Sonntag, 28. Februar 2016

Scharia in Deutschland

Das Buch von Sabatina James „Scharia in Deutschland“ ist im Frühjahr 2015 erschienen und hat seitdem täglich an Aktualität gewonnen. Leider hat das nicht zu mehr Beachtung in unseren Qualitätsmedien geführt. Als ich es am 3. Oktober 2015 in Frankfurt bei der zentralen Einheitsfeier unserer Kanzlerin überreichte, lächelte sie gequält und sagte nach einem kurzen Blick auf den Titel: „Das wollen wir in Deutschland nicht.“ Vermutlich hat Merkel nie einen Blick in das Buch geworfen, denn dann hätte sie erfahren, dass seit Jahren die Scharia in Deutschland immer mehr Raum gewinnt und auch schon von deutschen Gerichten bei der Urteilsbegründung herangezogen wurde.

Sabatina James stammt aus Pakistan, wo sie 1982 geboren wurde. Im Alter von zehn Jahren kam sie mit ihrer Familie nach Österreich. Als sie zur Heirat mit einem Cousin gezwungen werden sollte, floh sie und konvertierte zum Christentum. Ihre Familie verurteilte sie zum Tode. Deshalb lebt James heute unter Polizeischutz.

Als James ihr Buch schrieb, gab es etwa 4,3 Millionen Muslime in unserem Land, heute sind es mindestens eine Million mehr. Seit fünfzig Jahren, als die ersten türkischen Gastarbeiter in die BRD kamen, lebt der größte Teil dieser Muslime unter sich. Vor allem Frauen kommen kaum in Kontakt mit der Mehrheitsgesellschaft. Die Kinder wachsen in einem kulturellen Klima auf, das eher jenem gleicht, das ihre Eltern in Anatolien, Nordafrika oder Mittelasien verlassen haben. Diese Abschottung fand unter den Augen der fremdenfreundlichen, toleranten Multi- Kulti- Gesellschaft des Westens statt und zeugt davon, wie wenig sich die Multikulturalisten für die Zuwanderer interessiert haben.

Auf seiten der Muslime ist der Koran das Integrationshinderniss Nr. 1. James führt als Beweis die Sure 5:51 an : „Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden.“ Oder Sure 3:118: „Ihr Gläubigen! Nehmet euch nicht Leute zu Vertrauten, die außerhalb unserer Gemeinschaft stehen!"  „Wie soll sich ein Mensch sich in eine nichtislamische Gesellschaft integrieren“, fragt James, „wenn derlei Aussagen mit moralisch- religiöser Autorität sein Leben ...völlig beherrschen?"
Immigrieren Chinesen, Italiener oder Vietnamesen nach Deutschland, passen sie sich der Mehrheitsgesellschaft an, ohne ihre Herkunft zu verleugnen. Sie sind eine wirkliche Bereicherung.
Bei den türkischen oder arabischstämmigen Einwanderern ist das ganz anders. Die Diskussion ihrer Probleme beschäftigt zahlreiche Gremien auf allen Ebenen, bis hin zur Islamkonferenz. Dabei wird, so James, die entscheidende Frage übersehen: Entscheidend für die Integration sind nicht die Deutschkenntnisse, der Arbeitsplatz oder die zahllosen staatlichen Programme, sondern ob die Vorstellungen der Immigranten „mit den demokratischen Grundsätzen vereinbar sind.“

Diese Kompatibilität mit der Demokratie ist bei vielen Muslimen nicht gegeben. James weist das an vielen Beispielen nach. Das Bundesinnenministerium fand 2012 heraus, dass jeder vierte Muslim Integration ablehnt. Fast 50% lehnen die deutsche Mehrheitskultur ab. Ganze 15% akzeptieren Gewalt gegen den Westen.Das wirft für die Gesellschaft insgesamt die Frage auf, wie viele Demokratiegegner die Bevölkerung tolerieren muss und wie lange die Steigerung dieser Missstände tragbar ist.

Diese Fragen müssten öffentlich diskutiert werden. Aber diese Diskussion wird aus Gründen der Political Correctness verweigert und von der Bevölkerung die widerspruchslose Hinnahme der Missstände verlangt. So eine Haltung erzeugt kein gutes gesellschaftliches Klima. Das wird uns mittlerweile Tag für Tag vor Augen geführt. James: „Man erkennt ihn (den Multikulturalisten) daran, dass er gewalttätige islamistische Terroristen in Schutz nimmt, während er jene als dumpfe Rassisten und Rechte bezeichnet, die solche Gewalt öffentlich thematisieren“. Weiter: „Wer die Integration des Islam im Westen erreichen will, darf sich nicht auf sein Wunschdenken verlassen… Einführung von Islamunterricht und islamischen Feiertagen, Zensur der Meinungsfreiheit- mit solchen Zugeständnissen wird die Marschroute der Integration falsch gesetzt… So werden Multikulturalisten zu Integrationsverhinderern.“
Nur die konsequente Einforderung der Akzeptanz unserer Demokratie und der emanzipatorischen Errungenschaften führt zu einer Lösung des Problems.
Zur Realität in Deutschland gehört, dass es inzwischen muslimische Clans gibt, die in Berlin und anderswo ganze Stadtteile unter Kontrolle haben. In diesem kriminellen Milieu gilt es bei den Jugendlichen als Auszeichnung, zeitweilig in deutschen Gefängnissen zu sitzen, weil sie damit ihre Abneigung gegen die deutsche Gesellschaft beweisen. James widmet diesen Clans und der Hilflosigkeit von Polizei und Justiz ein ganzes Kapitel. „Wie bei der Mafia, findet sich in muslimischen Clans eine Pseudoreligiosität, die sich in Scharia- Gerichten institutionalisiert. In ihr wird deutlich, dass der Islam nach den Lehren Mohammeds vor allem ein totalitäres und theokratisches sozio- politisches System ist…. Nicht etwa das Grundgesetz oder der Rechtsstaat sind das Maß aller Dinge, sondern der Koran. So hat sich in Deutschland neben der Justiz eine eigenes religiöses Rechtssystem entwickelt.“ Dieser muslimischen Paralleljustiz stehen Polizei und Justiz weitgehend hilflos gegenüber.

Dennoch gab es schon mehrere Politiker, die sich für eine Anerkennung der Scharia ausgesprochen haben, sie dürfte nur nicht mit dem Anspruch angewandt werden, den Rechtsstaat und dessen Institutionen zu ersetzen. Solche Äußerungen zeugen von einer gefährlichen Naivität und Unkenntnis. Genau mit diesem Anspruch, rechtsstaatliche Institutionen zu ersetzen, wird die Scharia bereits praktiziert. In den Clans gelten Rechtsstaat und Demokratie nichts. Hier gilt nur der eigene Machtanspruch.

„Selbsternannte Friedensrichter müssen sich weder vor Richtern noch vorm Verfassungsschutz fürchten, denn der deutsche Staat und die deutschen Gerichte sehen nicht, dass es eine Paralleljustiz ...überhaupt gibt. Sie kennen die muslimischen Milieus nicht, in denen Allahs Gebote mehr gelten als das Grundgesetz. Weil sie die Kultur der Migranten nicht kennen…können sie nur schwer beurteilen ob eine echte Bedrohung für den Geltungsanspruch unseres Rechtsstaates vorliegt“, zitiert James Seyran Ateş.

