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So lupenrein ist unsere Demokratie auch nicht mehr….wenn man
allein die Herrschaft der Medien betrachtet, da gibts eben doch sehr starke Beeinflussungen…die Einseitigkeit, die Irreführung der öffentlichen Meinung, hat man ja am Beispiel Syrien gesehen, das ist ein konzentrierter Beschuss….
”   Peter Scholl-Latour
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Wer etwas länger über die Frage nachdenkt, was denn die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts überhaupt erst möglich gemacht hat, wird sehr schnell erkennen, dass es eine massive Propaganda war, die Völker gegeneinander oder auch  gegen Andersdenkende im eigenen Land aufhetzte.
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„Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppendenkens
verstehen, wird es möglich sein, die Massen, ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu steuern“. 
Edward Bernays
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Zum Einstieg sind beide Artikel in der wikipedia, zu Propaganda bzw. Edward Bernays ausdrücklich empfohlen.

Propaganda ist also primär ein Herrschaftsinstrument zur Manipulation und Steuerung der Massen. Damit ist zunächst einmal nichts darüber gesagt, ob die Ziele der Propaganda ethisch betrachtet positiv oder negativ sind. Eine Propagandakampagne kann durchaus mit dem Ziel eingesetzt werden, medizinisch notwendige Impfungen in einer Bevölkerungsgruppe populär zu machen. Sie kann zur Aufklärung über Gefahren dienen oder auch zum gegenseitigen Verständnis unterschiedlicher Gruppen.

Propaganda kann aber eben auch zur Dämonisierung Andersdenkender, zur Mobilisierung für Kriege und Pogrome und zur Hirnwäsche ganzer Völker und Nationen benutzt werden, die sich in der Folge anderen Völkern und Nationen gegenüber überlegen fühlen. Propaganda kann also prinzipiell genauso gut Toleranz und Völkerverständigung fördern, wie Hass und Krieg.

Woran erkennt man Propaganda?

Die wichtigste Kennzeichen für Propaganda als Herrschaftsinstrument sind Einseitigkeit in der Darstellung politischer Zusammenhänge, gezielter Aufbau von Feindbildern (Dämonisierung) und der Kampagnencharakter beim Versuch, Meinungen zu beeinflussen.

Dabei muss Propaganda nicht zwangsläufig laut und aufdringlich sein, wie im Deutschland der Nazizeit. Heute kommt Propaganda mitunter verdeckt, klandestin und auf leisen Sohlen daher. Sie gibt sich mitunter humanitär und den Menschenrechten verpflichtet, um die Legitimation oder stillschweigendes Einverständnis für Krieg und Massenmord zu erhalten.

Grundsätzlich heißt es immer dann besonders aufmerksam zu sein, wenn Massenmedien Feindbilder erzeugen wollen. Ob das “der Jude” ist, “der Russe”, “der Islam”, oder Personen wie Ahmadinedschad, al-Gaddafi, al-Assad oder Vladimir Putin, die dämonisiert werden. Propaganda erkennt man an der Einseitigkeit und Vehemenz, mit der gleichgeschaltet wirkende Medien Meinungen machen.



Aus einem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung:
“Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen. Wer Propaganda betreibt, verfolgt damit immer ein bestimmtes Interesse. In Verbindung mit dem Krieg machen Politiker und Militärs von Propaganda Gebrauch, um zum Beispiel die eigene Bevölkerung von einem Krieg zu überzeugen. Sie betonen die Notwendigkeit des Krieges (vernichtenswerte Feinde, Sicherheit der eigenen Bevölkerung, Absetzung eines brutalen Regimes etc.) und blenden alle anderen Aspekte aus (eigene Macht- und Wirtschaftsinteressen, ausgelöstes Kriegsleid, Kriegsverbrechen der eigenen Soldaten etc.). Propaganda wird aber auch eingesetzt, um Soldaten für den Krieg zu rekrutieren oder die Kampfbereitschaft des Militärs aufrechtzuerhalten. Ein Mittel hierfür ist beispielsweise, die Bedrohlichkeit des Feindes hervorzuheben, um Aggressionen gezielt auf ihn zu lenken. Gegenüber dem Kriegsgegner verfolgt Propaganda vor allem das Ziel, die Kriegsmoral der gegnerischen Bevölkerung und Soldaten zu schwächen oder durch die Verbreitung falscher Informationen den Gegner zu täuschen. Staaten, die Mitglieder militärischer Bündnisse sind, versuchen darüber hinaus häufig, durch Propaganda die Bündnispartner von der Notwendigkeit eines Kriegseinsatzes zu überzeugen und ihre Beteiligung an militärischen Aktionen zu erreichen…

…Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt. Wer Propaganda betreibt, möchte nicht diskutieren und mit Argumenten überzeugen, sondern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen beeinflussen, beispielsweise indem sie diese ängstigt, wütend macht oder ihnen Verheißungen ausspricht. Propaganda nimmt dem Menschen das Denken ab und gibt ihm stattdessen das Gefühl, mit der übernommenen Meinung richtig zu liegen. Hier zeigt sich der große Unterschied etwa zur journalistischen Information: Journalisten betreiben Aufklärung, indem sie alle verfügbaren Fakten und Hintergründe darlegen und die Menschen selbst entscheiden lassen, was richtig und was falsch ist.”

Quelle: https://propagandaschau.wordpress.com