Angesichts der jüngst erfolgten Anschlagsserie in Paris kocht im Westen wieder einmal die Debatte über die Ursache des mörderischen Fanatismus hoch, der die zivilisierte Welt spätestens seit dem 11. September dauerhaft bedroht. Ob sich unsere Mitbürger dieser Diskussion in dieser Intensität auch gestellt hätten, wenn es ’nur‘ bei den Anschlägen von Beirut geblieben wäre, ist nebenbei bemerkt eine Frage, mit der es sich nicht nur aus Gründen der political correctness zu beschäftigen lohnt, sondern auch, weil die Terroropfer in den Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit im Zweifel zu den westlich orientierten Gesellschaftsgruppen gehören, die die erste Verteidigungslinie gegen den Durchmarsch der islamistischen Fundamentalisten darstellen, und die unsere Solidarität und Anteilnahme ebenso wie die Opfer von Paris verdient hätten.
In der Debatte kommt aber immer wieder die Phrase „Der Terror hat nichts mit dem Islam zu tun!“ hoch, die sich bei den Vertretern islamischer Lobbygruppen, in der Wolle gefärbten Kulturrelativisten und bei unverbesserlichen Terror-Apologeten vom Schlage eines Todenhöfer besonderer Beliebtheit erfreut.
Man könnte sich natürlich darauf zurückziehen, die Absurdität dieser Aussage mit Sprüchen wie „Wenn der Islam nichts mit dem Islamismus zu tun hat, dann hat Alkohol auch nichts mit Alkoholismus zu tun“ zu verspotten, aber das ist zu kurz gegriffen und unterschätzt die Gefährdung, die von dieser Haltung ausgeht.
Bevor jetzt jemand empört aufschreit – Die wenigsten Moslems sind islamistische Terroristen, und auch nicht jeder religiös motivierte Terrorist ist gläubiger Moslem. Dennoch ist es eine bizarre Realitätsverleugnung, wenn man nicht anerkennt, dass die Schnittmenge zwischen beiden Gruppen signifikant höher ist als bei jeder anderen organisierten Religion. Das ändert selbstverständlich nichts an der Tatsache, dass auch andere Religionen Anhänger hervorbringen, die es für akzeptabel oder geboten halten, Angehörige anderer Religionen zu unterdrücken, zu verfolgen oder zu ermorden, wie etwa zur Zeit in Burma, wo die muslimische Rakhine-Minderheit von der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit systematisch verfolgt wird.
Dennoch greift das Argument, dass Armut oder Perspektivlosigkeit, und nicht etwa die Religion den entscheidenden Impetus zur Radikalisierung von Terroristen geben, deutlich zu kurz, denn diese Situation teilt sich die Jugend der muslimischen Umma mit Jugendlichen aus zahlreichen anderen Ländern, ohne dass diese zum Sprengstoffgürtel greifen.
Warum also haben islamische Gesellschaften ein derartiges Problem mit terroristischem Fanatismus, den sie auch gerne in andere Kulturkreise exportieren?
Die Wurzel des Übels liegt wohl in der kognitiven Dissonanz zwischen offiziell indoktriniertem und verinnerlichtem Selbstbild und der Realität. Die muslimische Umma sieht sich als theologischen Endpunkt der Menschheitsentwicklung, als Auserwählte Allahs, die über alle anderen Ungläubigen erhaben sind. Die Realität sieht – bedauerlicherweise für gläubige Moslems – deutlich anders aus. Die islamische Welt ist in den letzten 300 Jahren zunehmend im globalen Vergleich ins Hintertreffen geraten und stellt mittlerweile in den Bereichen des wissenschaftlichen, kulturellen und zivilisatorischen Fortschritt eine Nonentität dar. Statt das Zentrum der Welt abzugeben, wird der islamische Kulturkreis vom Rest der Welt zurecht als Ansammlung von rückständigen Hinterwäldlern bemitleidet, für die allenfalls ihr aus Ölquellen gespeister Reichtum spricht.
