Donnerstag, 21. Januar 2016

Unter Generalverdacht

Für wie blöd halten uns eigentlich diejenigen, die davor warnen, alle Flüchtlinge, alle Muslime und wer weiß wen noch „unter Generalverdacht“ zu stellen.

Außer ein paar von Xenophobie Befallenen mit einem IQ um die 70 kommt niemand auf so eine absurde Idee. Kein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, wird behaupten, dass alle Muslime Terroristen, Vergewaltiger oder Busengrapscher sind, mögen sie auch in der jeweiligen Tätergruppe überrepräsentiert sein.
„Koran und die Aussprüche des Propheten sind klare Bekenntnisse für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zwischen den Völkern und Religionen.“ Schön wär’s.
Trotzdem werden alle Personen, die eine Flugreise antreten wollen, darauf untersucht, ob sie Waffen, Sprengstoff oder irgendwelche anderen Gegenstände mitführen, die für eine Attacke auf das Flugzeug, die Crew oder die Mitreisenden benutzt werden könnten. Auch ein Aiman Mazyek muss sich dieser Prozedur unterziehen und würde diese sicher ohne Murren über sich ergehen lassen.

Selbst wenn Sie als Beamter irgendeines Bundeslandes mit Dienstausweis das Gebäude in Moabit betreten möchten, in dem Innenminister Thomas de Maizière darüber nachsinnt, wie er Terroristen das Handwerk legen oder die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutsch-land wollen, reduzieren könnte, müssten Sie sich der Kontrolle mit dem Metalldetektor beugen.

Stehen deshalb alle Flugreisenden oder Ministeriumsbesucher unter dem Generalverdacht, gefährliche Straftäter zu sein? Mitnichten.
So weit so gut. Aber warum wird hier nicht das beliebte Killer-Kriterium in Stellung gebracht, mit dem man sonst so gerne jede kritische Äußerung zum Schweigen zu bringen versucht? Weil in dem genannten Kontext jeder weiß: Da man niemandem an der Nasenspitze ansieht, ob er Böses im Schilde führt, werden eben alle den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen unterworfen. Dadurch werden nicht alle diskriminiert, sondern wird im Gegenteil die Diskriminierung einiger weniger vermieden.

Aber warum denn ausgerechnet Muslime und immer wieder Muslime??? Grundlagen des Islams sind der Koran und die Sunna (Worte und Taten) des Religionsgründers Mohammed, der „ein schönes Vorbild“ für alle Muslime ist (Sure 33, 21). Und für beide gilt die Aussage Mazyeks: „Koran und die Aussprüche des Propheten sind klare Bekenntnisse für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zwischen den Völkern und Religionen.“ Schön wär’s.
Im Koran heißt es aber beispielsweise (in Sure 5, 33): „Die Strafe derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten kämpfen und Unruhen/Unheil auf der Erde zu stiften trachten, soll sein, dass sie getötet oder gehängt werden oder dass ihnen Hände und Füße verschränkt abgeschlagen werden oder dass sie aus dem Land vertrieben werden.“

Wer aber stiftet „Unruhen/Unheil auf der Erde“? Die Ungläubigen und immer wieder die Ungläubigen. Und wer ist das? Nach dem Koran (Sure 24, 62) sind „Die Gläubigen ...  nur diejenigen, die an Allah und seinen Gesandten glauben“, also die Muslime; alle anderen sind die Ungläubigen, die sich ein Muslim auf keinen Fall zu Freunden nehmen sollte (Sure 4, 144; 5, 51). Und warum nicht, wenn man fragen darf? Weil sie schlimmer sind „als das Vieh“ (Sure 8, 55). Und so geht es immer weiter.

Klar, alles natürlich aus dem Zusammenhang gerissen. Und dann nicht in der Originalsprache des Heiligen Quran/قرآن. Und wenn der Mörder von Theo van Gogh diesem die zitierte Sure 5, 33 mit dem Messer an die Brust heftet oder der IS sich auf diese Sure beruft, dann hat das alles nichts mit dem Islam zu tun.
Auch nicht dieser Ausspruch (Hadith) Mohammeds, der sich wörtlich in der Hamas-Charta von 1988 findet (Artikel 7 Absatz 3): „Ihr werdet die Juden bekämpfen, bis einer von ihnen Zuflucht hinter einem Stein sucht. Und dieser Stein wird rufen: ‚Komm herbei! Dieser Jude hat sich hinter mir versteckt! Töte ihn!’“

Oder dieses Selbstbekenntnis Mohammeds: „„Ich wurde angewiesen, die Menschen zu bekämpfen, bis sie bezeugen, dass es keinen Gott außer Gott gibt und Muhammad der Gesandte Gottes ist, bis sie das Gebet verrichten und die gesetzliche Abgabe bezahlen. Kommen sie diesen Forderungen nach, so sind ihr Leben und ihre Habe vor mir sicher. Sie unterstehen dann einzig dem Gesetz des Islams, und Gott wird sie richten.“ Sonst ...?

Auch die Tatsache, dass muslimische Quellen von 43 Morden berichten, die der Gründer der „Religion des Friedens“ in Auftrag gegeben hat, ändert nichts an seinem durch und durch friedfertigen Charakter. Alle Kriege, die er und seine Nachfolger geführt haben, waren ausschließlich Verteidigungskriege, um sich gegen die Feinde des Islams zu wehren.

Wegen dieser und zahlloser weiterer Belege sind Muslime „unter Generalverdacht“ geraten. Natürlich ist bekannt, dass viele Muslime die genannten Aufrufe zu Gewalt entweder gar nicht kennen oder auf keinen Fall zur Richtschnur ihres Verhaltens nehmen. Nach meiner Überzeugung ist es von denen, die bei uns in Deutschland oder Europa leben, sogar die überwiegende Mehrheit. Aber wie kann ich die Schafe von den Böcken scheiden? Woran erkenne ich einen „guten“ und einen „schlechten“ Muslim, einen, der die blutrünstigen und gewalttätigen Passagen des Koran und der Sunna nicht wörtlich nimmt, sondern im historischen Kontext auslegt, und einen anderen, der genau dies tut?

Angehörige jeder anderen Religion oder Weltanschauung, deren heilige Bücher Ähnliches enthielten, würden genauso behandelt. Doch die Azteken, die (unter anderen) ihrem Kriegsgott Huitzilopochtli Menschopfer brachten, sind ausgestorben, und Juden und Christen haben sich längst von den bluttriefenden Aussagen des Alten Testaments verabschiedet. Diesen Abschied haben die Muslime noch vor sich.


Danach verschwindet auch der „Generalverdacht“ ganz von alleine.

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