James bringt mehrere Beispiele dafür, dass auch bundesdeutsche Gerichte mit Verweis auf islamisches Recht Urteile fällen. So lehnte das Bundessozialgericht Kassel 2000 die Klage einer aus Marokko stammenden Witwe ab, die sich weigerte, ihre Rente mit der Zweitfrau ihres Mannes zu teilen. Das Gericht entschied zugunsten der Zweitfrau, mit dem Verweis auf islamisches Recht. In Frankfurt wurde der Antrag einer misshandelten Frau auf Erlass des Trennungsjahres ab, mit Verweis auf das Züchtigungsrecht eines muslimischen Ehemannes. Das von Richtern , die dem Rechtsstaat verpflichtet sein sollten und nicht den Vorgaben einer Religion.

Ein ganzes Kapitel widmet James der Frage, ob der Koran eine Lizenz zum Töten sei. Sie weist darauf hin, dass alle muslimischen Attentäter, ob in Europa, Amerika oder in muslimischen Ländern sich auf den Koran berufen. Sure 4:89 sagt: "...greift sie und tötet sie, wo ihr sie findet…". Und Sure 9:5: "...tötet die Beigeseller ( Götzendiener), wo immer ihr sie findet…". Diese Gewaltaufrufe, so James, sind Befehle an alle Gläubigen. Ihre Gültigkeit besteht für alle Zeiten. Sure 8:39 „Und kämpft gegen sie…bis nur noch Allah verehrt wird.“ Nach Meinung von Islamgelehrten befindet sich die islamische Welt heute noch im Krieg mit den „Ungläubigen“. „Die Gewalt gegen Ungläubige ist im Islam ein fundamentaler Bestandteil der Glaubenslehre bis in die heutige Zeit geblieben. Es ist also naiv anzunehmen, dass dieses gewaltorientierte Glaubensfundament ohne weiteres durch den Kontakt mit der aufgeklärten europäischen Kultur entfernt werden könnte, ohne dass das gesamte Glaubensgebäude zusammenbricht.“

Der IS zeigt der Welt, wie diese Gewaltkultur in der Praxis aussieht. Das Erschrecken darüber wird oft in dem Satz, die Islamisten hätten nichts mit dem Islam zu tun, aufgelöst. James hält das für einen fatalen Irrtum, von dem sich Deutschland schnellstens befreien sollte, denn sonst könne es sein Problem mit den Gotteskriegern nicht lösen. Ende 2014 waren von 500 Gotteskriegern, die nach Syrien gereist waren, 180 wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Die meisten von ihnen wandten sich wieder der extremistischen Szene zu. Alle waren in Moscheen radikalisiert worden. Moscheen, darauf weist James eindrücklich hin, sind keine Häuser, in denen nur der Glaube praktiziert wird. Von Moscheen geht der Kampf gegen die Ungläubigen aus. Das wird auch deutlich gesagt, wie z. B. von Erhan A. (22) : „Demokratie und Islam , das ist wie Feuer und Wasser. Es ist nicht miteinander vereinbar.“ Das stand im Magazin der Süddeutschen, aber die Botschaft wurde nicht gehört.

Seit den ersten Videos von al- Q*aida haben die Terroristen auch den medialen Dschihad perfektioniert. Der IS war die erste Gruppe, die die Bedeutung sozialer Medien erkannt hat. Über Facebook erreichen die Terroristen immer mehr Jugendliche in Europa, auch Mädchen. Es gibt eine wachsende Zahl von oft minderjährigen Mädchen, die zu den Kämpfern des IS reisen, um sie zu heiraten. Vor Ort müssen sie dann feststellen, dass diese „Ehen“ oft nur eine Nacht halten. Sie haben vom romantischen Ritter geträumt und sind im Sex- Dschihad gelandet.

Immer häufiger stellen auch deutsche Terroristen Botschaften ins Netz, in denen sie zur Vernichtung der westlichen Gesellschaft aufrufen. Die Terroristen sind unter uns. Der Salafismus existiert bereits seit den siebziger Jahren in Deutschland und hat immer mehr Anhänger gewonnen. Im Jahr 2014 schätzte man 5500 Salafisten, eine Zahl, die heute wesentlich höher liegen könnte. Einer davon, Abou- Nagie, darf immer noch Kindern Islamunterricht geben. Eifrige Unterstützer deutscher Salafisten sind übrigens reiche Saudis, ohne dass dies Auswirkungen auf die deutsch- saudischen Beziehungen hätte. Kaum jemand störte sich daran, dass Ex- Bundespräsident Christian Wulff auf Wunsch der Bundeskanzlerin zur Trauerfeier des verstorbenen saudischen Monarchen Abdullah fuhr.


Wie der Westen sich seine Feinde selbst heranzüchtete, das ist ein eigenes Kapitel wert.

Quelle: http://www.achgut.com/artikel/scharia_in_deutschland

Mach mir den Heiko!

Sie haben es sicher schon gelesen. BILD berichtete ausführlicher darüber. Andere zogen nach. Sogar das „Darmstädter Echo“ befasste sich am gestrigen Samstag in einem Vierspalter mit dem „Berliner Politikbetrieb als Ehe-Killer“. Es ging um Heiko Maas, die Trennung von seiner  Frau und das Verhältnis des Justizministers  zu der Schauspielerin Natalia Wörner, bekannt aus der Krimiserie „Unter anderen Umständen“ und einst auch für den „Playboy“ aufgenommen von Karl Lagerfeld.

Ans Licht kam die Affäre sozusagen regierungsamtlich. Kein Journalist war auf der Jagd, um den Politiker als Bel-Ami zu stellen; kein Paparazzi musste ihm nächtens auflauern. Der Minister selbst ließ das Volk über seine Amouren unterrichten. Durch die Pressestelle des Justizministeriums werden wir auf dem Laufenden gehalten. Eben erst dementierte sie  das Gerücht, die Affäre mit Natalia Wörner sei bereits wieder beendet.

Heiko Maas, dem die BUNTE nachrühmt, dass er besonderen Wert auf perfekt geschnittene Anzüge legt, weiß, was er sich schuldig ist. Was es mit der Demokratie auf sich hat, scheint ihm weniger bewusst zu sein. Nicht nur, dass er unlängst behauptete, die Bürger würden sich über das „Recht hinwegsetzen“, wenn sie die Politik der Regierung ablehnten. Denn: „Kein Gesetz, auch nicht das Grundgesetz, gibt der Bundesregierung vor, was und wie in welcher Reihenfolge zu tun ist. Die Politik hat hier einen weiten Gestaltungsspielraum.“
Der zum Minister vereidigte Beau nutzt diesen Spielraum jetzt unter anderem,  indem er uns auf Staatskosten über sein Privatleben informiert, als ginge es um eine öffentliche Angelegenheit, gerade so wie ehedem, als die Bettgeschichten der Monarchen noch Teil der Staatsgeschäfte waren, die Liebe zum Machtpoker gehörte.

Wie sich das mit den Spielregeln der bürgerlichen Gesellschaft im 21. Jahrhundert vertragen soll, bleibt der unergründliche Ratschluss des Heiko Maas. Schließlich erfolgte mit dem Übergang vom Absolutismus zur Demokratie nicht nur die Trennung von Kirche und Staat, sondern auch die von Staat und Bett. Dass dies dem deutschen Justizminister im Liebesrausch entfallen ist, kann gut sein. Er wäre nicht der erste, bei dem der Verstand aussetzt, wenn das Blut kocht. Mit der Leidenschaft aber verhält es sich wie mit der Dummheit: Sie schützt vor Strafe nicht.

Wer als Staatsdiener die Ressourcen seiner Behörde nutzt, um Privatangelegenheiten zu regeln, veruntreut Staatsgelder. Wo dieser Anfangsverdacht besteht, sollten die nötigen Ermittlungen eingeleitet werden. Dass das nicht geschehen wird, davon ist freilich auszugehen. Hat Heiko Maas am Ende doch nur getan, was bei Hofe üblich ist. Schwamm drüber in der BRD - der Bananen-Republik-Deutschland 2016.

Siehe auch:

„Heiko Maas, Minister der Justiz, für alle, die es noch nicht wissen.“ Vorgeführt von Frau Wörner. Horror im Doppelpack.

Quelle: http://www.achgut.com/artikel/mach_mir_den_heiko

Samstag, 27. Februar 2016

ANFEINDUNGEN DURCH MUSLIMISCHE MIGRANTEN - Hass aus den eigenen Reihen: Schwule Flüchtlinge in Deutschland

Wenn Homosexuelle in ihrer Heimat wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, ist das in der Europäischen Union seit 2013 ein Asylgrund. (Foto: Flickr/ Holding Hands by RichardBH CC BY 2.0)

Wenn Homosexuelle in ihrer Heimat wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, ist das in der Europäischen Union seit 2013 ein Asylgrund. (Foto: Flickr/ Holding Hands by RichardBH CC BY 2.0)

Beschimpft und ausgegrenzt: In einer Dresdner Unterkunft werden homosexuelle Asylbewerber von muslimischen Migranten drangsaliert. Hilfe kommt nicht nur vom Schwulenverein CSD. Selbst bei Pegida bringen einige Verständnis für die Notlage schwuler Flüchtlinge auf.

Ahmad Suliman neigt seinen Kopf zur Seite. Er setzt seinen Finger auf die Halsschlagader unter der gespannten Haut. Hätte Suliman sich in Syrien offenbart – hätte man ihm hier seinen Kopf vom Körper getrennt. Denn die Terrormiliz IS richtet Schwule in Syrien und im Irak öffentlich hin. Sie köpft sie, steinigt sie. Vor dieser Verfolgung ist der 20-jährige Muslim geflohen, bis nach Dresden, berichtet die dpa. Wo Pegida marschiert. Und wo wieder Steine gegen ihn flogen.

Ahmad Suliman sitzt unter Holzbalken im Dachgeschoss des Dresdner Ausländerrats. In Prohlis, einem Stadtteil, in dem erst einige Tage zuvor Menschen Molotowcocktails auf eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge geworfen hatten. Der junge Syrer weiß von den Fremdenfeinden, die hier montags durch die Stadt ziehen. Aber er fühlt sich sicher. Jetzt. Denn die Steine, die sich gegen ihn richteten, kamen nicht aus Händen von Fremdenfeinden. Sondern aus den Händen von anderen Flüchtlingen.

Die anderen Männer schickten Suliman und seine Freunde Rami Ktifan und Yousif Al-Doori aus der Toilettenschlange weg, zu den Frauen. Sie seien ja keine Männer. Sie wurden beschimpft. Wach gehalten. Gepeinigt. Weil sie schwul sind. «Wir sollten für die anderen Männer tanzen, wie Frauen. Wir durften nicht schlafen, manchmal bis 5 Uhr früh», erzählt der Syrer Ktifan. Manchmal flogen Steine. Suliman hat nichts dagegen aufzufallen. Er trägt ein neongrünen Pullover, die Haare an den Seiten kurzgeschoren, der Rest nach oben gestylt. Aber die Grenze des Erträglichen war erreicht.

Schon in ihrer ersten Unterkunft in Deutschland, in Augsburg, waren Suliman, Ktifan und Al-Doori von anderen Geflüchteten drangsaliert worden. Jeden Tag. «Wir haben versucht, es zu verbergen. Aber irgendwann wollten wir auch nicht mehr. Wir wollten frei leben, in Europa», sagt der Iraker Al-Doori. Der feingliedrige 25-Jährige spricht leise, sitzt mit überschlagenen Beinen neben Suliman. Als die drei Asylsuchenden in die Dresdner Zeltstadt verlegt wurden, waren ihre Peiniger auch mit dabei.

Deshalb hat der Dresdner CSD eingegriffen, der Verein hinter dem Christopher Street Day, dem Demonstrationstag der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender. CSD-Chef Ronald Zenker holte mit Helfern die schwulen Asylbewerber aus der Dresdner Zeltstadt.

«Das Bündnis „Dresden für alle“ hat uns in einer Augustnacht angerufen», sagt Zenker. Die Flüchtlinge hatten sich ihrer Dolmetscherin anvertraut. Behörden und Verein zogen an einem Strang. Innerhalb von einem Tag brachte der CSD Suliman, seine Freunde Ktifan und Al-Doori und einen weiteren schwulen Flüchtling privat unter. Die ersten vier von vielen, sagt Zenker.

Wenn Homosexuelle in ihrer Heimat wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, ist das in der Europäischen Union seit 2013 ein Asylgrund. Das Bundesverwaltungsgericht in Deutschland hatte 1988 ähnlich geurteilt, damals ging es um den Iran. Mindestens 75 Staaten kriminalisieren laut dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSDV) gleichgeschlechtliche Sexualität. Die Todesstrafe droht Homosexuellen im Iran wie auch im Sudan, Jemen und in Saudi-Arabien.

Wie viele Menschen in Deutschland wegen ihrer Homosexualität um Asyl bitten oder Zuflucht erhalten, registriert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nicht. «Generell erfolgt keine statistische Erfassung von individuellen Asylgründen beim Bundesamt», heißt es dort. Obwohl es in jedem Einzelfall einen Bescheid gebe.

In Berlin jedenfalls wurde kürzlich ein schwuler Flüchtling in seiner Unterkunft geschlagen und in den Arm gebissen. In den anderen Bundesländern sei es schlimmer als in Sachsen, sagt CSD-Chef Zenker. Denn dort gebe es noch keine so gut organisierten Projekte wie in Dresden – dafür aber viele Fragen an ihn. Der Dresdner CSD wird gerade zur sächsischen Koordinierungsstelle ausgebaut. Derzeit betreut der Verein elf schwule Flüchtlinge. «Jeden Tag kommen welche dazu», sagt Zenker.

Zwei der Männer hat Petra Köpping (SPD), Sachsens Ministerin für Gleichstellung und Integration, bei sich zu Hause aufgenommen, gemeinsam mit ihrem Mann. «Weil ich mir wünschen würde, dass auch mir oder meinen Kindern in einer Notlage geholfen wird», sagt sie.

Ahmad Suliman und die beiden anderen wohnen inzwischen in einer Wohnung, die ihnen die Stadt gestellt hat. Heute sitzen sie unter dem Giebel des Dresdner Ausländerrats, weil hier ein Dolmetscher zu finden war. Einer, der keine Vorurteile gegen Schwule hat und, weil er selbst nicht schwul ist, auch keine Angst vor Öffentlichkeit. Homosexualität ist auch in arabischen Familien ein Tabu. Wissen die Eltern von Suliman, Ktifan und Al-Doori Bescheid? Gleichzeitig schnalzen die drei mit ihren Zungen. Nein, nein, nein.

«Schwul», sagt Zenker, sei für manche aus dem arabischen Raum ein dreckiges Wort. «Gay» nennt sich die schwule Community auch im Arabischen. Die anderen sagen eher gleich «Hundesohn», erzählt Yousif Al-Doori. In Deutschland, so hatte er gehofft, müsse er sich nicht verstellen wie im Irak. «Ich musste in meiner Heimat immer einen anderen Gang annehmen, meine Stimme verändern», sagt er. «Ich habe ein Doppelleben geführt, mit zwei Namen und zwei Handynummern.»

Doch in den deutschen Unterkünften holte ihn die Anfeindungen erst einmal wieder ein. Die Angst, die für ihn und andere homosexuelle Asylbewerber in deutschen Unterkünften wieder konkret wird, wabert diffus auch durch die deutsche schwule Szene in Dresden. Die Spaltung zwischen Pro- und Anti-Pegida in Sachsen zieht sich durch Familien.

Und sie zieht sich durch das «Boys». Freundschaften seien hier schon zerbrochen, sagt ein Mann im roten Licht der Schwulenbar in der Dresdner Neustadt. Denn auch Schwule gehen zu Pegida. «Schwul – und trotzdem pro Pegida», sagt er. Ein Widerspruch, der in Dresden keiner ist. Denn so verschieden die Gruppen sein mögen – Pegida eint die «Angst» vor dem Fremden. Sie zieht sich durch alle Schichten und alle Sexualitäten.

Nur: Schwulenfeindlichkeit gibt es nicht nur unter konservativen Muslimen. «Bei Pegida laufen auch Menschen mit, die offen gegen Homosexuelle skandalieren», sagt CSD-Chef Zenker. Frontfrau und Ex-Oberbürgermeisterkandidatin Tatjana Festerling schimpfte schon auf den «Terror der schwul-lesbisch-queeren intersexuellen Minderheit». Zu den Versammlungen kommen auch erkennbar Rechtsextreme. Zu deren Ideologie gehört nicht nur Rassismus, sondern auch Homophobie. Schwule, die mit Pegida marschieren, laufen eben auch mit diesen Menschen mit.

Heute hetze Pegida gegen die Flüchtlinge, morgen könnten es die Schwulen sein, sagt ein Thekengast in der «Boys Bar». Auf der Bühne moderiert Lara Liqueur. Bisexuelle Dragqueen, DJ und Programmierer, ehemalige Dresdner Oberbürgermeisterkandidatin für die satirische «Die Partei». Während des aggressiven Wahlkampfs von Festerling fuhr Lara Liqueur nicht mehr Straßenbahn. «Ich hatte Angst.» Nicht vor verbalen Angriffen – vor körperlichen. Die Stimmung in Dresden kann sich leicht erhitzen.

Von all dem wissen Ahmad Suliman, Rami Ktifan und Yousif Al-Doori nichts. «Von Schwulenfeindlichkeit hier haben wir noch nicht gehört», sagen sie. Sie leben unter ihrem wahren Namen. Bewegen sich, wie sie sich gut damit fühlen. Gehen in Schwulenbars. Doch sie haben erlebt, wie schnell sich die Stimmung drehen kann. Nach ihrer Flucht aus Syrien und dem Irak lebten sie einige Monate zusammen in Istanbul. Gingen in Schwulenbars.

Bis die türkische Polizei gegen die Gay-Pride-Parade im Juni mit Tränengas und Wasserwerfern vorging. Danach trafen abschätzige Blicke die jungen Männer. Freunde von ihnen wurden geschlagen. «Wir haben uns wieder gefühlt wie in unseren Heimatländern», sagt Rami Ktifan. Sie wären gern geblieben. Und mussten doch gehen. Sie brachen auf nach Deutschland.

Pegida-Chef Lutz Bachmann hat für den ersten Jahrestag der Dresdner Montags-Märsche übrigens den deutsch-türkischen Autor Akif Pirinçci angekündigt. Er ist bekannt für seine schwulen- und migrantenfeindlichen Positionen.

Dennoch: Derzeit dröhnt aus den fremdenfeindlichen Pegida-Reihen die Islam-Ablehnung lauter als die Homophobie. «Jetzt», sagt Markus Ulrich vom LSVD, «sind die Konservativen plötzlich ganz besorgt um Homosexuelle.» Er sieht darin ein Muster: «Wenn es um den Islam geht, will man die eigene Überlegenheit beweisen.» Zum Beispiel, indem man sich als schwulenfreundlich zeigt.

So bringt Pegida noch ein Paradoxon hervor: «Den schwulen Flüchtlingen aus unserem Projekt helfen auch Menschen, die mit Pegida sympathisieren», sagt Zenker. Menschen also, die oft die selbsterdachte Unterscheidung treffen zwischen «guten» und «schlechten» Flüchtlingen. Schwule Flüchtlinge gehören für diese Menschen zu den «guten». Weil sie von Muslimen verfolgt werden.

Zenker hält von dieser Unterscheidung nichts. Dafür hält er von Begegnung viel: «Wir schaffen es so, dass sich auch diese Menschen mit den Flüchtlingen unterhalten – was ihnen sonst, aufgrund ihrer Haltung, verwehrt ist.» Die Deutschen mussten auch erst lernen, dass sie mit Schwulen leben können. Mit Flüchtlingen sei es nicht anders. Die Helfer, die mit Pegida sympathisieren, möchten nicht mit der Presse sprechen. Mit den Flüchtlingen schon.

Der Grund, seine Heimat zu verlassen, sagt Ahmad Suliman, war sein Schwulsein. Der Krieg war nur der Anlass, der letzte Auslöser. Eines hatten die Freunde noch vor ihrer Ankunft in Deutschland vereinbart: Wenn es ihnen hier nicht gut geht, ziehen sie weiter.

In Tunesien steht auf gleichgeschlechtlichen Sex Haft von bis zu drei Jahren. Auch in Marokko sind homosexuelle Handlungen strafbar. In Syrien ist gleichgeschlechtlicher Sex illegal. Im Libanon gibt es zwar eine halbwegs sichtbare Schwulen- und Lesbenszene, dennoch kam es schon wegen des «Verdachts homosexueller Handlungen» zu Verhaftungen.

In Ägypten ist Homosexualität juristisch nicht verboten, Verhaftungen und Medien-Kampagnen gibt es dennoch. Auch im Irak steht Homosexualität nicht offiziell unter Strafe, allerdings gibt es immer wieder tödliche Übergriffe auf Schwule. Das gilt im Übrigen für die ganze Region. Die Terrormiliz IS richtet Schwule in Syrien und im Irak öffentlich hin. Auch im Jemen droht ihnen die Todesstrafe.

In den Westbalkan-Staaten sind dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) zufolge Roma, aber auch Lesben, Schwule oder Transgender Diskriminierung, Hass und Gewalt ausgesetzt. Der LSVD kritisiert zudem, dass Ghana und Senegal weiter als sichere Herkunftsstaaten gelten, obwohl dort laut dem Verband einvernehmliche homosexuelle Beziehungen unter Erwachsenen unter Strafe stehen.

Quelle: http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2015/10/519818/hass-aus-den-eigenen-reihen-schwule-fluechtlinge-in-deutschland/

Wie viele „Einzelfälle“ braucht es noch? Die Gewalttaten muslimischer Flüchtlinge gegen Christen und andere Minderheiten sind keine „Einzelfälle“.