Aus dieser massiven Diskrepanz zwischen subjektivem Selbstbild und objektiver Betrachtung speist sich eine kollektive narzisstische Kränkung, die in Hass und Ablehnung dessen resultiert, was man insgeheim beneidet und begehrt. Und dieser Hass treibt den islamistischen Rattenfängern, die mit Parolen von Reinheit und Gottesfurcht hausieren gehen, immer neue Rekruten zu.
Warum nun ist die islamische Welt von Rabat bis Islamabad und darüber hinaus in dieser fatalen kulturellen Stagnation gefangen?
Weil die Religion die Gesellschaft dominiert, statt an ihren Rand gedrängt zu sein, wie es für jeglichen zivilisatorischen Fortschritt erforderlich ist. Während im Westen die Kontrolle der Kirchen über gesellschaftliche Normen in jahrhundertelangen Abwehrkämpfen gebrochen wurde, ebenso wie im kommunistischen China die religiös mandatierte Stagnation verworfen wurde, um nur zwei Beispiele zu nennen, feiert die Diktatur der Mullahs, Imame und Sheikhs in der islamischen Welt weiterhin fröhliche Urständ.
Und aus dieser tief in der Gesellschaft verankerten Macht der religösen Orthodoxie resultieren auch die Probleme, die die Gesellschaften vor Ort plagen. Wenn neue Gedanken und Konzepte grundsätzlich unter dem Verdacht der Häresie stehen, bildet sich auch schwerlich eine dynamische und kreative Mittelschicht, die im globalen Wettbewerb bestehen kann.
Wenn die Frau zwar in der Theorie als hehres Schutzobjekt vor der Außenwelt bewahrt wird, in Wirklichkeit aber eher auf die Funktion als Gebärmaschine reduziert wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass die wirtschaftliche Dynamik, die im Westen aus der Emanzipation der Frau resultierte, im Nahen Osten vergeblich zu suchen ist, und stattdessen eine Bevölkerungsexplosion stattgefunden hat, die in unzähligen arbeitslosen Jugendlichen resultierte, die ihr Heil nun auch im Islamismus suchen.
Nimmt man noch hinzu, dass der Islam seine heilige Schrift als einzige der drei großen monotheistischen Religionen als direkte göttliche Offenbarung versteht, und deshalb jegliche Neuinterpretation oder kritisches Hinterfragen direkt an den Grundfesten des Glaubens rüttelt, statt dies als Chance zu verstehen, den Glauben mit der Moderne zu versöhnen, erklärt sich, warum ausgerechnet die islamische Welt derartige Massen an fanatisierten Wahnsinnigen hervorbringt, die ihre toxische Interpretation des Islam als Lizenz zur Barbarei verstehen.
Welche Konsequenzen müssen nun daraus gezogen werden?
Zum einen müssen wir als westliche Mehrheitsgesellschaft aufhören, unsere zivilisatorischen Standards aus falsch verstandener Toleranz schrittweise immer weiter aufzuweichen und mit Ausnahmeregelungen zu versehen, statt den hier lebenden Mitmenschen muslimischen Glaubens offensiv die Chance zu eröffnen, sich vom Leichentuch der religiösen Oppression zu befreien. In diesem Sinne müssen wir auch die verbliebenen Privilegien unserer Religionsgemeinschaften kritisch hinterfragen, statt sie auf die muslimischen Gemeinschaften hierzulande auszudehnen, wie die Lobbyisten von Islamverbänden und Kirchen aus wohlverstandenem Eigennutz fordern.
Die muslimischen Communities im Westen wiederum müssen endlich damit aufhören, sich auf eine passive Opferrolle zurück zu ziehen und stattdessen den Gründen für das Versagen ihrer Herkunftsgesellschaften offen ins Auge sehen und ihre Konsequenzen daraus ziehen. Zumal sie in der in der islamischen Welt einzigartig privilegierten Lage sind, die Autorität des Islams und seiner Vertreter offen zu kritisieren, ohne mit Verstümmelung oder Tod rechnen zu müssen – wenn der Begriff der Umma mehr als eine hohle Phrase sein sollte, ergibt sich daraus auch eine moralische Verantwortung, ihren Glaubensbrüdern und -Schwestern in der islamischen Welt dabei zu helfen, ein gesünderes Verhältnis zur Moderne zu entwickeln und die Religion auf die Rolle zurück zu drängen, die sie in einer pluralistischen Demokratie, die auf der Basis von universellen Menschenrechten existiert, nur haben kann – nämlich als Rahmen für das Ausleben der individuellen Spiritualität zu dienen und nicht als totalitäres Instrument gesellschaftlicher Gleichschaltung zu fungieren.
