Beim WDR laufen die Uhren ganz langsam. Am 3.Januar bekam man mit, was am 31.Dezember des Vorjahres 300 Meter Luftlinie entfernt geschah. Zur Überparteilichkeit haben sich öffentlich-rechtliche Sender naturgemäß zu verpflichten. Hier schien man wohl entweder keine Relevanz zu sehen, was am Hauptbahnhof in Köln geschah oder man wollte nichts wissen. Die Polizei spielte dabei prima mit. Schließlich lautete die Meldung am Neujahrmorgen, es sei nichts Außergewöhnliches passiert.
Wer die Pressekonferenz sah, wie sich die Kölner Oberbürgermeisterin, flankiert vom zum Glück demissionierten Polizeipräsidenten Albers präsentierte, der weiß, warum man in Nähe des Kölner Bahnhofs seit Monaten nicht mehr sein sollte.
Man sah eine Armlänge Unsicherheit, die ihr aus den Poren kam und mehrere Armlängen Uneinsichtigkeit beim Polizeipräsidenten.
In Nordrhein-Westfalen haben wir aber zum Glück den WDR, der uns sagt, was wir denken und sagen sollen. Jedem im deutschsprachigen Sprachraum kann ich empfehlen, eine Stunde WDR 2 zu hören und sich zu fragen, ob es nicht stark manipulative Charakterzüge hat, wenn fortwährend kommentiert statt berichtet wird.
Dass der WDR ein latentes Problem mit ungeliebten Nachrichten hat, konnte man an der Langsamkeit sehen, die es benötigte, die Meldung über die Silvestervorkommnisse zu verbreiten. Wenn die Polizei derlei zurückhält, wäre es Aufgabe objektiver Presse und Rundfunkanstalten, dies anzuprangern und damit die Ordnungshüter unter Druck zu setzen.
Bei rechtsradikalen Attentätern in Köln gäbe es natürlich eine Unterbrechung des Programms und einen ARD-Brennpunkt. In meinem letzten Artikel habe ich die Gebührenverschwendung benannt, die beim WDR Alltag ist. In der Silvesternacht wurde klar, dass gerade soziale Netzwerke, die kostenlos und von Gebühren frei funktionieren, als erste berichteten und überhaupt einen Druck aufbauten, ohne den der WDR bis heute wohl nicht berichtet hätte.
Überhaupt sagt man ja, dass die Wahrheit, wenn es sie denn überhaupt gibt, aber das ist eine philosophische Frage, im Krieg zuerst stirbt. Spätestens im September 2015 konnte bei der BILD sehen, dass selbst populistische Medien gegen alle Gewohnheit die sozialen Kosten der Flüchtlingskrise schönreden oder verschweigen. Das Bild von der armen Frau mit mehreren Kleinkindern als Flüchtlingsikone wurde propagiert, eine Sache, die diametral jedem Straßenbild in deutschen Innenstädten mit Gruppen oft schick gekleideter arabischer Männer entgegensteht.
Jetzt kann man nach 5 Tagen (4.Januar – 8. Januar), die dem Thema Chauvinismus unter Flüchtlingen gewidmet wurden, wieder eine Kehrtwende bemerken. Schon vor der Pegida-Demonstration in Köln am Samstag wurde in den Nachrichten beim WDR-Radio berichtet, dass man bitteschön dort nicht hingehen möge, da Pegida ja so eine Art Negativmarke ist. Es wurde hinzugefügt, dass auch die NPD mitgehe und dass einige der Anwesenden betrunken seien. Hätte man derlei Verkehrshinweise in der Silvesternacht erhalten, wäre man doch auch dankbar gewesen.
Das geht weit über das hinaus, was man von Nachrichten erwartet, enthält es doch eine Direktive, die wir aus der Silvesterrede von 2014 der Bundeskanzlerin kennen „Folgen Sie denen nicht“. Oder von der Besprechung des Sarrazin-Bestsellers von 2010 „Dieses Buch ist nicht hilfreich“.
Man kann es als Übergriffigkeit sowohl des WDR als auch der Kanzlerin sehen, zwar nicht so lästig wie grapschende Männer, aber dennoch in unser aller Tanzbereich, den man ja mit einer Armlänge einhalten sollte - fragen Sie die Kölner Oberbürgermeisterin. Man macht sich schließlich nicht mit einer Sache gemein, nicht einmal mit einer guten, könnte man Hanns-Joachim Friedrich zitieren.
