Donnerstag, 10. Dezember 2015

Blutverschmierte Guillotine wurde kein Medienereignis

Die Bundesregierung schießt aus allen Rohren gegen AfD und Pegida. Diese seien verfassungsfeindlich und voll Nazi. Nun muss die Bundesregierung ein förmliches Partei- und Vereinsverbot betreiben. Sonst sind die maßlosen Attacken gegen Afd- und Pegida-Anhänger ihrerseits bloße Hetze. Anti-Afd und Anti-Pegida-Politik sind kein Ersatz für die katastrophale Einwanderungspolitik.

Die prominente linke blutverschmierte Guillotine, die am Brandenburger Tor im Zusammenhang mit der Anti-TTIP-Demonstration am 10.Oktober aufgestellt war, bedrohte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit dem Fallmesser. Orthografisch fehlerhaft hatten die Aufsteller geschrieben: „Pass blos auf Sigmar!“
Die Linke wünscht Sigmar Gabriel den Tof: Guillotine für Vizekanzler Gabriel
Diese Guillotine mag das Vorbild für das Messerattentat auf die nun zur Kölner Oberbürgermeisterin gewählte Henriette Reker gewesen sein.Der Kölner Attentäter wurde sofort nach der Tat sehr diffus dem rechten Rand zugeordnet. Bei seiner Festnahme soll er Vorbehalte gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik geäußert haben. Reker war die parteilose Allparteienkandidatin von CDU, FDP und den Grünen. Sie hat in der SPD-Stadt Köln den Kandidaten der Genossen, vollkommen ungewohnt für die Kölner SPD, in die Opposition geschickt.
Reker war zuvor in Köln mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt, also wurden sofort flüchtlingsfeindliche Motive des Täters, der zugleich allerdings auch als verwirrt beschrieben wird, unterstellt. Inzwischen steht eher fest, dass nichts feststeht, was den Täter und dessen Motiv anbelangt. Gleichwohl wurden zwei im Verhältnis zur Guillotine mickrige Galgen respektive deren Träger, die auf einer Pegida-Demonstration mitgetan hatten, als die geistige Brandstiftung „erkannt“, die für das Messerattentat mitverantwortlich gewesen wäre.

Mindestens im juristischen Sinn dürften die Galgen weder ursächlich noch mitverantwortlich für das Kölner Attentat gewesen sein. Und selbstverständlich war auch das Fallmesser von Berlin bedeutungslos für das Kölner Attentat eines verwirrten Einzelgängers, um den es sich nach allem was inzwischen bekannt ist, handeln dürfte.

Blutverschmierte Guillotine wurde kein Medienereignis

Während das blutbeschmierte Fallmesser in Berlin nie so recht zum Medienereignis wurde, schafften es die Galgen zu einem kurzfristigen Medienhype und offenbar auch zu strafrechtlicher Verfolgung. Der öffentliche Aufruf von Dschihadisten zum Dschihad fällt laut bundesrepublikanischer Justiz unter das Privileg der Meinungsfreiheit und das, obwohl es tätigen Dschihadismus gibt. Zwischen dem Gedanken und der Tat liegt im deutschen Strafrecht korrekterweise ein himmelweiter Unterschied. Nicht irgendein Wort, sondern konkrete Anstiftung zu einer Tat ist gleichsam ein strafbarer Gedanke, ein strafbares Wort, an dessen Strafbarkeit die üblichen gesetzlichen Anforderungen gestellt werden, dem Himmel sei Dank!

Den Galgen auf der Pegida-Demo als strafbare öffentliche Anstiftung zum Mord gegen Merkel und Gabriel, für die die Demo-Galgen „reserviert“ seien, zu werten, heißt eine durchaus übliche Geschmacklosigkeit artifiziell zu inkriminieren. Gabriels Vorname Sigmar war auf dem Galgen fälschlicherweise mit ie geschrieben worden, was sogleich als Rechtschreibfehler, der eine rechte Gesinnung offenbarte, gewertet wurde. Schlingensiefs Aufruf, „Tötet Helmut Kohl“ und „Tötet Jürgen Möllemann“, von der mächtigen Kunstszene bejubelt, lassen grüßen.

Vertreter der Bundesregierung scheuen sich nicht in unsauberer verschwiemelter Form die kleinen Pegida-Pappgalgen in einen moralischen Verantwortungszusammenhang mit dem Messerattentat von Köln zu bringen, wie es gerade jetzt wieder Justizminister Heiko Maas in einem Gastbetrag bei Spiegel online getan hat.

Immer diese Verlautbarungsinterviews, um die es sich bei derartigen „Gastbeiträgen“ von Bundesregierungsmitgliedern de facto handelt, wenn auch ohne förmlich auftretenden journalistischen Fragesteller! Gastbeiträge wie dieser von Heiko Maas sind aufgrund eklatanter Qualitätsmängel ohnehin eigentlich nicht druckbar. Die Irgendwie-Logik in dem kurzen Text des Ministers, die auf eine unterstellte, verschwiemelte und verschwülstigte öffentliche Gefühlslage anspielt und dabei die rote blutverschmierte Guillotine der TTIP-Demontration routiniert ausblendet, (die übrigens auf einer viel größeren und mächtigeren Demonstration mitgeführt wurde), läuft, wie es gebetsmühlenartig von der Bundesregierung zu hören ist, darauf hinaus, dass jede Kritik an der sogenannten Flüchtlingspolitik der Bundesregierung als entweder AfD- oder Pegida-mäßig also in jedem Falle „rechtsradikal“ und damit verfassungsfeindlich zu verurteilen wäre.

„Brennende Flüchtlingsheime, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die bedroht werden und der Mordanschlag auf Kölns Oberbürgermeister-Kandidatin sind die Wirkung dieses Pegida-Giftes,“ schreibt Heiko Maas, „Gewalt beginnt mit Worten“. Heiko Maas verweist auf eine Verwarnung des BKA. In diesem Jahr gab es bereits über 500 gewaltsame Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, deren Aufschlüsselung er allerdings unterlässt: immerhin bei dem Großteil der erfassten Delikte, die vor allem in Nordrheinwestfalen stattfanden und nicht in Sachsen, handelt es sich um Sachbeschädigung (147), gefolgt von Propaganda (97), Volksverhetzung (61), Körperverletzung (29) und Brandstiftung (28).

Mit welchen Worten und mit wessen Worten beginnt Gewalt?

Wo Maas Recht hat, hat er Recht. Gewalt beginnt nicht immer, aber oft mit Worten. Bleibt nur herauszumendeln mit welchen Worten und mit wessen Worten. Gewalt beginnt manchmal mit Worten von „Unten“, gleichsam vom „Pack“. Zum Beispiel von den frühen 68ern, wo ein paar Anheizer schon 1967 schrieben: „Burn warehouse burn“ und wo von Revoluzzerführer Rudi Dutschke bis ins höchste linke Establishment hinein von „Stadtguerilla“ und „Revolution“ deliriert und gefaselt wurde: Ein Jahr später brannten tatsächlich die ersten Kaufhäuser in der Bundesrepublik.

Noch etwas später gab es die ersten Toten der Revolutionshetze. Die gewalttätige linksradikale Subkultur, die bis heute hyperaktiv ist, war geboren. Und Stadtguerilla, die Vorläufer der heutigen Autonomen und der Antifa, entstand an vielen Orten in der Bundesrepublik und spülte Staatsumstürzler und Massenmilitante (Selbstbeschreibung von Joschka Fischer im Interview mit der Autorin von 1998) wie Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit  mit Gewaltaktionen, Hasspropaganda und Rechtsbrüchen von ganz unten nach ganz oben.

Manchmal entsteht Gewalt auch durch Worte von denen ganz Oben, die mit quasi regierungsamtlicher Hetze und Handlungsanweisungen das „Pack“ aktivieren, andere Menschen zu jagen und sogar umzubringen. „Der Sieg im Volkskrieg“, der wohl berühmteste Aufsatz Lin Baos, des Oberpropagandisten Mao Tse Tung, erschien 1965 in einer der größten Zeitungen “Renmin Ribao” und gilt als einer der Startschüsse für  die Kulturrevolution und indoktrinierte das Militär. Nach dem viele Millionen Menschen durch den „Großen Sprung nach vorn“ in den sicheren Hungertod geschickt worden waren, fegte der permanent kulturelle Volksverhexersturm über China und löste eine Massenmordwelle mit erneut Millionen Toten und in Gulags oder in unwirtlichen Landgebieten elendig verreckten Menschen aus.

Ähnlich haben andere Diktaturen, auch die Sowjetunion und die Nazis ihre furchtbaren Propagandisten gehabt und auf das Volk auf Randgruppen oder Oppositionelle gehetzt.

Siehe Teil 2:  Bettina Röhl direkt: Wer sind die Hetzer?

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