Wohin man sieht in Berlin, überall stößt man auf Sexismus, Chauvinismus und Rassismus. Das muss sich ändern. Und zwar sofort. Es gäbe da so einige Vorschläge. Eine Glosse.
In der Linie U 2 sagen jetzt diverse Prominente die Haltestellen an. Dieter Hallervorden hat die Haltestelle „Mohrenstraße“ aufgesprochen. Erwartungsgemäß gab es daran Kritik. „Mohrenstraße“ sei ein rassistischer, kolonialistischer Name, die Straße müsse unverzüglich in „Nelson-Mandela-Straße“ umbenannt werden. Da ist mir wieder einmal klar geworden, wie unsensibel die Stadt ist, in der ich lebe, man stößt auf Sexismus, Chauvinismus und Rassismus, wohin man im Stadtbild auch schaut.
Vor allem trifft dies natürlich für die Jungfernheide zu. „Alte Jungfer“ ist, wie jede und jeder weiß, ein stark abwertender Ausdruck für ältere, unverheiratete Frauen.
Ohne das Adjektiv steht „Jungfer“ – ebenfalls abwertend – für Frauen, die sich dem alltäglichen Sexismus verweigern. Ein neuer Name müsste dem gewandelten Frauenbild Rechnung tragen, wie wäre es mit „Managerinnenheide“? In Dahlem aber haben sie tatsächlich einen „Wachtelweg“. Im Vergleich zu „alte Wachtel“ wirkt „alte Jungfer“ ja noch beinahe höflich. Als Alternative bietet sich „Grillkuckuckweg“ an. Ich zitiere aus Wolfgang Groymanns Aufsatz „Geschlechterrollentausch beim Afrikanischen Grillkuckuck“: „Die Männchen übernehmen die Brutpflege, die Weibchen verteidigen Ressourcen und verpaaren sich mit mehreren Männchen. Der Afrikanische Grillkuckuck ist die einzige bekannte Vogelart mit diesem Paarungssystem.“ Kann es wirklich Zufall sein, dass ausgerechnet diese antisexistische und überdies afrikanische Spezies im Berliner Stadtbild bis heute ohne Würdigung geblieben ist?
Vor allem trifft dies natürlich für die Jungfernheide zu. „Alte Jungfer“ ist, wie jede und jeder weiß, ein stark abwertender Ausdruck für ältere, unverheiratete Frauen.
Ohne das Adjektiv steht „Jungfer“ – ebenfalls abwertend – für Frauen, die sich dem alltäglichen Sexismus verweigern. Ein neuer Name müsste dem gewandelten Frauenbild Rechnung tragen, wie wäre es mit „Managerinnenheide“? In Dahlem aber haben sie tatsächlich einen „Wachtelweg“. Im Vergleich zu „alte Wachtel“ wirkt „alte Jungfer“ ja noch beinahe höflich. Als Alternative bietet sich „Grillkuckuckweg“ an. Ich zitiere aus Wolfgang Groymanns Aufsatz „Geschlechterrollentausch beim Afrikanischen Grillkuckuck“: „Die Männchen übernehmen die Brutpflege, die Weibchen verteidigen Ressourcen und verpaaren sich mit mehreren Männchen. Der Afrikanische Grillkuckuck ist die einzige bekannte Vogelart mit diesem Paarungssystem.“ Kann es wirklich Zufall sein, dass ausgerechnet diese antisexistische und überdies afrikanische Spezies im Berliner Stadtbild bis heute ohne Würdigung geblieben ist?
Lesen Sie hier weiter
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen