Die Manipulation ist so professionell geworden, dass Goebbels Propagandaministerium vor Neid erblassen würde. Die modernen Medien sind ein System der lückenlosen Gehirnwäsche. |
Der Historiker Jörg Baberowski veröffentlichte Anfang September einen Beitrag in der FAZ , in dem er unter anderem auf den Unterschied zwischen Asyl und Migration hinwies. Jörg Baberowski lehrt an der Humboldt-Universität Berlin Geschichte Osteuropas und erhielt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essay. Ich fand seine Sichtweise diskussionswürdig – aber bald darauf erfuhr ich etwas Schreckliches. Um Gottes Willen! http://www.tagesspiegel.de/kultur/gewaltforscher-joerg-baberowski-der-stalin-experte-als-politikberater/12455454.html. Der Tagesspiegel schrieb nämlich über ihn – wie hier und hier schon kommentiert – „Vorwürfe, dass er der extremen Rechten angehöre, mehren sich. Auch in französischen Blogs und Online-Foren ist davon die Rede.“
Hatte ich mich geirrt und war einem extrem Rechten aufgesessen? Ich las noch einmal und fand keinen Beleg, im Gegenteil, ich stieß auf ein Interview https://www.youtube.com/watch?v=yte-61KehH0 bei 3sat, in dem Baberowski sagt: „Ich kann mal vorausschicken, dass ich sehr gerne in einer multikulturellen Gesellschaft lebe, ich empfinde das als großen Gewinn, dass unser Land bunter geworden ist.“ Also wie jetzt? Einen ganzen Tag lang (da sehen Sie, was kritisches Hinterfragen Zeit kostet!) suchte ich nach Belegen der im Tagesspiegel aufgestellten Behauptungen in französischen Blogs und Online-Foren. Die Ausbeute: Nichts. Es taucht zwar einmal, genau einmal, diese Behauptung auf, aber die findet sich auf der World Socialist Web Site , eine Quelle, die ungefähr so glaubwürdig ist wie die Voraussage Ihrer Zukunft im Jahreshoroskop in „Bild der Frau“.
Bei meinem verzweifelten Versuch, endlich den Beleg für die „extreme Rechte“ zu bekommen, schrieb ich schließlich den Chefredakteur des Tagesspiegels, Lorenz Maroldt, an. Er antwortete aber auch auf Nachfrage nicht. Vielleicht hat er die Beweise so gut versteckt, dass er sie nicht mehr findet? Sie lernen daraus: Auf Nachfrage einfach schweigen! Und dann warten Sie einfach ab, wie sich alles weiter trägt, das wird schon! Wie auch im Fall Baberowski – bald darauf tauchte er nun auch hier als Feind der offenen Gesellschaft auf.
Was übrigens auch super wirkt, das hätte ich fast vergessen: Falls Sie sich nicht so recht trauen, können Sie das Ganze auch anonym angehen. An der Berliner Humboldt Universität hängen Plakate aus, auf denen der Professor als „braune Ratte“ bezeichnet wird. Ein großer Vorteil in der Methode liegt auch darin, dass Sie selbst einfach bestimmen können, ob einer Liberaler oder Konservativer rechtsextrem ist. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Setzen Sie sich erst gar nicht mit Argumenten auseinander, werfen sie einfach die braunen Farbbeutel los! Einziger Wermutstropfen: dass die Meinungen und die Demokratie damit weniger bunt und in der Folge weniger stabil werden, muss Ihnen dabei herzlich egal sein.
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