Einsatz im Flüchtlingsheim: Immer wieder müssen Polizisten einschreiten, um Minderheiten vor Gewalt zu schützen (Symbolbild)
Foto: Sebastian Rittau | CC BY 2.0

Die Gewalttaten muslimischer Flüchtlinge gegen Christen und andere Minderheiten sind keine „Einzelfälle“. Wie Deutschland damit umgeht, wird zum Prüfstein unserer Demokratie – und entscheidet über die Akzeptanz der Asylpolitik in der Bevölkerung. Ein Kommentar von Moritz Breckner

Als sechs Flüchtlinge aus dem Iran in einer Berliner Unterkunft ihre Bibel auspacken, um darin zu lesen, werden sie binnen Minuten von radikalen Muslimen umzingelt. „Plötzlich standen siebzig Menschen vor uns, beschimpften uns und wollten uns verprügeln“, berichtet der 22-jährige Flüchtling Amir Panani in der Zeitung B.Z. „Wir hatten Todesangst.“ Mittlerweile sind die iranischen Christen in einer Kirche untergekommen. Während eine Sprecherin der Diakonie weder einen Zusammenhang mit dem Islam noch eine gefährliche Häufung solcher Taten erkennen will, spricht der Menschenrechtler Martin Lessenthin von „Einzelfällen“, obgleich es davon „relativ viele“ gebe.

„Einzelfall“ ist ein Schlagwort, das seit Jahren durch die Medien geistert, wenn von kriminellen Migranten die Rede ist. Beschwichtiger weisen damit zu Recht darauf hin, dass die Mehrheit der Migranten nicht kriminell wird, Kritiker gebrauchen es ironisch, um ebenso berechtigt zu sagen: Mehrere Einzelfälle pro Woche sind so einzeln nicht. Spannend wäre die Frage nach der Definition eines Intervalls: Ab welcher Häufung hat man es nicht mehr mit Einzelfällen zu tun? Ein Wassertropfen beispielsweise, der von der Decke fällt, ist ein bedauerlicher Einzelfall. Ein Tropfen pro Tag ist ärgerlich. Ab einem Tropfen pro Stunde könnte es ein grundsätzliches Problem mit der Decke geben, und ab einem Tropfen pro Minute empfiehlt es sich, das Zimmer zu verlassen.

Deutschland ist nicht der Iran

Warum sprechen gerade Politiker gern von „Einzelfällen“? Aufschluss gibt die Definition eines großen Online-Lexikons, wonach der Hinweis auf die Einzigartigkeit eines Ereignisses einen Zweck verfolgt: „Damit ist auch Verantwortung für dieses Vorkommnis ebenso abzulehnen wie Gegenmaßnahmen für zukünftige solche Vorkommnisse.“ Wie bequem! Im Falle verbaler und körperlicher Gewalt muslimischer gegen christliche Flüchtlinge, gegeneinander oder gegen andere Minderheiten allerdings zieht die Ausrede „Einzelfall“ nicht länger.

Die Frage, wie wir mit solchen Taten umgehen, wird zum Prüfstein unserer Demokratie, unseres Rechtsstaates und der Religionsfreiheit. Die Akzeptanz der Lebensweise Andersdenkender und -glaubender gehört zu den grundlegenden Werten unserer Gesellschaft.

Darum müssen zum Schutz nicht nur der Christen Maßnahmen getroffen werden, die über eine getrennte Unterbringung hinausgehen. Es ist nichts Unmoralisches daran, klar zu sagen: Asylbewerber, die nicht bereit sind, sich in Deutschland an die Gesetze zu halten, werden wieder abgeschoben – ganz gleich, welcher Religion sie angehören. Dass Behörden und Politiker dies sagen und umsetzen, ist eine Mindestvoraussetzung für die Legitimation und gesellschaftliche Akzeptanz der großzügigen Asylpolitik der Bundesregierung.

„Deutschland kommt mir vor wie der Iran“, sagte ein geflohener Christ im Oktober bei Stern TV. Deutschland ist nicht der Iran, und das soll auch so bleiben – im Interesse derer, die hier leben, und derer, die noch kommen. (pro)

Quelle: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/wie-viele-einzelfaelle-braucht-es-noch-95126/

Wolfgang Kubicki: „Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es zu spät“

Massenbelästigung in Kiel

Wolfgang Kubciki, Kiel

dpa/C. Rehder Wolfgang Kubicki (FDP)

In einem Kieler Einkaufszentrum verfolgte am Donnerstag eine Gruppe von etwa zwanzig Männern drei Mädchen und belästigte sie massiv. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion und Bundesvize Wolfgang Kubicki erklärt im Interview, was der Vorfall für Kiel bedeutet und fordert ein Umdenken bei Polizei und Justiz.
FOCUS Online: Was war das Erste, was Sie gedacht haben, als Sie von dem Vorfall am Sophienhof hörten?

Wolfgang Kubicki: Ich dachte: „Oh Gott – jetzt auch bei uns.“ Es wurden Erinnerungen an die Kölner Silvesternacht wach. Es gab auch schon vorher Fälle von Belästigungen bei uns. Aber eine so große Gruppe von Tätern, die junge Frauen an einem öffentlichen Platz bedrängt, so dass diese richtig Angst haben müssen – das ist eine neue Dimension.

FOCUS Online:Was bedeutet das für Kiel?

Kubicki: Ich merke bereits jetzt, wie das die Stimmungslage in der Stadt verändert. Meine Mitarbeiterinnen oder meine Frau fragen sich, ob sie nun nicht einmal mehr unbeschwert shoppen gehen können. Und ich bekomme mit, dass manche Eltern ihre Kinder nur noch in Begleitung in die Stadt lassen wollen. Da dreht sich etwas.

FOCUS Online: Was kann man tun, um solche Vorfälle zu verhindern?

Kubicki: Der Vorfall hat auch gezeigt, dass eine schnelle Reaktion Schlimmeres verhindern kann. Es waren Passanten, die rasch die Polizei gerufen haben. Sicher wird die Wachsamkeit hier künftig noch größer sein.
Vor allem aber müssen wir in solchen Fällen konsequenter sein. Zum einen müssen wir akzeptieren, dass die Polizei robuster vorgeht als bisher. Es kann nicht sein, dass die Täter bei einer Festnahme nach Beamten treten und Kopfnüsse austeilen. Hier muss die Polizei härter durchgreifen, das bedeutet auch den Einsatz von körperlicher Gewalt, wenn es nötig ist.
Zum anderen muss die Justiz schneller und konsequenter agieren. Dafür brauchen wir keine schärferen Gesetze, sondern die Fälle müssen nur schneller vor Gericht landen und der Strafrahmen muss voll ausgeschöpft werden.

FOCUS Online: Was bedeutet das konkret für die Ereignisse am Sophienhof?

Kubicki: Staatsanwaltschaft und Polizei müssen sich ranhalten und nicht ein Jahr lang ermitteln, bevor der Fall verhandelt wird. Im konkreten Fall am Sophienhof haben wir Zeugen, Videoaufnahmen und die Aussagen der Beamten, die angegriffen wurden. Da kann man schnell Anklage erheben und auch schnell ein Urteil fällen. Und man sollte bei den Strafen das Höchstmaß ausschöpfen.

FOCUS Online: Welche Wirkung versprechen Sie sich davon?

Kubicki: Generalprävention: Das Signal, dass es sich nicht lohnt, solche Straftaten zu begehen, muss sich in den entsprechenden sozialen Gruppen herumsprechen. Am Sophienhof wurden aus zwei Männern innerhalb von wenigen Minuten 20. Das zeigt uns, dass diese Gruppen sehr kommunikativ sind und dass sich Nachrichten über soziale Netzwerke sofort herumsprechen. Das muss auch für die Folgen solcher Taten gelten.

FOCUS Online:Nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln wurde sehr ausführlich über diese Signalwirkung diskutiert und von vielen Seiten der lasche Umgang mit Straftätern kritisiert. Was hat sich seitdem getan?

