Gemeinhin sollte man ja meinen, daß es den Menschen ganz gut geht, wenn sie solche Sorgen haben – aber andererseits hat die Kapelle auf der Titanic auch bis zuletzt ihr Programm heruntergespielt, und die deutschen Landser sind 1914 auch mit viel frohem Mut und Nietzsche im Tornister in den Untergang gezogen, obwohl man damals schon wußte, was Schießgewehre anrichten können.
Was die Leser, bzw. die Macher, des Jugendportals Bento derzeit so bewegt, ist die Frage, ob ein Getränk namens „Mexikaner“ rassistisch oder sexistisch sei, und tatsächlich findet die Redaktion eine scharfe Mexikanerin aus dem Deutsch-Mexikanischen Freundeskreis in Hamburg, die das so sieht. „Als Mexikanerin finde ich das beleidigend“, erklärte Norma Kesting allen Ernstes den Investigativreportern, „ich mag es nicht, dass ein Getränk so genannt wird, nur weil es scharf ist.“
Ich persönlich habe noch nie einen Berliner getroffen, der darüber gekränkt war, daß er wie ein Krapfen heißt – nur weil er so süß ist. Oder einen Frankfurter, der sich diskriminiert fühlte, weil er wie ein Würstchen heißt. Was ist mit all den Hamburgern und Americanos, den White Russians und, noch schlimmer womöglich, den Black Russians?
Ist das tatsächlich der neue Zeitgeist? Die Bento-Redaktion hatte übrigens noch andere Getränke gefunden, die eigentlich auf den Index gehören: ein laut Eigenwerbung „limettig-minziges“ Teegetränk namens Papa Türk und einen Likör, der Rhabbi heißt. Auf Nachfrage haben die Befragten dann die Erwartungen erfüllt. Gökay Sofuoğlu, der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, findet alles schwer „geschmacklos“, der Rabbiner Julian-Chaim Soussan von der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main „eher amüsant“.
Vor kurzen hat selbst „Müllermilch“ für einen mittleren Skandal gesorgt, als auf seinen Flaschen hübsche Mädchen abgebildet waren und auf der Kakaoflasche war das eine Schwarze. Eine Schwarze – darf man das immer noch so sagen? Sofort bildete sich ein Hashtag #ichkaufdasnicht, und irgendwelche Hysterikerinnen vom Hamburger Frauenverein „Pinkstinks“ zeterten machtvoll über die „Misogynie-Milch“: „Lieb lächelnde Frauenkörper als Dekoration für etwaige Produkte zu nutzen ist genau deshalb abwertend, weil Frauen von jeher als Dekorationsobjekte, nicht aber als machtvolle Akteure inszeniert wurden.“ Ich frage mich, wie es kommt, daß man heutzutage so einen Schwachsinn von sich geben kann, ohne dafür ausgelacht zu werden?
Darf man eigentlich noch „Zwei kleine Italiener“ singen? Schließlich vergessen die die Heimat nie und „möchten gern zu Hause sein“, was alle Menschen mit Migrationshintergund schwer beleidigen könnte, und dann sind sie auch noch scharf auf „die Mädchen am Strande von Napoli“, und wer das alles schlimm finden könnte, das mag man sich ja kaum noch ausmalen heutzutage.
Ich persönlich hätte ja noch nicht einmal etwas dagegen, wenn es ein Getränk namens Alter Weißer Mann geben würde. Hauptsache, es hat genug Umdrehungen.
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/bento_praesentiert_beleidigte_mexikaner
Was die Leser, bzw. die Macher, des Jugendportals Bento derzeit so bewegt, ist die Frage, ob ein Getränk namens „Mexikaner“ rassistisch oder sexistisch sei, und tatsächlich findet die Redaktion eine scharfe Mexikanerin aus dem Deutsch-Mexikanischen Freundeskreis in Hamburg, die das so sieht. „Als Mexikanerin finde ich das beleidigend“, erklärte Norma Kesting allen Ernstes den Investigativreportern, „ich mag es nicht, dass ein Getränk so genannt wird, nur weil es scharf ist.“
Ich persönlich habe noch nie einen Berliner getroffen, der darüber gekränkt war, daß er wie ein Krapfen heißt – nur weil er so süß ist. Oder einen Frankfurter, der sich diskriminiert fühlte, weil er wie ein Würstchen heißt. Was ist mit all den Hamburgern und Americanos, den White Russians und, noch schlimmer womöglich, den Black Russians?
Ist das tatsächlich der neue Zeitgeist? Die Bento-Redaktion hatte übrigens noch andere Getränke gefunden, die eigentlich auf den Index gehören: ein laut Eigenwerbung „limettig-minziges“ Teegetränk namens Papa Türk und einen Likör, der Rhabbi heißt. Auf Nachfrage haben die Befragten dann die Erwartungen erfüllt. Gökay Sofuoğlu, der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, findet alles schwer „geschmacklos“, der Rabbiner Julian-Chaim Soussan von der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main „eher amüsant“.
Vor kurzen hat selbst „Müllermilch“ für einen mittleren Skandal gesorgt, als auf seinen Flaschen hübsche Mädchen abgebildet waren und auf der Kakaoflasche war das eine Schwarze. Eine Schwarze – darf man das immer noch so sagen? Sofort bildete sich ein Hashtag #ichkaufdasnicht, und irgendwelche Hysterikerinnen vom Hamburger Frauenverein „Pinkstinks“ zeterten machtvoll über die „Misogynie-Milch“: „Lieb lächelnde Frauenkörper als Dekoration für etwaige Produkte zu nutzen ist genau deshalb abwertend, weil Frauen von jeher als Dekorationsobjekte, nicht aber als machtvolle Akteure inszeniert wurden.“ Ich frage mich, wie es kommt, daß man heutzutage so einen Schwachsinn von sich geben kann, ohne dafür ausgelacht zu werden?
Darf man eigentlich noch „Zwei kleine Italiener“ singen? Schließlich vergessen die die Heimat nie und „möchten gern zu Hause sein“, was alle Menschen mit Migrationshintergund schwer beleidigen könnte, und dann sind sie auch noch scharf auf „die Mädchen am Strande von Napoli“, und wer das alles schlimm finden könnte, das mag man sich ja kaum noch ausmalen heutzutage.
Ich persönlich hätte ja noch nicht einmal etwas dagegen, wenn es ein Getränk namens Alter Weißer Mann geben würde. Hauptsache, es hat genug Umdrehungen.
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/bento_praesentiert_beleidigte_mexikaner
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