Quelle: http://gunsandburgers.com/2015/11/der-islam-hat-nichts-mit-dem-islam-zu-tun-von-den-gefahren-einer-absurden-realitaetsverleugnung/
Der Islam hat nichts mit dem Islam zu tun! Von den Gefahren einer absurden Realitätsverleugnung |
Man könnte sich natürlich darauf zurückziehen, die Absurdität dieser Aussage mit Sprüchen wie „Wenn der Islam nichts mit dem Islamismus zu tun hat, dann hat Alkohol auch nichts mit Alkoholismus zu tun“ zu verspotten, aber das ist zu kurz gegriffen und unterschätzt die Gefährdung, die von dieser Haltung ausgeht.
Bevor jetzt jemand empört aufschreit – Die wenigsten Moslems sind islamistische Terroristen, und auch nicht jeder religiös motivierte Terrorist ist gläubiger Moslem. Dennoch ist es eine bizarre Realitätsverleugnung, wenn man nicht anerkennt, dass die Schnittmenge zwischen beiden Gruppen signifikant höher ist als bei jeder anderen organisierten Religion. Das ändert selbstverständlich nichts an der Tatsache, dass auch andere Religionen Anhänger hervorbringen, die es für akzeptabel oder geboten halten, Angehörige anderer Religionen zu unterdrücken, zu verfolgen oder zu ermorden, wie etwa zur Zeit in Burma, wo die muslimische Rakhine-Minderheit von der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit systematisch verfolgt wird.
Dennoch greift das Argument, dass Armut oder Perspektivlosigkeit, und nicht etwa die Religion den entscheidenden Impetus zur Radikalisierung von Terroristen geben, deutlich zu kurz, denn diese Situation teilt sich die Jugend der muslimischen Umma mit Jugendlichen aus zahlreichen anderen Ländern, ohne dass diese zum Sprengstoffgürtel greifen.
Warum also haben islamische Gesellschaften ein derartiges Problem mit terroristischem Fanatismus, den sie auch gerne in andere Kulturkreise exportieren?
Die Wurzel des Übels liegt wohl in der kognitiven Dissonanz zwischen offiziell indoktriniertem und verinnerlichtem Selbstbild und der Realität. Die muslimische Umma sieht sich als theologischen Endpunkt der Menschheitsentwicklung, als Auserwählte Allahs, die über alle anderen Ungläubigen erhaben sind. Die Realität sieht – bedauerlicherweise für gläubige Moslems – deutlich anders aus. Die islamische Welt ist in den letzten 300 Jahren zunehmend im globalen Vergleich ins Hintertreffen geraten und stellt mittlerweile in den Bereichen des wissenschaftlichen, kulturellen und zivilisatorischen Fortschritt eine Nonentität dar. Statt das Zentrum der Welt abzugeben, wird der islamische Kulturkreis vom Rest der Welt zurecht als Ansammlung von rückständigen Hinterwäldlern bemitleidet, für die allenfalls ihr aus Ölquellen gespeister Reichtum spricht.
Aus dieser massiven Diskrepanz zwischen subjektivem Selbstbild und objektiver Betrachtung speist sich eine kollektive narzisstische Kränkung, die in Hass und Ablehnung dessen resultiert, was man insgeheim beneidet und begehrt. Und dieser Hass treibt den islamistischen Rattenfängern, die mit Parolen von Reinheit und Gottesfurcht hausieren gehen, immer neue Rekruten zu.
Warum nun ist die islamische Welt von Rabat bis Islamabad und darüber hinaus in dieser fatalen kulturellen Stagnation gefangen?
