Sonntag, 19. April 2015

Hurra! Viele neue Jobs durch Gender-Terror

Es gibt schon 146 entsprechende Professuren an Universitäten – plus weitere fünfzig an Fachhochschulen. Dem stehen zum Vergleich 191 Pharmazieprofessuren und noch 113 in der Altphilologie gegenüber.

Bei einem Konzert habe ich vor Kurzem die ehemalige Französischlehrerin meiner Tochter wiedergetroffen. Ich habe sie in guter Erinnerung: Mit einer Mischung aus Herzlichkeit und Strenge hat sie die Tücken der französischen Grammatik so vermittelt, dass zumindest bei meiner Tochter viel hängen geblieben ist. Nicht zuletzt auch die Liebe zu Frankreich: Merci!

Erleichtert berichtete sie, dass ihre Tochter wiederum endlich einen tollen Ausbildungsgang gefunden habe: An einer der jüngeren Universitäten in Nordrhein-Westfalen studiere sie "Gender Studies" – zu Deutsch: Geschlechterforschung.

Das Beste daran sei, dass sie später mal "einen total sicheren Arbeitsplatz" finden werde. Warum? Die größeren Firmen in Deutschland, so meinte sie, würden in Zukunft immer mehr Leute einstellen müssen, die bei ihren Mitarbeitern mit den Gefühlen und Lebensrealitäten aus diesem Themenkomplex umzugehen verstünden. Aha!

Sie behauptete sogar, dass zur breitflächigen Umsetzung dieses Vorhabens schon Gesetzesvorlagen in diversen Regierungsschubladen schlummerten: Nachdem die gesetzlich fixierte Frauenquote nun weitflächig durchgesetzt würde, sei eine noch weiter in die Tiefe gehende "Geschlechtergleichheit" das nächste große gesellschaftliche Vorhaben. So zumindest würden die Ziele des Gender-Mainstreaming an der Uni ihrer Tochter von den dortigen Dozenten vermittelt – und deshalb sei diese auch so optimistisch in Bezug auf ihre Zukunft.

Gender-Spezialisten am laufenden Meter

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Neues aus der Ecke: gelebte "Demokratie & Toleranz"


Joseph G. erklärt dazu: Der öffentlich-rechtlicher Rundfunks vorgeblich für Meinungsvielfalt und Vielfalt mit gelebten "Gesinnungsterror". Da bleibt uns in der Reichskulturkammer vor Begeisterung kein Augen trocken.



KEIN DEUTSCHER SCHLAGER IM RADIO: Helene Fischer? Nicht im NDR

Der deutsche Schlager feiert schon lange ein Comeback: Helene Fischer zum Beispiel hat viele Fans um die 30. Bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ wird Schlager gesungen, auch auf Partys. Doch das öffentlich-rechtliche Radio NDR 1 Radio MV will deutschen Schlager nicht senden. Das hat gestern Landesfunkhaus-Direktorin Elke Haferburg beim Petitionsausschuss des Schweriner Landtags bekräftigt. Deutschsprachige Musik laufe durchaus im Landesprogramm, betonte sie – etwa von Klaus Lage, Karat, Udo Lindenberg, den Puhdys oder Adel Tawil. „Die Musikauswahl ist das Ergebnis wissenschaftlich fundierter Medien- und Marktforschung“, sagte Haferburg. Ziel sei es, so viele Hörer wie möglich zufriedenzustellen. Schlager polarisiere aber. Jüngere Hörer könnten abschalten. Zugleich räumte Haferburg ein, dass die größte Hörergruppe die Altersgruppe 60 plus sei. Dies sei ein Zeichen dafür, dass auch sie mit der Musikauswahl leben könnten.

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Samstag, 18. April 2015

Verbot von sexistischer Werbung - Wie bei den Taliban!


Keine nackte Haut, keine Hausfrauen: Das Bezirksparlament in Friedrichshain-Kreuzberg will Plakate mit sexistischer Werbung verbieten. Harald Martenstein erinnert dieser Plan an Nordkorea - und das Afghanistan der Taliban.

Das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg ist berühmt für originelle Ideen. Die neueste: Sie möchten sexistische Werbung verbieten. Ein entsprechender Antrag von Grünen, Piraten, Linkspartei und SPD liegt vor, angesichts der Mehrheitsverhältnisse gibt es wenig Zweifel an seiner Verabschiedung.

