Die Flüchtlingskrise war ein gefundenes Fressen, das die SVP weidlich ausgeschlachtet hat. In der Tat hat die millionenschwere Kampagne der SVP gezogen. Der Slogan „Frei bleiben!“, möglichst auch frei von Ausländern. Ein Wahlkampf zwischen Klamauk und Fremdenfeindlichkeit, die Forderungen „Nein zur EU!“ und das angebliche „Asylchaos stoppen!“ Tatsächlich allerdings zog der Flüchtlingsstrom bislang weitgehend an der Schweiz vorbei. Die Zahl der Asylbewerber mit voraussichtlich 30.000 in diesem Jahr – moderat.
Das Spiel mit der Angst ist aufgegangen, einmal mehr hat die SVP alle anderen Parteien vor sich hergetrieben… Das Regieren ist aber mit dem heutigen Tag nicht leichter geworden, das ohnehin schon angespannte Verhältnis zur EU bleibt weiter unter Druck.
(https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-10685.html )
Ein gefundenes Fressen…, weidlich ausgeschlachtet…, millionenschwere Kampagne… An ihren Adjektiven könnt ihr sie erkennen, die kleinen Schnitzler der ARD und des ZDF. In deutschen Wahlkämpfen sind Krisen kein gefundenes Fressen, nichts wird ausgeschlachtet, schon gar nicht weidlich, und Kampagnen finden zum Nulltarif statt, wenn man von der “Demokratieabgabe” mal absieht, mit der sich die öffentlich-rechtlichen Irrenanstalten finanzieren. Und was den von dem Tagesschau-Hanswurst herbei fantasierten Wunsch der Schweizer angeht, “frei von Ausländern” zu sein: Mehr als 23% der Einwohner der Schweiz sind Ausländer, in Deutschland dürften es mittlerweile etwa 10% sein. Auf die Kantone verteilt sind es zwischen 38% in Genf und 10% in Appenzell Innerrhoden . Ebenso von Dyskalkulie und bösartiger Blödheit geprägt ist die Behauptung, der Flüchtlingsstrom sei bislang weitgehend an der Schweiz vorbei gezogen. 30.000 Asylbewerber heuer in der Schweiz würden, umgerechnet auf die Bevölkerung, 300.000 Asylbewerbern in Deutschland entsprechen.
Ja, ja, es genügt nicht, nicht rechnen zu können, man muss auch überzeugt sein, dass die Zuhörer bzw. Zuschauer es nicht merken. Dann hat man gute Chancen, als Korrespondent in die Schweiz geschickt zu werden.
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/an_ihren_adjektiven_sollt_ihr_sie_erkennen / Henryk M. Broder
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen