Dienstag, 29. Dezember 2015

Person der Woche: Tania Kambouri - Eine Streifenpolizistin schlägt Alarm

Eine Polizistin aus Bochum berichtet aus ihrem schockierenden Alltag mit muslimischen Migranten. Ihr Buch wird der Überraschungsbestseller des Jahres - und nun hat Tania Kambouri eine dramatische Mahnung parat.

Seit Wochen steht "Deutschland im Blaulicht" ganz vorne auf den Verkaufslisten der Buchhandlungen. Die 224 Seiten "Notruf einer Polizistin" sind zum Überraschungsbestseller des Jahres 2015 geworden. Tania Kambouris Buch wird gekauft und gelesen wie verbotene heiße Ware, hunderttausendfach inzwischen. Dabei ist die Autorin weder Schriftstellerin noch Star-Prominenz noch Enthüllungsreporterin. Sie erzählt weder Krimis noch Liebesromanzen noch enthüllt sie Skandale. Kambouri ist Streifenpolizistin in Bochum und berichtet vom Alltag in Deutschland. Doch dieser Alltag hat offenbar eine derartige Sprengkraft, dass Kambouris Berichte wie kleine Ventile für große Tabus wirken. Inzwischen hält sie Vorträge darüber und hat zum Jahreswechsel eine neue, eindringliche Mahnung parat: Die Polizei verliere die "Hoheit auf den Straßen", werde "immer hilfloser" und müsse sich "immer weiter zurückziehen", warnt die 32-Jährige.

Buchtipp: „Deutschland im Blaulicht – Notruf einer Polizistin“ (von Tania Kambouri)


Die Botschaften der Polizistin aus dem Ruhrgebiet sind erschreckend: "Beamte im Einsatz erfahren immer häufiger psychische und physische Gewalt und bedauerlicherweise zeigt unsere Erfahrung, dass diese vermehrt von Migranten ausgeht" - derartige Schilderungen klingen wie rechte Stimmungsmache in der Migrationsdebatte. Doch Kambouri ist weder rechts noch gegen Zuwanderung. Sie ist aus ihrer Alltagserfahrung heraus nur tief besorgt und trägt ihre Erlebnisse im Tonfall einer mahnenden Chronistin vor: "Leider kommt es bei unseren Einsätzen inzwischen häufig vor, dass Menschen aus muslimisch geprägten Ländern – und hier vor allem Männer – grundsätzlich das Gespräch mit einer Frau verweigern." Der politisch korrekten Republik ruft die Polizistin zu: "Wenn wir diese Schwierigkeiten weiterhin unter den Teppich kehren, wird sich unsere Gesellschaft spalten, und zwar in Deutsche und integrierte Migranten und in jene Migranten, die in einer Parallelgesellschaft leben und ganz bewusst die hiesigen Werte, Normen und Gesetze missachten. So lässt sich kein friedliches Miteinander gestalten."
 In einer Talkshow von Sandra Maischberger musste sie sich von Jakob Augstein arrogant abkanzeln lassen.

Kambouri selber ist 1983 als Kind einer griechischstämmigen Familie in Bochum geboren worden. Als Polizeikommissarin fährt sie heute dort auch Streife. Ihren Protest über die wachsende Zahl verbaler und körperlicher Übergriffe auf sie selbst und ihre Kollegen formulierte sie vor zwei Jahren in einem Leserbrief der Gewerkschaftszeitung "Deutsche Polizei". Die Resonanz war gewaltig: Hunderte Kollegen, die sich zusehends von der Politik im Stich gelassen fühlen, unterstützten ihren Beitrag und ermutigten sie, ihre Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen. Also schrieb sie das Buch (denn: "Die Ausmaße, in denen wir Gewalt und Respektlosigkeit erleben, sind nicht mehr akzeptabel.") und erklärt seither auch in der Öffentlichkeit: "Meist haben wir Probleme mit jungen Männern aus muslimisch geprägten Ländern. Da fehlt der grundlegende Respekt gegenüber der deutschen Staatsgewalt. Sie bekommen das schon in ihrem Elternhaus vermittelt. Sie identifizieren sich nicht mit dem deutschen Staat – obwohl sie in Deutschland geboren sind oder schon lange hier leben. Manche sagen offen: "Scheiß auf Deutschland." Sie benehmen sich, als wäre es nicht ihr Staat, als wären sie hier nicht willkommen. Dabei weiß ich als Tochter einer griechischstämmigen Familie, dass jeder in Deutschland eine Chance hat, etwas zu werden – auch wenn man ausländisch aussieht."
Die Resonanz war gewaltig: Hunderte Kollegen, die sich zusehends von der Politik im Stich gelassen fühlen, unterstützten ihren Beitrag und ermutigten sie, ihre Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen.
Der verblüffende Erfolg des Buches basiert darauf, dass die offensichtlichen und massenhaften Konflikte, von denen die Polizistin erzählt, im politischen und medialen Raum weitgehend verschwiegen werden. Kambouri sagt dazu: "Denn wer die Wahrheit bei diesem Thema sagt, wird schnell in die Nazi-Ecke gestellt." Kritiker werfen der schreibenden Polizistin vor, sie schüre mit ihrem Buch Ressentiments gegen Migranten. In einer Talkshow von Sandra Maischberger musste sie sich von Jakob Augstein arrogant abkanzeln lassen. Die Linkspartei wirft ihr sogar "rassistische Plattitüden" vor. Ihre Aussagen seien eine "Verunglimpfung" aller in Bochum lebenden Muslime.