Kubicki: In Köln gab es bereits die ersten Prozesse. Obwohl es dabei zunächst nur um kleinere Delikte wie Diebstahl ging, waren die Strafen mit bis zu sechs Monaten auf Bewährung verhältnismäßig hoch. Sobald dort die ersten Fälle von sexuellen Übergriffen verhandelt werden, werden die Urteile sicher noch deutlich härter ausfallen. Das ist richtig und wichtig. Wir müssen hier mit drakonischen Strafen ein Signal senden.

FOCUS Online: Sowohl in Köln als auch in Kiel waren offenbar Asylbewerber unter den Tätern. Der Bundestag hat in der vergangenen Woche ein Gesetz zur Abschiebung straffälliger Ausländer beschlossen. Es erweitert die Möglichkeiten zur Ausweisung und sieht vor, dass Asylbewerbern, die wegen schwerwiegender Delikte zu einer Freiheitstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wurden, der Flüchtlingsstatus verweigert werden kann. Halten Sie die Neuerungen für ausreichend?

Kubicki: Nein. Ich fordere seit Monaten, dass Urteile direkte Auswirkungen auf den Aufenthaltstitel haben müssen. Wir sparen uns lange Verwaltungsverfahren, wenn wir im Strafgesetzbuch einen Paragraphen einführen, der eine Entziehung des Aufenthaltstitels als Nebenstrafe ermöglicht. Beim Entzug des Führerscheins ist das bereits so geregelt – das ist rechtsstaatlich sinnvoll.
Auch die Fokussierung auf eine Mindeststrafe von einem Jahr halte ich für falsch. Immer dann, wenn eine Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt wird, bedeutet das, dass die Sozialprognose ungünstig ist. Dann sollte der Aufenthaltstitel sofort entzogen werden.

FOCUS Online: In einem Gastbeitrag für FOCUS Online schrieben Sie im Januar, dass die flächendeckende Einhaltung von Recht und Gesetz in Deutschland derzeit nicht mehr zweifelsfrei gesichert sei. Wie zuversichtlich sind Sie, dass dieser Zustand wieder hergestellt werden kann?

Kubicki: Ich bin zuversichtlich. Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren als Strafverteidiger. Unser Justizsystem funktioniert und wirkt – die Fälle müssen nur erstmal bei den Gerichten ankommen. Wichtig ist: Wir müssen jetzt handeln. Wenn wir jetzt kein deutliches Signal senden, dann ist es zu spät.

FOCUS Online: Bestrafung und Abschreckung sind das eine. Wie lässt sich verhindern, dass die junge Männer überhaupt auf die Idee kommen, sich so zu verhalten?

Kubicki: Mich erschrecken diese Vorfälle zwar – aber sie verwundern mich nicht. Da kommen junge Männer im Alter von 17 bis 30 Jahren in unser Land und dürfen nichts tun. Sie dürfen nicht arbeiten, sie können keinen Sport treiben, weil die Einrichtungen dafür fehlen, und sie haben kaum Geld. Dann gehen sie in ein Einkaufszentrum und sehen in den Schaufenstern, was es hier alles gibt. Was erwarten wir da? Natürlich kommen manche da auf dumme Gedanken. Und zwar unabhängig davon, woher sie kommen. Deshalb müssen wir sie so schnell wie möglich beschäftigen, ihnen einen Tages- und Lebensinhalt geben. Zum Beispiel in einem Fußballverein.

FOCUS Online: Auf der einen Seite wird Deutschland von Vorfällen wie in Köln oder Kiel erschüttert – auf der anderen Seite von rechter Aggression wie in Clausnitz oder Bautzen. Zumindest in eine Richtung gibt es hier eine verstärkende Wirkung: Straftaten von Flüchtlingen verstärken die Ressentiments gegen Flüchtlinge. Stecken wir in einem Teufelskreis?

Kubicki: Ich sehe das mit großer Sorge. Wenn sich Deutsche zusammen tun, um Flüchtlingskindern Angst einzujagen, dann ist das kein bisschen besser als das, was am Sophienhof passiert ist. Menschen wie jene, die sich an dem Mob in Clausnitz beteiligt haben, behaupten, dass sie für Recht und Ordnung eintreten. Ich spreche ihnen das völlig ab. Auch gegen sie muss der Rechtsstaat alle Möglichkeiten ausschöpfen. In Clausnitz gab es Straftaten, von Nötigung bis hin zur Freiheitsberaubung, in dem Menschen daran gehindert wurden, aus dem Bus auszusteigen. Die müssen geahndet werden.

Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/interview-mit-fdp-vize-kubicki-nach-massenbelaestigung-wenn-wir-jetzt-nicht-handeln-ist-es-zu-spaet_id_5319084.html

Dienstag, 23. Februar 2016

Sie kommen aus Höflichkeit, um Merkel zu helfen

Sie handelt zwanghaft wie eine Untote, die von Doktor Mabuse den Auftrag bekommen hat, immer mehr Unheil anzurichten: Erst vor ein paar Tagen hat Merkel noch einmal einen Versuch unternommen, den Menschen, die sie zwar regiert, deren Interessen sie aber nicht vertritt, die Folgen ihrer Lockruf-Politik schmackhaft zu machen. Gleichzeitig hat sie damit wieder ein paar neue Einladungen ausgesprochen.

Sie rechne damit, daß ein Teil der sogenannten Flüchtlinge gute Perspektiven im Handwerk habe, erklärte sie fröhlich in einem Video-Podcast, und dadurch lasse sich auch prima den deutschen Handwerksbetrieben beim Thema Fachkräftemangel helfen. Es folgte der übliche Wortmüll von Einstiegsmöglichkeiten, verlängerten Praktika und dualer Ausbildung.
Langer Rede, kurzer Sinn: Die Deutschen sollen sich gefälligst freuen über die Millionen aus Afrika und Arabien. Alles in Butter. Ihretwegen könnten auch noch mehr kommen.

Nun gibt es in Deutschland mehr als eine halbe Millionen offene Stellen, aber gleichzeitig rund 2,7 Millionen Arbeitslose. Eigentlich sind es viel mehr; die offiziellen Zahlen sind geschönt: All jene, die sich in unproduktiven Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung befinden, werden genauso wenig mitgezählt wie Frühpensionäre und alle Arbeitslosen, die gerade krankgeschrieben sind.

Wie auch immer: Viele möchten nicht umziehen oder haben schlicht keine Lust zu arbeiten – den meisten fehlt wohl die nötige Qualifikation.

Vor ein paar Jahren ging ein Schreckgespenst um in Europa: das der Jugendarbeitslosigkeit in den südeuropäischen Ländern. Es erschien fast kein Artikel über die Griechenlandkrise, in dem sie nicht zur Sprache kam. Gleichwohl ist mir nicht bekannt, daß es irgendwelche Lockrufe in Richtung Südeuropa gegeben hätte. Es gab eher Häme über die Faulpelze, die da unten Steuern hinterziehen und den Staat austricksen, statt sich ihm so brav wie die Deutschen zu unterwerfen.

Dabei wäre es naheliegend, nach Südeuropa zu schauen, um mögliche Fachkräfte anzuwerben. Die Menschen entstammen demselben Kulturkreis und sind viel besser ausgebildet als Merkels Neubürger, sind viel einfacher integrierbar und viel seltener terroristisch aktiv.

