Drei Airbus-Jets des katarischen Königshauses landeten in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember in Kloten. Um dies zu ermöglichen, wurde die Nachtflugsperre aufgehoben. Ein medizinischer Notfall liege vor, lautete die Begründung. Der Notfall war ein Beinbruch. Aber was für einer! Der Beinbruch seiner Majestät des früheren Emirs von Katar, Scheich Hamad Bin Khalifa al-Thani.
Die katarische Herrscherfamilie in Not? Da gilt kein Nachtflugverbot. Da gilt nur ein Gebot: die Aufhebung aller Regeln. Inzwischen sieht der lädierte Scheich seiner Genesung entgegen. Ärzte der Schulthess-Klinik haben sich der Fraktur angenommen.
Was ist dieser Schilderung anzufügen? Vielleicht ein paar Zahlen:
Bis zu 4000 Arbeiter werden auf den Baustellen der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar ums Leben gekommen sein, wenn das Sportfest 2022 beginnt. Damit rechnen Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften, die sich im Reich des Beinbruch-Patienten kundig gemacht haben: «Katar hat die schlimmsten Arbeitsbedingungen weltweit.» Es gibt Schätzungen, die mit bis zu 7000 umgekommenen Arbeitern rechnen. Verletzungen werden gar nicht erst gezählt, natürlich auch keine Beinbrüche.
Der Begriff «Arbeitsbedingungen» ist für die Verhältnisse in Katar nicht ganz angemessen. «Sklaverei» wäre treffender.
Im Scheichtum herrscht eine Familie über 225 000 Untertanen, die mit wirtschaftlichen Segnungen aus dem Gasreichtum ruhig gehalten werden. Die Arbeit dürfen 1,8 Millionen Ausländer verrichten. Katarische Familien halten sich zwei Migrantinnen für den Haushalt und einen Migranten als Fahrer.
Die Situation dieser Fremdarbeiter ist entwürdigend: Sie sind ihren Herren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert; sie müssen den Pass abgeben und dürfen den Arbeitsplatz nur mit Bewilligung ihrer Herrschaft verlassen; sie arbeiten fast ohne Freizeit bis zur Erschöpfung; die Löhne erhalten sie oft nicht ausbezahlt; sie werden psychisch und körperlich drangsaliert und – wenns die Herrin oder den Herrn gerade ankommt – gern auch geschlagen.
Dienstmädchen sind sexuellen Übergriffen ausgeliefert; wehren sie sich, werden sie nicht als Opfer anerkannt, sondern wegen «unerlaubter Beziehungen» als Täterinnen beschuldigt; alles nach Scharia-Recht, das in der Frau ganz grundsätzlich die Verführerin des Mannes sieht, womit ja auch die Verschleierung begründet wird.
Sharan Burrow, Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbunds, stellt fest: «Das WM-Land Katar ist ein Sklavenstaat.»
Für die Schweiz ist Katar ein Lieblingsstaat. Die Herrscherfamilie kauft sich hierzulande sukzessive ein: mit Luxushotels wie dem Berner «Schweizerhof» oder dem «Bürgenstock» über dem Vierwaldstättersee, mit Beteiligungen an Banken, mit Sommeraufenthalten in den Juwelierläden von Genf, Zürich und Interlaken.
Der Al-Thani-Clan ist Kundschaft. Bei Beinbruch Herrschaft. Und die Schweizer: Dienerschaft. Die Nachtflugsperre wird eilfertig und untertänigst aufgehoben: Seine Majestät geruhen, in der Schweiz behandelt zu werden; die Ärzte–Gesinde.
Ja, so ist die Schweiz: auf dem besten Weg, zur Dienstboten-Nation globalen Geld-Gesindels zu werden – tut sie doch mit geradezu strategischem Kalkül alles, um solcher Klientel das Land vor die Füsse zu legen. Kniefällig, wie es sich bei fremden Herren geziemt.
Nationalstolz? Bürgersinn? Demokratie?
Devotie!
Quelle: http://www.blick.ch/news/politik/fam/frank-a-meyer-fremde-herren-id4516367.html
Die katarische Herrscherfamilie in Not? Da gilt kein Nachtflugverbot. Da gilt nur ein Gebot: die Aufhebung aller Regeln. Inzwischen sieht der lädierte Scheich seiner Genesung entgegen. Ärzte der Schulthess-Klinik haben sich der Fraktur angenommen.
Autor: Frank A. Meyer |
Bis zu 4000 Arbeiter werden auf den Baustellen der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar ums Leben gekommen sein, wenn das Sportfest 2022 beginnt. Damit rechnen Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften, die sich im Reich des Beinbruch-Patienten kundig gemacht haben: «Katar hat die schlimmsten Arbeitsbedingungen weltweit.» Es gibt Schätzungen, die mit bis zu 7000 umgekommenen Arbeitern rechnen. Verletzungen werden gar nicht erst gezählt, natürlich auch keine Beinbrüche.
Der Begriff «Arbeitsbedingungen» ist für die Verhältnisse in Katar nicht ganz angemessen. «Sklaverei» wäre treffender.
Im Scheichtum herrscht eine Familie über 225 000 Untertanen, die mit wirtschaftlichen Segnungen aus dem Gasreichtum ruhig gehalten werden. Die Arbeit dürfen 1,8 Millionen Ausländer verrichten. Katarische Familien halten sich zwei Migrantinnen für den Haushalt und einen Migranten als Fahrer.
Die Situation dieser Fremdarbeiter ist entwürdigend: Sie sind ihren Herren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert; sie müssen den Pass abgeben und dürfen den Arbeitsplatz nur mit Bewilligung ihrer Herrschaft verlassen; sie arbeiten fast ohne Freizeit bis zur Erschöpfung; die Löhne erhalten sie oft nicht ausbezahlt; sie werden psychisch und körperlich drangsaliert und – wenns die Herrin oder den Herrn gerade ankommt – gern auch geschlagen.
Dienstmädchen sind sexuellen Übergriffen ausgeliefert; wehren sie sich, werden sie nicht als Opfer anerkannt, sondern wegen «unerlaubter Beziehungen» als Täterinnen beschuldigt; alles nach Scharia-Recht, das in der Frau ganz grundsätzlich die Verführerin des Mannes sieht, womit ja auch die Verschleierung begründet wird.
Sharan Burrow, Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbunds, stellt fest: «Das WM-Land Katar ist ein Sklavenstaat.»
Für die Schweiz ist Katar ein Lieblingsstaat. Die Herrscherfamilie kauft sich hierzulande sukzessive ein: mit Luxushotels wie dem Berner «Schweizerhof» oder dem «Bürgenstock» über dem Vierwaldstättersee, mit Beteiligungen an Banken, mit Sommeraufenthalten in den Juwelierläden von Genf, Zürich und Interlaken.
Der Al-Thani-Clan ist Kundschaft. Bei Beinbruch Herrschaft. Und die Schweizer: Dienerschaft. Die Nachtflugsperre wird eilfertig und untertänigst aufgehoben: Seine Majestät geruhen, in der Schweiz behandelt zu werden; die Ärzte–Gesinde.
Ja, so ist die Schweiz: auf dem besten Weg, zur Dienstboten-Nation globalen Geld-Gesindels zu werden – tut sie doch mit geradezu strategischem Kalkül alles, um solcher Klientel das Land vor die Füsse zu legen. Kniefällig, wie es sich bei fremden Herren geziemt.
Nationalstolz? Bürgersinn? Demokratie?
Devotie!
Quelle: http://www.blick.ch/news/politik/fam/frank-a-meyer-fremde-herren-id4516367.html
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