So wurde es in den WDR-Nachrichten noch subtiler. Nach dem Satz über die NPD-Beteiligung der Pegida-Demonstration in Köln wurde nahegelegt, dass es eine Gegendemonstration vor Ort gebe, die von linken und bürgerlichen Gruppen durchgeführt wird.
Mit derlei Aufladung steuert der WDR aktiv, wer wo bitteschön demonstriert. Die linke Gegen-Demo als Muster, auf das der brave Hörer bitteschön gehen solle. Nur gegen was diese demonstriert, das wurde mit keiner Silbe erwähnt. Gegen Pegida oder gegen Menschen, die besorgte Bürger sind oder gegen sexuelle Übergriffe oder gegen dumme Pressekonferenzen oder einen schlechten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Es ist der WDR, da hat man weder einen 50:50 Joker noch den Anruf wie bei „Wer wird Millionär?“, um einen Tipp zu bekommen.
Aber es kommt noch interessanter: sehr spät äußert sich die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, sie fühle sich „tief berührt“. So tief wie hunderte von Menschen in der Silvesternacht ist sie aber nicht berührt worden. Der WDR setzt noch einen drauf und lässt das Lied „invisible touch“ von Phil Collins spielen.
Wahrscheinlich ist Kraft vom invisible touch tief berührt worden. Mit solchen Sätzen sollte sie sich um die Gauck-Nachfolge bewerben. Dann wird es wenigstens noch unfreiwillig lustig.
Der WDR hat bei der Playlist ja immer ein Händchen für lauwarme Musik. Dieser Tage ist Wolke 4 ein gern gespieltes Lied, in dem ein Sänger namens Philipp Dittberner sich nicht mehr auf Wolke 7 traut und lieber in einer Passt-schon-Beziehung lebt, als allein zu sein oder sich eine Liebe zu angeln, die es wert ist. Die Art, wie er singt, klingt wie eine Mischung aus einem 80jährigen an einer Herz-Lungen-Maschine und einem 18jährigen, der Herbert Grönemeyer nacheifert. Es geht mir darum, wie die Entwicklung aussieht, welches Menschenbild propagiert wird beim WDR, ein sehr schlappes nämlich. Wer auf Wolke 4 lebt, ist beim WDR richtig. Er lässt sich gängeln, solange er nur seine liebe Ruhe hat. Aufwühlende Gefühle oder gar Empörung sind unerwünscht, solange der Sender nicht deren Zielrichtung vorgibt.
Empörung darf nur in bestimmte Richtung gehen beim WDR und das ist momentan in Richtung Belgien oder Polen. Belgien solle sich „rechtfertigen“, warum man einen Atomreaktor in Nähe der deutschen Grenze angeschaltet habe, der eigentlich viel zu alt sei. „Zum Glück“ habe man in NRW ja keine Atomreaktoren. „Wie rechtfertigt Belgien das?“.
Schließlich hat die deutsche Bundesregierung unter Merkel eine Energiewende vollzogen. Wie kann es ein kleiner Appendix wie Belgien da wagen….So selbstverständlich chauvinistisch funktioniert der WDR, übergriffig wie ein Mann in der Silvesternacht nimmt er sein Gegenüber, heiße es Belgien, Schweiz, Polen oder sonst wie, einfach nicht ernst. Am 11.Januar lief dieser Beitrag, wieder bei WDR 2. Darauf folgte dann die Verwunderung, warum Polen den deutschen Botschafter einberufen habe.
Polen wird übel gemobbt, seit das Volk, östlich von uns und noch mit deutscher Besatzung in den 1940er Jahren vertraut wie das westlich gelegene Belgien, es wagt, selbständig eine Regierung zu wählen, die der deutschen missfällt. Über den Namen PiS als Parteienbezeichnung macht man sich beim WDR genauso lustig wie über die CSU-Klausur. Warum geht ein englischer Premier denn zu einer „Regionalpartei“. Man könnte antworten, dass diese wesentlich erfolgreicher ist in Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Terror als es in NRW der Fall ist.
Da wechselt der WDR zwischen dummen Dialektimitationen in Sketchen und der Drohung, man werde die Polen oder Belgier, Bayern oder Briten schon über die EU disziplinieren.
Man kann den Lesern nur sagen: empört Euch, über derlei Journalismus, der schon aufgrund des öffentlichen Status neutral bleiben sollte.
Lassen Sie sich nicht auf eine lauwarme Wolke 4 des Journalismus abspeisen.
