Das Studentenblog "Münkler-Watch" zeigt: Die Meinungsfreiheit wird heute nicht mehr von autoritären Kräften bedroht, sondern von der politischen Korrektheit, meint unserer Kolumnistin.
Studenten der Humboldt-Universität regen sich über ihren Professor auf. Sie beschweren sich, dass der Politologe Herfried Münkler eine distanzierte Haltung zu Genderfragen einnehme. Außerdem lasse der andernorts hochgelobte Wissenschaftler Sympathien für die kriegstreiberischen Lehren Niccolo Machiavellis und Carl Schmitts erkennen. Und, am schlimmsten, auf seinen Literaturlisten tauchen vor allem Autoren, aber kaum Autorinnen auf.
Selbst wenn die Studenten recht hätten: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. So steht es im Artikel 5 des Grundgesetzes. Herr Münkler kann lehren, was und wie es ihm passt, solange er auf dem Boden der Verfassung steht.
Diskutieren wollen die Studenten mit Münkler nicht - da gewinnt der ja immer
Man muss die Ansichten, vielleicht auch die Rückständigkeit älterer Professoren nicht gut finden, um von ihrem Wissen und ihrer Forschung profitieren zu können. Die Freiheit der Studenten besteht darin, eine Vorlesung zu besuchen, oder es zu lassen. Sie könnten sich auch mit den Positionen ihres Professors befassen und die Auseinandersetzung darüber suchen. Das aber scheuen die Studenten der Humboldt-Universität. Sie hätten Angst vor Repression, sagen sie. Und außerdem gewinne Münkler immer, wenn sie mit ihm diskutierten. Deshalb verstecken sie sich lieber in der Anonymität eines Blogs.
Die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Forschung werden heute nicht mehr von autoritären Kräften bedroht. Nicht kirchliche Dogmen setzen ihnen zu oder drakonische Notstandsgesetze. Nein: Die Meinungsfreiheit wird von ihren Freunden beiläufig ausgehöhlt und kaum verschämt abmontiert. Bestimmte Autoren sollen nicht gelesen, andere dagegen ausführlicher gewürdigt werden. Die Sprache der Professoren soll sich ändern, das Denken auch. Von diesen bizarren Überlegungen ist es nicht mehr weit bis zur Diktatur der politischen Korrektheit: Nur noch das soll herausgefunden werden, was in den Wertekanon einer gendergerechten Gesellschaft (und in leichte Sprache) passt.
Wäre das immer schon so gewesen, wäre die Erde heute noch eine Scheibe.
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Joseph Goebbels - Ja! Ich schreie vor Glück. Im Tagesspiegel steht dazu in einem Kommentar:
Jeder Diktator müsste heulen vor Glück, wenn er sieht, dass er überhaupt gar nichts mehr von oben zensieren muss, sondern dass eine Bevölkerung schon so weit "abgerichtet" ist, dass sie zur Selbstzensur schreitet insofern, als dass jeder, der auf eine abweichende Ansicht nicht verzichten will, das gesellschaftliche (und damit auch oft berufliche) Abseits riskiert. Der Trend geht - wie fast überall - hin zum "Norm-Schaf".
Joseph Goebbels - Ja! Ich heule und schreie vor Glück!! Weiter so.
Wer einen guten Schulabschluss haben möchte, sollte unbedingt das Vokabular der political Correctness auswendig lernen
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