In Europa und Zentralasien liegt die Analphabetenrate bei gerade einmal 2 Prozent, während sie in den arabischen Ländern bei 22, in Südasien bei über 37 und in Subsahara-Afrika bei über 41 Prozent liegt. Auf der anderen Seite liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland bei fast 50 Prozent, und nicht sehr viel besser sieht es Spanien, Kroatien, Italien aus. Millionen von Analphabeten aus Afrika und Arabien einzuladen, erscheint besonders abenteuerlich, wenn man sieht, wie viele Arbeitsmarktprobleme innerhalb Europas gelöst werden könnten.
Ich war neulich im Norden Malis. Bundeswehr-Blauhelme sollen dort demnächst helfen, die Lage zu stabilisieren. Gleichzeitig fühlen sich in dem westafrikanischen Land viele Menschen geradezu aufgefordert, nach Deutschland zu kommen.

Tuareg sitzen in Lehmhütten vor dem Fernseher und staunen über den immer länger werdenden Treck ins Gelobte Land. Sie wissen auch, daß derzeit 200.000 an den nordafrikanischen Küsten auf besseres Wetter warten, und daß sich darunter immer mehr Nigerianer befinden.

Sie freuen sich, wenn mal ein Deutscher vorbeikommt, den sie fragen können, wie sie das jetzt anstellen sollen. Sie sagen: Merkel hat uns eingeladen zu kommen, aber wir wissen nicht, wie wir das machen sollen. Nicht jeder von uns hat das Geld für die riskante Passage durch die Sahara, nicht jeder für die Schlepper, die uns über das Meer bringen. Viele verdursten in der Wüste oder ertrinken im Meer.

Sie sagen nicht: Uns geht es so unendlich schlecht, wir sehen gar keinen anderen Ausweg, als nach Deutschland zu ziehen – das Elend allein treibt uns fort, wir können nicht anders. Eher hört es sich an, als würden sie im Zweifelsfall aus Höflichkeit kommen, um Merkels Fachkräftemangel zu beheben.

Aber Merkel ist undankbar. Sie interessiert sich nicht nur für die Deutschen wenig, sie interessiert sich auch für die Europäer nicht – und wenn sie Afrikaner dazu verleitet, ihr Leben zu riskieren, um später womöglich wieder aus Deutschland abgeschoben zu werden, handelt sie nachgerade kriminell.

Was juckt das die Bundeskanzlerin? Der ist sowieso längst alles „legal, illegal, scheißegal“ – Hauptsache, sie bleibt an der Macht und kann ein freundliches Gesicht zeigen. Eine Egoistin, die sich als Philanthropin verkleidet.

Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/sie_kommen_aus_hoeflichkeit_um_merkel_zu_helfen

Warum sich Muslime nicht integrieren können

Seit der merkelschen Grenzöffnung sind über eine Millionen Muslime nach Deutschland gekommen. Täglich werden es mehr. Wenn ich diesen Text zu Ende geschrieben habe, werden weitere hunderte Muslime angekommen sein. Inzwischen wird uns „Integration“ als Allheilmittel für die bereits bestehenden und sich ständig verschärfenden Probleme mit der ungeregelten Zuwanderung angepriesen. Grüne Politikerinnen wie Claudia Roth wollen gar den „Integrationsturbo“ anwerfen. Frau Göring – Eckardt behauptet, in den Flüchtlingsunterkünften würden „unsere Regeln des Zusammenlebens gelten“. Beide haben wieder einmal keine Ahnung, wovon sie sprechen. In unseren Flüchtlingsunterkünften werden Christen und Frauen gnadenlos schikaniert. Wer wissen will, was uns bevorsteht, wenn wir nicht schnellstens umsteuern, sollte sich mit den Verhältnissen dort vertraut machen. Was die Illusionen über die Integration von Millionen Muslimen angeht, sollten sich alle verantwortlichen Politiker, Journalisten, Willkommenskulturalisten et tutti quanti über den Koran und den Islam kundig machen. Ich kann dafür ein hervorragendes Buch empfehlen, geschrieben von Barbara Köster: „Der missverstandene Koran. Warum der Islam neu begründet werden muss“.

Barbara Köster hat kein wissenschaftliches Buch geschrieben, sondern ein allgemeinverständliches, gut lesbares, das dennoch allen wissenschaftlichen Anforderungen genügen dürfte. Wer es, wie ich, gelesen hat, versteht vieles von dem, was sich vor unseren Augen abspielt, besser.

Jeder, der schon mal versucht hat, den Koran zu lesen, weiß, dass er eine schwer verständliche Lektüre ist. Die Suren, nach Länge geordnet, stehen oft ohne inhaltlichen Zusammenhang nebeneinander. Manches hat den Anschein, als sei es an den Haaren herbeigezogen. Warum das so ist, dafür liefert Köster gleich am Anfang ihres Buches die Erklärung: Der Koran, dies ist ihre wichtigste These, wurde nicht in Arabisch, sondern in Aramäisch verfasst und hat bis heute eine aramäische Gestalt behalten. Manche seiner Sätze werden erst verständlich, wenn man die aramäische Bedeutung vieler Wörter zugrunde legt. Kösters These, die von wichtigen Islamforschern vertreten und belegt wird, ist in den Augen der islamischen Gelehrten pure Häresie. Es gibt kaum sprachwissenschaftliche Forschungen, was den Koran betrifft, auch nicht in der westlichen Islamwissenschaft.

Der Westen hat inzwischen den Islam in seiner unangenehmsten Form, dem Dschihadismus, kennengelernt. Das heißt, es ist höchste Zeit herauszufinden, was dieser Terrorismus mit dem Islam zu tun hat. Denn der Islam, so Köster, „gewinnt immer mehr Bedeutung für die Gestaltung unseres Zusammenlebens“ Der Islam, ist anders als das westliche Christentum, eine Gesetzesreligion, in der das Tun wichtiger ist, als der Glaube.

Da Tun immer wirksamer ist, als Glauben, könnten sich die westlichen Gesellschaften stark verändern. „Tun und Verhalten hat immer Folgen für andere. Die islamische Praxis….fordert soziale Strukturen. Das Gerüst des Islams sind Rechts- und Verhaltensnormen“. Kein gläubiger Muslim kann davon absehen, also kann es keine wirkliche Ökumene geben, wie sich unsere Willkommens- Pfarrer vormachen und keine Akzeptanz nichtmuslimischer Werte, die allenfalls geduldet werden können.

Unter unseren Augen entwickeln muslimische Gesellschaften eine islamische Prägung. Auf Druck von islamischen Organisationen, verändert sich das Straßenbild, das Fernsehprogramm, die Rechtssprechung und die Lehre in Schulen und Universitäten. Das kann man mittlerweile auch bei uns schon beobachten.

Islam wird immer mehr zur öffentlichen Angelegenheit. Islamische Verbände erheben regelmäßig immer neue Forderungen. SPD-Innenminister Jäger hat schon laut darüber nachgedacht, die Scharia unter bestimmten Voraussetzungen zu akzeptieren. Sparkassen stellen statt Sparschweinen lieber Dukatenesel auf. Es gibt bei deutschen Fluggesellschaften schon Filme mit arabischen Untertiteln. Ein besonders eifriger Professor forderte sogar die Einführung von Arabisch als Pflichtfach in den Schulen. Womit er auch seine völlige Ahnungslosigkeit demonstrierte. Denn Hocharabisch ist, wie Köster treffend formuliert, eine Art Esperanto der Gebildeten, es wird vom Volk, das in dutzenden verschiedenen Dialekten spricht, kaum oder gar nicht verstanden. Der Standpunkt liberaler Muslime, das Wichtigste sei der Glaube, das Gesetz sei nicht entscheidend, scheint im Abnehmen zu sein.