"Da gibt es auch Probleme"

Doch Kambouri ist eine mutige Frau. Sie lässt sich weder einschüchtern noch mundtot machen und tritt inzwischen im Fernsehen wie in Vortragssälen auf, um ihre Mahnungen in die Republik zu tragen. Mit Blick auf die Flüchtlingsmassen warnt sie: "Da gibt es auch Probleme. Da werden Kinder prostituiert in Flüchtlingsunterkünften, was auch nicht gesagt wird." Noch würden solche Vorfälle zwar vertuscht, so Kambouri, "aber irgendwann" würden derlei Dinge "ans Tageslicht kommen - und dann gibt es einen großen Knall". Sie warnt: "Durch die offenen Grenzen haben wir viel Kriminalität hier reinbekommen, wir haben uns Kriminalität importiert, die wir vorher nicht hatten." Und: Es werde "immer schlimmer". Wie ein Brandbrief gegen Merkels Politik der offenen Tore klingt das: "Ich finde, ohne Grenzkontrollen haben wir nichts hier im Griff. Man müsste die Grenzen leider auch im freien Europa wieder hochziehen."
Kambouri ist eine mutige Frau. Sie lässt sich weder einschüchtern noch mundtot machen und tritt inzwischen im Fernsehen wie in Vortragssälen auf, um ihre Mahnungen in die Republik zu tragen.
Kambouri stellt fest, dass sich die Kriminalität schneller ausbreite als befürchtet, es gebe ganze Metropolenbezirke, in denen es inzwischen gefährlich sei, sich frei zu bewegen. "Ich sage meinen Freunden auch: Nehmt Pfefferspray mit, schützt euch. Es wird alles schlimmer werden." Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) verneint zwar vehement, dass es "No-go-Areas" gebe, doch Kambouri widerspricht: "Die No-go-Areas breiten sich immer mehr aus. Das sind Bereiche, in die Bürger und Polizisten nicht mehr reingehen können, ohne Angst zu haben, dass etwas passiert. Es gibt Bereiche, in die einzelne Streifenwagen nicht hineinfahren. Das ist eine Tatsache", sagt sie der "Welt".
Kambouri beklagt auch eine Schwäche der Justiz - viele Richter und Staatsanwälte würden zu lasch sanktionieren und mit milden Urteilen den Respekt vor dem deutschen Rechtsstaat untergraben. "Sie schädigen indirekt unsere Gesellschaft". Denn muslimische Männer würden das als Ermutigung für ihre Selbstjustiz ansehen. Schon deren Kinder würden Polizisten beschimpfen.

Es ist insgesamt eine Anklage, die bereits von den SPD-Politikern Thilo Sarrazin und Heinz Buschkowsky und der Richterin Kirsten Heisig intoniert worden ist. Im Kern geht es um die Warnung vor gewalttätigen Parallelgesellschaften und verniedlichten Integrationsproblemen von Muslimen. Wie diese drei wird auch die Polizistin mit politischen Stigmata von links und rechts belegt. "Die Linken in Bochum haben mir in der Lokalzeitung vorgeworfen, dass ich pauschalisiere. Da haben mich dann viele Leser verteidigt. Wenn ich meinen Namen googele, sehe ich auch rechte Seiten. Das gefällt mir überhaupt nicht, aber was soll ich machen? Ich spreche ja nur über meine Erfahrungen." Sie wird häufig gefragt, ob sie rechts sei. "Das bin ich natürlich nicht. Das war schon nervig, weil ich mich immer rechtfertigen musste. Ich komme ja selbst aus einer Migrantenfamilie und habe türkische Freunde", sagt Kambouri.

Gleichwohl ist die Bestsellerautorin nun zur Kronzeugin aller Migrationskritiker und Zuwanderungs-Pessimisten geworden. Obwohl sie von Linken attackiert und von Rechten instrumentalisiert wird, will Kambouri weiter über Probleme reden und Streifendienst fahren. Mit ihrer Hartnäckigkeit gelingt es ihr inzwischen tatsächlich, die Tür zur Politik aufzustoßen. Sie hat Einladungen von den Landtagen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bekommen. "Ich will weitermachen, sonst war alles umsonst."

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