Es haben aber der WDR, das Land NRW und die Stadt Köln eines immer schon gemein gehabt: eine verfilzte Übergriffigkeit als Normalität. Bei dieser wird übrigens nicht die geforderte Armlänge Abstand helfen.
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/mit_dem_wdr_auf_wolke_4
Wer die Pressekonferenz sah, wie sich die Kölner Oberbürgermeisterin, flankiert vom zum Glück demissionierten Polizeipräsidenten Albers präsentierte, der weiß, warum man in Nähe des Kölner Bahnhofs seit Monaten nicht mehr sein sollte.
Man sah eine Armlänge Unsicherheit, die ihr aus den Poren kam und mehrere Armlängen Uneinsichtigkeit beim Polizeipräsidenten.
In Nordrhein-Westfalen haben wir aber zum Glück den WDR, der uns sagt, was wir denken und sagen sollen. Jedem im deutschsprachigen Sprachraum kann ich empfehlen, eine Stunde WDR 2 zu hören und sich zu fragen, ob es nicht stark manipulative Charakterzüge hat, wenn fortwährend kommentiert statt berichtet wird.
Dass der WDR ein latentes Problem mit ungeliebten Nachrichten hat, konnte man an der Langsamkeit sehen, die es benötigte, die Meldung über die Silvestervorkommnisse zu verbreiten. Wenn die Polizei derlei zurückhält, wäre es Aufgabe objektiver Presse und Rundfunkanstalten, dies anzuprangern und damit die Ordnungshüter unter Druck zu setzen.
Bei rechtsradikalen Attentätern in Köln gäbe es natürlich eine Unterbrechung des Programms und einen ARD-Brennpunkt. In meinem letzten Artikel habe ich die Gebührenverschwendung benannt, die beim WDR Alltag ist. In der Silvesternacht wurde klar, dass gerade soziale Netzwerke, die kostenlos und von Gebühren frei funktionieren, als erste berichteten und überhaupt einen Druck aufbauten, ohne den der WDR bis heute wohl nicht berichtet hätte.
Überhaupt sagt man ja, dass die Wahrheit, wenn es sie denn überhaupt gibt, aber das ist eine philosophische Frage, im Krieg zuerst stirbt. Spätestens im September 2015 konnte bei der BILD sehen, dass selbst populistische Medien gegen alle Gewohnheit die sozialen Kosten der Flüchtlingskrise schönreden oder verschweigen. Das Bild von der armen Frau mit mehreren Kleinkindern als Flüchtlingsikone wurde propagiert, eine Sache, die diametral jedem Straßenbild in deutschen Innenstädten mit Gruppen oft schick gekleideter arabischer Männer entgegensteht.
Jetzt kann man nach 5 Tagen (4.Januar – 8. Januar), die dem Thema Chauvinismus unter Flüchtlingen gewidmet wurden, wieder eine Kehrtwende bemerken. Schon vor der Pegida-Demonstration in Köln am Samstag wurde in den Nachrichten beim WDR-Radio berichtet, dass man bitteschön dort nicht hingehen möge, da Pegida ja so eine Art Negativmarke ist. Es wurde hinzugefügt, dass auch die NPD mitgehe und dass einige der Anwesenden betrunken seien. Hätte man derlei Verkehrshinweise in der Silvesternacht erhalten, wäre man doch auch dankbar gewesen.
Das geht weit über das hinaus, was man von Nachrichten erwartet, enthält es doch eine Direktive, die wir aus der Silvesterrede von 2014 der Bundeskanzlerin kennen „Folgen Sie denen nicht“. Oder von der Besprechung des Sarrazin-Bestsellers von 2010 „Dieses Buch ist nicht hilfreich“.
Man kann es als Übergriffigkeit sowohl des WDR als auch der Kanzlerin sehen, zwar nicht so lästig wie grapschende Männer, aber dennoch in unser aller Tanzbereich, den man ja mit einer Armlänge einhalten sollte - fragen Sie die Kölner Oberbürgermeisterin. Man macht sich schließlich nicht mit einer Sache gemein, nicht einmal mit einer guten, könnte man Hanns-Joachim Friedrich zitieren.
So wurde es in den WDR-Nachrichten noch subtiler. Nach dem Satz über die NPD-Beteiligung der Pegida-Demonstration in Köln wurde nahegelegt, dass es eine Gegendemonstration vor Ort gebe, die von linken und bürgerlichen Gruppen durchgeführt wird.