Weil die Religion die Gesellschaft dominiert, statt an ihren Rand gedrängt zu sein, wie es für jeglichen zivilisatorischen Fortschritt erforderlich ist. Während im Westen die Kontrolle der Kirchen über gesellschaftliche Normen in jahrhundertelangen Abwehrkämpfen gebrochen wurde, ebenso wie im kommunistischen China die religiös mandatierte Stagnation verworfen wurde, um nur zwei Beispiele zu nennen, feiert die Diktatur der Mullahs, Imame und Sheikhs in der islamischen Welt weiterhin fröhliche Urständ.
Und aus dieser tief in der Gesellschaft verankerten Macht der religösen Orthodoxie resultieren auch die Probleme, die die Gesellschaften vor Ort plagen. Wenn neue Gedanken und Konzepte grundsätzlich unter dem Verdacht der Häresie stehen, bildet sich auch schwerlich eine dynamische und kreative Mittelschicht, die im globalen Wettbewerb bestehen kann.
Wenn die Frau zwar in der Theorie als hehres Schutzobjekt vor der Außenwelt bewahrt wird, in Wirklichkeit aber eher auf die Funktion als Gebärmaschine reduziert wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass die wirtschaftliche Dynamik, die im Westen aus der Emanzipation der Frau resultierte, im Nahen Osten vergeblich zu suchen ist, und stattdessen eine Bevölkerungsexplosion stattgefunden hat, die in unzähligen arbeitslosen Jugendlichen resultierte, die ihr Heil nun auch im Islamismus suchen.
Nimmt man noch hinzu, dass der Islam seine heilige Schrift als einzige der drei großen monotheistischen Religionen als direkte göttliche Offenbarung versteht, und deshalb jegliche Neuinterpretation oder kritisches Hinterfragen direkt an den Grundfesten des Glaubens rüttelt, statt dies als Chance zu verstehen, den Glauben mit der Moderne zu versöhnen, erklärt sich, warum ausgerechnet die islamische Welt derartige Massen an fanatisierten Wahnsinnigen hervorbringt, die ihre toxische Interpretation des Islam als Lizenz zur Barbarei verstehen.
Welche Konsequenzen müssen nun daraus gezogen werden?
Zum einen müssen wir als westliche Mehrheitsgesellschaft aufhören, unsere zivilisatorischen Standards aus falsch verstandener Toleranz schrittweise immer weiter aufzuweichen und mit Ausnahmeregelungen zu versehen, statt den hier lebenden Mitmenschen muslimischen Glaubens offensiv die Chance zu eröffnen, sich vom Leichentuch der religiösen Oppression zu befreien. In diesem Sinne müssen wir auch die verbliebenen Privilegien unserer Religionsgemeinschaften kritisch hinterfragen, statt sie auf die muslimischen Gemeinschaften hierzulande auszudehnen, wie die Lobbyisten von Islamverbänden und Kirchen aus wohlverstandenem Eigennutz fordern.
Die muslimischen Communities im Westen wiederum müssen endlich damit aufhören, sich auf eine passive Opferrolle zurück zu ziehen und stattdessen den Gründen für das Versagen ihrer Herkunftsgesellschaften offen ins Auge sehen und ihre Konsequenzen daraus ziehen. Zumal sie in der in der islamischen Welt einzigartig privilegierten Lage sind, die Autorität des Islams und seiner Vertreter offen zu kritisieren, ohne mit Verstümmelung oder Tod rechnen zu müssen – wenn der Begriff der Umma mehr als eine hohle Phrase sein sollte, ergibt sich daraus auch eine moralische Verantwortung, ihren Glaubensbrüdern und -Schwestern in der islamischen Welt dabei zu helfen, ein gesünderes Verhältnis zur Moderne zu entwickeln und die Religion auf die Rolle zurück zu drängen, die sie in einer pluralistischen Demokratie, die auf der Basis von universellen Menschenrechten existiert, nur haben kann – nämlich als Rahmen für das Ausleben der individuellen Spiritualität zu dienen und nicht als totalitäres Instrument gesellschaftlicher Gleichschaltung zu fungieren.
Quelle: http://gunsandburgers.com/2015/11/der-islam-hat-nichts-mit-dem-islam-zu-tun-von-den-gefahren-einer-absurden-realitaetsverleugnung/
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