Hamed Abdel Samad
Lamya Kaddor gibt Islamunterricht an einer Hauptschule in Dinslaken. Als sie erfuhr, “dass sich fünf meiner ehemaligen Hauptschüler aufgemacht haben, um im syrischen Bürgerkrieg ‘auf dem Weg Gottes’ zu kämpfen”, war das für sie “ein Schock” und nicht etwa ein Grund, über ihr Versagen als Lehrerin nachzudenken. “Dass diese ‘Jungs’, die in meinem Islamunterricht saßen, in der Ferne Menschen töten und selbst getötet werden könnten, eine solche Vorstellung steckt man nicht gleich weg. Mich schockiert besonders, dass sie in so kurzer Zeit zu ihrer Entscheidung kamen.”
Huch, wie konnte so etwas nur passieren? Frau Kaddor jedenfalls trifft keine Schuld, eher schon “Islamkritiker” wie Hamed Abdel Samad, dessen Mohamed-Biografie die Superpädagogin aus Dinslaken neulich in der ZEIT rezensiert hat. Hier die Rezension und hier die Antwort von Hamed Abdel Samad:
Also, liebe Lamya Kaddor, ich bitte dich!
Meinst du wirklich im Ernst, dass meine Islamkritik das Leben von Millionen von Muslimen in Deutschland unerträglich macht? Wie kannst du das empirisch beweisen? Hat dir ein Muslim erzählt, dass sein Boss ihn aus seinem Job entließ, nachdem er mein Buch gelesen hatte, oder wurde ein Muslim irgendwo enthauptet und wurden dabei Passagen aus meinem Buch als Legitimierung zitiert? Überhöhst du da meine Wirkung nicht ein wenig?
Also, laut deinem Artikel bin ich und andere Islamkritiker das Hauptproblem, nicht der Terror im Namen Allahs; nicht die Kritikunfähigkeit vieler Muslime, nicht die Islamverbände, die Muslime bevormunden wollen, nicht die Eltern, die ihre Kinder im Namen der Religion daran hindern, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, nicht die anti-moderne islamische Theologie, die in vielen Moscheen gepredigt wird? Was war zuerst da? All das oder meine Islamkritik? Warum begehst du den Fehler vieler Muslime, Ursache und Wirkung zu verwechseln?
Glaubst du wenn ich aufhöre, islamkritische Bücher zu schreiben, dass es Muslimen dann besser gehen würde und sie auf wenig Ablehnung in Deutschland stoßen würden?
Islamkritik wird in der islamischen Welt mit Gefängnis, Auspeitschung und im schlimmsten Fall mit dem Tode bestraft. Dort kämpfen liberale Muslime gegen Fundamentalisten und riskieren dabei selbst ihr Leben. Im Westen wird die Islamkritik mit der Islamophobie-Keule abgewehrt. Traurig ist, dass auch einige liberale Muslime sich daran beteiligen, statt für mehr Öffnung und mehr inner-islamische Selbstkritik zu plädieren. Kein Wunder dass gerade im Westen die Islamdebatte im Sande verläuft, weil viele Muslime, auch viele liberale Muslime, mit dem Aufpolieren des Islam-Images und mit der Abwehr der Islamkritik beschäftigt sind, statt sich den hausgemachten Problemen des Islams zu widmen!
Liebe Lamya, du behauptest in deinem Artikel, dass ich “mittlerweile den Pfad der Islamkritik verlassen” habe und “überwiegend nur noch die Stimmungsmache gegen Muslime” betreibe. Kannst du das belegen? Warum kannst du zwischen Islam und Muslimen nicht unterscheiden? Man kann Menschen respektieren, ohne alles, woran sie glauben, als Paket mit zu respektieren.
Der Islam ist ein Bündel von Dogmen, Gedanken und Normen. Diese kann man kritisieren, satirisch behandeln und sogar hassen, vor allem jene Teile des Islam, die selbst Demokratie-feindlich sind und Hass gegen Anders- und Nicht-Gläubigen schüren!
Liebe Lamya, für dich ist Islamkritik nur willkommen, wenn sie von Muslimen beherzigt würde. Was ist das für eine Anmaßung? Was ist mit Jesiden und orientalischen Christen? Was ist mit Ex-Muslimen? Was ist mit Meschen, die im Namen des Islam täglich sterben oder ihre Existenz verlieren? Brauchen sie diese Islamkritik nicht? Dürfen sie diese Kritik nicht üben?
Liebe Lamya, du siehst dass ich im Gegensatz zu dir auf den Inhalt deines Artikels eingehe, statt pauschal zu behaupten, kein Mensch brauche liberale Muslime, weil ich nicht alle Menschen kenne, geschweige denn wissen kann, was sie brauchen!
In diesem Sinne, alles Gute zum Geburtstag des Propheten und fröhliche Weihnachten!
