„Wenn wir ernst gemeinte Grenzkontrolle durchführen wollen, müssen wir einen Zaun entlang der deutschen Grenze bauen“ sagte Wendt der Welt am Sonntag und warnte dabei vor den Folgen der heutigen Politik Merkels, zum Beispiel vor Gefährdung der inneren Ordnung und vor „sozialen Unruhen“.
Das war aber echt eine schwere Geburt, Herr Wendt. Warum die Polizeigewerkschaft so viel Zeit brauchte, um das Selbstverständliche als solches zu thematisieren, ist höchstwahrscheinlich genau so nachvollziehbar, wie der Oktoberfest-Vergleich von Katja Kipping, als sie bei Maybritt Illner sagte: “Wenn wir in der Lage sind beim Oktoberfest in Bayern 6.000.000 Gäste aufzunehmen, können wir bestimmt bundesweit 1.000.000 Flüchtlinge aufnehmen.”
Eins ist jedenfalls sicher: In solch finsteren Zeiten, da die EU und die Bundesregierung in ihrer Flüchtlingspolitik auf Erdogan bauen und mach sich so erpressbar machen, darf man auf gar keinen Fall undankbar sein und den Erbsenzähler spielen. Besser später als gar nicht.
Herr Wendt steht nicht allein da mit seinen Befürchtungen. Vor ein paar Tagen meldete sich auch die Gymnasiallehrer-Gewerkschaft “Deutscher Philologenverband” zum Wort.
Im Gegenteil zu den Träumereien, welche die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, am 17. September 2015 bei Maybrit Illner verbreitete, als könnte man mit Flüchtlingskindern Schulen retten, die wegen Mangel an Schülern vor dem Aus stehen, warnte der Lehrerverband genau vor dieser Tendenz. Der Verband fordert Migranten-Quoten für Schulklassen, um die Migrantenkinder integrieren zu können. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte der Chef des Verbands Heinz-Peter Meidinger: “Schon wenn der Anteil von Kindern nicht- deutscher Muttersprache bei 30 Prozent liegt, setzt ein Leistungsabfall ein. Dieser wird ab 50 Prozent dramatisch.“ Von kultureller Ghettoisierung ganz zu schweigen.
In dem Chaos des pädagogischen Dschungels aber ist jede Giraffe ein Leopard und jede Dorne eine Blume. Kaum hatte Meidinger seinen Satz beendet, ging die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf die Barrikaden.
Sie verstehe die Angst nicht. Schließlich – so die Bundesministerin – verbesserten sich die Leistungen der Schüler in internationalen Tests und das trotz der Tatsache, dass „schon seit Jahren der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in deutschen Schulen (steigt)“. Das sagt Frau Wanka , die in ihrem Leben schon alles Mögliche gemacht hat bis auf zweierlei: Auf den Mond zu Landen und in einer Schule zu unterrichten.
Wenn man so was hört, fragt mach sich, ob die Menschen da oben, an der Spitze der Pyramide, wo die Luft so dünn ist, die Dimension der jetzigen Krise überhaupt verstehen.
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/viel_spass_herr_wendt
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