Das Bezirksamt soll Werbeplakate verhindern, auf denen die Gleichwertigkeit der Geschlechter infrage gestellt wird, männliches Dominanzgebaren, zum Beispiel im Baumarkt oder beim Kauf eines BMW, nicht kritisch dargestellt wird, auf denen Körper „unangemessen dargestellt“ sind und – obwohl das nicht direkt etwas mit Sexismus zu tun hat – Ausbeutung aller Art nicht kritisch reflektiert wird.

In der Begründung heißt es, dass in Zukunft Werbung nur noch legal sein darf, wenn sie den politischen „Idealen eines emanzipierten, bewussten und nachhaltigen Lebens“ entspricht. Dass Werbung auf politische Ideen verpflichtet wird – so was gibt es bisher höchstens in Nordkorea. Die Formulierung „unangemessene Darstellung von Körpern“ dagegen könnten sie aus dem Programm der Taliban übernommen haben.

Was mich gewundert hat: Es sollen auf den Kreuzberger Plakatwänden auch keine Bilder von Hausfrauen mehr erlaubt sein. Die Körper von Hausfrauen sind in der Werbung ja meist angemessen bekleidet. Aber dadurch, heißt es auf der Homepage des Bezirksamtes, würden Heranwachsende mit „Rollenklischees konfrontiert werden“. Wenn Mädchen und Frauen Bilder von heterosexuellen Hausfrauen sehen, dann habe dies zur Folge, dass sie „sich selbst nicht außerhalb dieses Rahmens vorstellen können“.

So doof sind Mädchen nicht

Das ist seltsam. Wenn es um die Darstellung von Homosexualität geht, etwa in der Schule, dann sagen die Homophoben exakt das Gleiche. Sie sagen: Wenn man die Kinder im Unterricht mit Homosexualität in Berührung bringt, dann werden deswegen später viele von ihnen homosexuell. Es stimmt nicht, es ist Unsinn. Aber genau den gleichen Unsinn, nur anders herum, verzapfen sie jetzt in Kreuzberg. Zeige einem Mädchen Bilder von einer Hetero-Hausfrau, und sie wird eine Hetero-Hausfrau. Das ist diskriminierend. So doof sind Mädchen meines Wissens nicht. Abgesehen davon – warum soll sie das nicht dürfen, wenn sie möchte? Ich bin für Vielfalt. Ich bin dagegen, dass man Hausfrauen verbietet. Es ist auch schwer zu kontrollieren, das hat man bei der Prohibition in den USA gesehen. Da entsteht in Kreuzberg ein Untergrund, wo Frauen in Kellerlokalen heimlich heterosexuell sind, mit Rolf Eden Eierlikör trinken und heimlich Staub wischen. Tagsüber tun sie so, als seien sie ganz normale Kreuzberger Kifferinnen. Andererseits wären diese illegalen Hetero-Hausfrauen-Kneipen natürlich ein weiteres Kreuzberger Touristenziel.

Dieser Artikel erscheint im Kreuzberg Blog, dem hyperlokalen Online-Magazin des Tagesspiegels.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/kreuzberg/multi-und-kultur/verbot-von-sexistischer-werbung-wie-bei-den-taliban/9419772.html



















Alles verboten - von Idioten 

ZENSIERT! Der 10-Punkte-Plan aus Kreuzberg (Auszüge)


Merkels Bürgerdialog: Kontrolle und Erziehung neu verpackt

Von Matthias Heitmann
„Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist“ – so lautet das Motto, unter das Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre neue Reihe an Bürgerdialogen gestellt hat. Was hier als fast empirische Erhebung des Volkswillens zur inhaltlichen Ausrichtung der Politik erscheint, dürfte in der Praxis jedoch eher der Entwicklung neuer Nudging-Ansätze dienen.
Zwei am 13. April 2015 in deutschen Tageszeitungen behandelte Themen, auf den ersten Blick nicht miteinander zusammenhängend, definieren das Spannungsfeld, in dem sich deutsche Politik derzeit bewegt: Auf der einen Seite steht die von Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit ihrem Vizekanzler Sigmar Gabriel angestoßene Veranstaltungsreihe „Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist“, über die in den nächsten Monaten mit den Bürgern „neugierig“ in Dialog getreten und die groß gewordene Distanz überwunden werden soll. Wie egalitär, interessiert und fast basisdemokratisch das klingt!

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Harald Martenstein - Ein Wort zum Thema Mohrenstraße in Berlin

Wohin man sieht in Berlin, überall stößt man auf Sexismus, Chauvinismus und Rassismus. Das muss sich ändern. Und zwar sofort. Es gäbe da so einige Vorschläge. Eine Glosse. 
In der Linie U 2 sagen jetzt diverse Prominente die Haltestellen an. Dieter Hallervorden hat die Haltestelle „Mohrenstraße“ aufgesprochen. Erwartungsgemäß gab es daran Kritik. „Mohrenstraße“ sei ein rassistischer, kolonialistischer Name, die Straße müsse unverzüglich in „Nelson-Mandela-Straße“ umbenannt werden. Da ist mir wieder einmal klar geworden, wie unsensibel die Stadt ist, in der ich lebe, man stößt auf Sexismus, Chauvinismus und Rassismus, wohin man im Stadtbild auch schaut.

Vor allem trifft dies natürlich für die Jungfernheide zu. „Alte Jungfer“ ist, wie jede und jeder weiß, ein stark abwertender Ausdruck für ältere, unverheiratete Frauen.

Ohne das Adjektiv steht „Jungfer“ – ebenfalls abwertend – für Frauen, die sich dem alltäglichen Sexismus verweigern. Ein neuer Name müsste dem gewandelten Frauenbild Rechnung tragen, wie wäre es mit „Managerinnenheide“? In Dahlem aber haben sie tatsächlich einen „Wachtelweg“. Im Vergleich zu „alte Wachtel“ wirkt „alte Jungfer“ ja noch beinahe höflich. Als Alternative bietet sich „Grillkuckuckweg“ an. Ich zitiere aus Wolfgang Groymanns Aufsatz „Geschlechterrollentausch beim Afrikanischen Grillkuckuck“: „Die Männchen übernehmen die Brutpflege, die Weibchen verteidigen Ressourcen und verpaaren sich mit mehreren Männchen. Der Afrikanische Grillkuckuck ist die einzige bekannte Vogelart mit diesem Paarungssystem.“ Kann es wirklich Zufall sein, dass ausgerechnet diese antisexistische und überdies afrikanische Spezies im Berliner Stadtbild bis heute ohne Würdigung geblieben ist?

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Warum heißt die Mohrenstraße Mohrenstraße?

Vor zwei Jahren berichtete Tagesspiegel-Autor Thomas Lackmann, woher der Name "Mohrenstraße" stammt. Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir den Beitrag erneut. So eindeutig, wie manche Aktivisten die Dinge darstellen, ist die Sache nicht. 

"Morian“ und „Wappen von Brandenburg“ heißen zwei kanonenbestückte Fregatten, die am 17. September 1680 von Pillau bei Königsberg aus nach Guinea in See stechen. Bereits elf Jahre vor Gründung der Friedrichstadt bahnt sich damit die Geschichte der dortigen Mohrenstraße an. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, will mit Europas Großmächten gleichziehen, und dazu gehört die kühne Eroberung unbekannter Welten. Für seinen Nachfolger Friedrich III. ebenso wichtig ist eine moderne schachbrettgleiche Stadtplanung für Berlin, die das krumme mittelalterliche Gassenwesen überwindet.

Dafür wird auf dem Sumpfboden der Cöllnischen Feldmark ab 1691 das Prestigeprojekt Friedrichstadt angelegt. Eine Karte, die Berlin um 1710 darstellt, führt da bereits die Mohrenstraße auf. Allerdings ist der Plan ein späterer Rekonstruktionsversuch, und es ist möglich, dass neue Straßennamen verwendet wurden, die es so früh noch gar nicht gab.
Ohnehin gibt es gleich zwei Erklärungsversuche für den Namen Mohrenstraße, gemeinsam ist ihnen nur der koloniale Hintergrund. Im Mai 1681 war es Kapitän Philipp Pietersen Blonck mit seiner „Morian“ gelungen, an der westafrikanischen Goldküste zu landen und drei Häuptlinge zum Abschluss eines Vertrages zu bewegen – nach Übergabe „einiger geringwerthiger Geschenke“, wie Augenzeugen berichten. Die Afrikaner erkennen die Oberhoheit des Kurfürsten an, verpflichten sich, nur mit dessen Untertanen Tauschgeschäfte zu treiben und genehmigen einen Militärstützpunkt. Als ein Jahr später der 27-jährige Major Otto Friedrich von der Groeben ins heutige Ghana aufbricht, um dort das noch heute existente Fort Großfriedrichsburg zu organisieren, fürchtet man, die Häuptlinge könnten den Deal vergessen haben. Ein „silbervergüldeter Becher mit einem Deckel“ samt Brief und ein Fürstenporträt soll ihre Loyalität wiederbeleben.

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