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_ziege_zur_gaertnerin_gemacht
Lamya Kaddor gibt Islamunterricht an einer Hauptschule in Dinslaken. Als sie erfuhr, “dass sich fünf meiner ehemaligen Hauptschüler aufgemacht haben, um im syrischen Bürgerkrieg ‘auf dem Weg Gottes’ zu kämpfen”, war das für sie “ein Schock” und nicht etwa ein Grund, über ihr Versagen als Lehrerin nachzudenken. “Dass diese ‘Jungs’, die in meinem Islamunterricht saßen, in der Ferne Menschen töten und selbst getötet werden könnten, eine solche Vorstellung steckt man nicht gleich weg. Mich schockiert besonders, dass sie in so kurzer Zeit zu ihrer Entscheidung kamen.”
Huch, wie konnte so etwas nur passieren? Frau Kaddor jedenfalls trifft keine Schuld, eher schon “Islamkritiker” wie Hamed Abdel Samad, dessen Mohamed-Biografie die Superpädagogin aus Dinslaken neulich in der ZEIT rezensiert hat. Hier die Rezension und hier die Antwort von Hamed Abdel Samad:
Also, liebe Lamya Kaddor, ich bitte dich!
Meinst du wirklich im Ernst, dass meine Islamkritik das Leben von Millionen von Muslimen in Deutschland unerträglich macht? Wie kannst du das empirisch beweisen? Hat dir ein Muslim erzählt, dass sein Boss ihn aus seinem Job entließ, nachdem er mein Buch gelesen hatte, oder wurde ein Muslim irgendwo enthauptet und wurden dabei Passagen aus meinem Buch als Legitimierung zitiert? Überhöhst du da meine Wirkung nicht ein wenig?
Also, laut deinem Artikel bin ich und andere Islamkritiker das Hauptproblem, nicht der Terror im Namen Allahs; nicht die Kritikunfähigkeit vieler Muslime, nicht die Islamverbände, die Muslime bevormunden wollen, nicht die Eltern, die ihre Kinder im Namen der Religion daran hindern, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, nicht die anti-moderne islamische Theologie, die in vielen Moscheen gepredigt wird? Was war zuerst da? All das oder meine Islamkritik? Warum begehst du den Fehler vieler Muslime, Ursache und Wirkung zu verwechseln?
Glaubst du wenn ich aufhöre, islamkritische Bücher zu schreiben, dass es Muslimen dann besser gehen würde und sie auf wenig Ablehnung in Deutschland stoßen würden?
Islamkritik wird in der islamischen Welt mit Gefängnis, Auspeitschung und im schlimmsten Fall mit dem Tode bestraft. Dort kämpfen liberale Muslime gegen Fundamentalisten und riskieren dabei selbst ihr Leben. Im Westen wird die Islamkritik mit der Islamophobie-Keule abgewehrt. Traurig ist, dass auch einige liberale Muslime sich daran beteiligen, statt für mehr Öffnung und mehr inner-islamische Selbstkritik zu plädieren. Kein Wunder dass gerade im Westen die Islamdebatte im Sande verläuft, weil viele Muslime, auch viele liberale Muslime, mit dem Aufpolieren des Islam-Images und mit der Abwehr der Islamkritik beschäftigt sind, statt sich den hausgemachten Problemen des Islams zu widmen!
Liebe Lamya, du behauptest in deinem Artikel, dass ich “mittlerweile den Pfad der Islamkritik verlassen” habe und “überwiegend nur noch die Stimmungsmache gegen Muslime” betreibe. Kannst du das belegen? Warum kannst du zwischen Islam und Muslimen nicht unterscheiden? Man kann Menschen respektieren, ohne alles, woran sie glauben, als Paket mit zu respektieren.
Der Islam ist ein Bündel von Dogmen, Gedanken und Normen. Diese kann man kritisieren, satirisch behandeln und sogar hassen, vor allem jene Teile des Islam, die selbst Demokratie-feindlich sind und Hass gegen Anders- und Nicht-Gläubigen schüren!
Liebe Lamya, für dich ist Islamkritik nur willkommen, wenn sie von Muslimen beherzigt würde. Was ist das für eine Anmaßung? Was ist mit Jesiden und orientalischen Christen? Was ist mit Ex-Muslimen? Was ist mit Meschen, die im Namen des Islam täglich sterben oder ihre Existenz verlieren? Brauchen sie diese Islamkritik nicht? Dürfen sie diese Kritik nicht üben?
Liebe Lamya, du siehst dass ich im Gegensatz zu dir auf den Inhalt deines Artikels eingehe, statt pauschal zu behaupten, kein Mensch brauche liberale Muslime, weil ich nicht alle Menschen kenne, geschweige denn wissen kann, was sie brauchen!
In diesem Sinne, alles Gute zum Geburtstag des Propheten und fröhliche Weihnachten!
Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_ziege_zur_gaertnerin_gemacht
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