Mit derlei Aufladung steuert der WDR aktiv, wer wo bitteschön demonstriert. Die linke Gegen-Demo als Muster, auf das der brave Hörer bitteschön gehen solle. Nur gegen was diese demonstriert, das wurde mit keiner Silbe erwähnt. Gegen Pegida oder gegen Menschen, die besorgte Bürger sind oder gegen sexuelle Übergriffe oder gegen dumme Pressekonferenzen oder einen schlechten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Es ist der WDR, da hat man weder einen 50:50 Joker noch den Anruf wie bei „Wer wird Millionär?“, um einen Tipp zu bekommen.
Aber es kommt noch interessanter: sehr spät äußert sich die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, sie fühle sich „tief berührt“. So tief wie hunderte von Menschen in der Silvesternacht ist sie aber nicht berührt worden. Der WDR setzt noch einen drauf und lässt das Lied „invisible touch“ von Phil Collins spielen.
Wahrscheinlich ist Kraft vom invisible touch tief berührt worden. Mit solchen Sätzen sollte sie sich um die Gauck-Nachfolge bewerben. Dann wird es wenigstens noch unfreiwillig lustig.
Der WDR hat bei der Playlist ja immer ein Händchen für lauwarme Musik. Dieser Tage ist Wolke 4 ein gern gespieltes Lied, in dem ein Sänger namens Philipp Dittberner sich nicht mehr auf Wolke 7 traut und lieber in einer Passt-schon-Beziehung lebt, als allein zu sein oder sich eine Liebe zu angeln, die es wert ist. Die Art, wie er singt, klingt wie eine Mischung aus einem 80jährigen an einer Herz-Lungen-Maschine und einem 18jährigen, der Herbert Grönemeyer nacheifert. Es geht mir darum, wie die Entwicklung aussieht, welches Menschenbild propagiert wird beim WDR, ein sehr schlappes nämlich. Wer auf Wolke 4 lebt, ist beim WDR richtig. Er lässt sich gängeln, solange er nur seine liebe Ruhe hat. Aufwühlende Gefühle oder gar Empörung sind unerwünscht, solange der Sender nicht deren Zielrichtung vorgibt.
Empörung darf nur in bestimmte Richtung gehen beim WDR und das ist momentan in Richtung Belgien oder Polen. Belgien solle sich „rechtfertigen“, warum man einen Atomreaktor in Nähe der deutschen Grenze angeschaltet habe, der eigentlich viel zu alt sei. „Zum Glück“ habe man in NRW ja keine Atomreaktoren. „Wie rechtfertigt Belgien das?“.
Schließlich hat die deutsche Bundesregierung unter Merkel eine Energiewende vollzogen. Wie kann es ein kleiner Appendix wie Belgien da wagen….So selbstverständlich chauvinistisch funktioniert der WDR, übergriffig wie ein Mann in der Silvesternacht nimmt er sein Gegenüber, heiße es Belgien, Schweiz, Polen oder sonst wie, einfach nicht ernst. Am 11.Januar lief dieser Beitrag, wieder bei WDR 2. Darauf folgte dann die Verwunderung, warum Polen den deutschen Botschafter einberufen habe.
Polen wird übel gemobbt, seit das Volk, östlich von uns und noch mit deutscher Besatzung in den 1940er Jahren vertraut wie das westlich gelegene Belgien, es wagt, selbständig eine Regierung zu wählen, die der deutschen missfällt. Über den Namen PiS als Parteienbezeichnung macht man sich beim WDR genauso lustig wie über die CSU-Klausur. Warum geht ein englischer Premier denn zu einer „Regionalpartei“. Man könnte antworten, dass diese wesentlich erfolgreicher ist in Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Terror als es in NRW der Fall ist.
Da wechselt der WDR zwischen dummen Dialektimitationen in Sketchen und der Drohung, man werde die Polen oder Belgier, Bayern oder Briten schon über die EU disziplinieren.
Man kann den Lesern nur sagen: empört Euch, über derlei Journalismus, der schon aufgrund des öffentlichen Status neutral bleiben sollte.
Lassen Sie sich nicht auf eine lauwarme Wolke 4 des Journalismus abspeisen.
Es haben aber der WDR, das Land NRW und die Stadt Köln eines immer schon gemein gehabt: eine verfilzte Übergriffigkeit als Normalität. Bei dieser wird übrigens nicht die geforderte Armlänge Abstand helfen.
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/mit_dem_wdr_auf_wolke_4
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