Weiter steht dem westlichen Individualismus eine Religion gegenüber, für die Gemeinschaftsbildung unverzichtbar und „Individualist“ ein Schimpfwort ist. Muslime sind im hohen Masse konformistisch. Die westliche Haltung, das Religionszugehörigkeit, oder Verzicht auf Religion als Teil der Individualität eines Menschen betrachtet wird und nicht als Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, wird von Muslimen nicht verstanden.

Muslime werden immer versuchen, die vorgefundenen Verhältnisse im Sinne ihrer religiösen Vorschriften zu verändern. Sie sind zum Teil damit weit gekommen. In Frankreich, so Köster,  verlangen Muslime separate Toiletten und Waschräume in Kindergärten und Schulen, damit ihr Nachwuchs dort nicht mit den „unreinen“ Kindern in Berührung kommt. In Großbritannien wurden bereits die Toiletten in den Gefängnissen umgebaut, damit Muslime beim Pinkeln nicht in Richtung Mekka zielen.

Woher kommen alle diese „religiösen Regeln“? Aus dem Koran, ist die gängige Antwort. Und der Koran? Von Gott! Oder von Mohammed, wie viele Nichtmuslime glauben. Da ist es interessant zu wissen, was es mit Mohammed auf sich hat. „Einige Wissenschaftler…kommen zu dem Ergebnis, dass die überragend geglaubte Zuverlässigkeit der islamischen schriftlichen Überlieferung nicht mehr sicher ist. ebenfalls nicht mehr sicher ist das Verständnis des Korans. „Es geht nicht mehr um eine Neuauslegung des Korantextes, sondern um eine teilweise Neuschreibung.

Die Ergebnisse können überraschend sein. So hat sich bereits herumgesprochen, dass die den Gotteskriegern im Falle eines Selbstmordattentates versprochenen Huris keinesfalls Jungfrauen, sondern weiße Weintrauben sind, ein persisches Symbol für paradiesische Zustände. Auch die älteste Erwähnung von Islam und Mohammed am Felsendom von Jerusalem hat nichts mit dem Islam und Mohammed zu tun, wie ich später noch ausführen werde.

Traditionelle muslimische Gelehrte ahnten das schon immer. Sie lehnten deshalb Quellen außerhalb des eigenen Schrifttums ab. „Inschriften auf Münzen, Stelen und Gebäuden oder Ausgrabungen von zivilen und militärischen Anlagen werden ...ignoriert“.

Sprachforschung und Archäologie sind die geborenen Feinde des Islamismus. Wenn man das weiß, erkennt man, aus welchem Grund der IS seine barbarischen Zerstörungen antiker Stätten betreibt. Ihre Existenz bedeutet eine Bedrohung der reinen Lehre.

„Die westliche Islamwissenschaft tut es den muslimischen Gelehrten größtenteils gleich. Sie meint auch, die arabische Geschichte allein aus den schriftlichen Quellen der Muslime ergründen zu können.“ Wenn die Ergebnisse archäologischer Forschungen nicht mit den muslimischen Überlieferungen in Übereinstimmung zu bringen waren, wurden sie auch von den westlichen Islamwissenschaftlern ignoriert.

Aber gerade die sprachwissenschaftlichen und archäologischen Forschungen sind es, die ein völlig neues Licht auf die religiösen Regeln der Muslime werfen. Daher ist unvoreingenommene Forschung eine wichtige Voraussetzung für die Neubergründung des Islam.

Quelle; http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/warum_sich_muslime_nicht_integrieren_koennen

Schuld und Erlösung: zur religiösen Dimension der aktuellen Krise

I. Erstaunen darüber wie sich ein Land auflöst

„Es gibt keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“, so Peter Sloterdijk Ende Januar 2016 in einem Interview mit dem Cicero. Es scheint, als ob dieses Gebot in Deutschland keine Gültigkeit mehr besitzt. Vor ein paar Tagen konnte man lesen, dass die Länder der Balkanroute sich darauf verständigt haben Flüchtlinge ab sofort koordiniert an die deutsche Grenze zu bringen. Von Mazedonien aus werden nun Iraker, Afghanen und Syrer (oder alle die sich dafür ausgeben) per Zug umstandslos und unbürokratisch in Richtung Deutschland transportiert. Die „Züge der Hoffnung“, so der SPIEGEL auf dem Höhepunkt der Flüchtlingseuphorie des vergangenen Jahres, werden sich schnell füllen, denn es wird sich herumsprechen, dass die Reise nach Germany nun ohne größere finanzielle oder organisatorische Probleme zu bewältigen ist. Die 2016 von offizieller Seite auf 500.000 Einwanderer taxierte Zahl (wer kommt auf solche Prognosen?) wird, wenn keine entscheidende politische Wende erfolgt, locker überboten werden.

Der Irrsinn der deutschen „Flüchtlingspolitik“, die moralische Geiselhaft der eigenen Bevölkerung, die mediale und politische Propaganda für eine verpflichtende Willkommenskultur, all das ist die letzten Monate in alternativen Medien wie der Achse schon genügend analysiert und beschrieben worden. Man kann dem selbst nicht mehr viel Neues hinzufügen, es bleibt nur ein Staunen darüber, wie sich ein Land und alle seine Errungenschaften der letzten Jahrzehnte ohne größeren Widerstand langsam auflöst. Die eigene Hilflosigkeit und Ohnmacht, diesem politischen Wahnsinn nichts entgegensetzen zu können, sozusagen unverschuldet in Haftung genommen zu werden, vergiftet mehr und mehr das eigene Leben. Man fühlt sich nur noch als Passagier und Zuschauer, wie auf einer schiefen Ebene nimmt die Katastrophe unaufhörlich ihren Lauf. Natürlich kann man weiter auf die täglich zuspitzende Lage setzen und tatsächlich hat sich der öffentliche Diskurs seit September 2015 bereits verändert. Manches ist heute aussprechbar oder Konsens, was vor einem halben Jahr noch als „rassistisch“ oder „rechtspopulistisch“ galt. Das Problem ist nur: es bleibt keine Zeit mehr auf andere Akteure (die EU, Erdogans Türkei!) oder unwahrscheinliche Ereignisse (Ende des Krieges in Syrien, Abnahme des Flüchtlingsstroms, Weltfrieden) zu hoffen. Entscheidungen die längst getroffen werden hätten müssen, sind ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr durchzusetzen oder nur unter großen Opfern und Verwerfungen. Es ist auch niemand in Deutschland sichtbar, der unliebsame (nationale) Entscheidungen und die daraus resultierenden Folgen verantworten würde.

II. Die Lust an der Buße trägt unzweifelhaft masochistische Züge

Es mag sein, dass es noch zu früh ist, einen Schritt zurückzutreten und die Entwicklung aus einer größeren Perspektive zu betrachten. Dennoch lassen sich einige Muster ausmachen, die ihren Ursprung mehr in psychologischen als politischen Kategorien haben. Historiker und Politikwissenschaftler werden sich wahrscheinlich darüber streiten ob Merkels Opportunismus, das Fehlen jeglicher inneren Überzeugung, Macht um der Macht willen oder die Unfähigkeit, einen schwerwiegenden Fehler einzugestehen, der ausschlaggebende Faktor für die nationale Katastrophe war. Ich frage mich aber, ob nicht vielmehr eine Art religiöser Masochismus, eine moralisch erhöhte Form des protestantischen Schuldabbaus, im Zentrum einer (psychologischen) Analyse stehen müsste. Denn das lautstarke, wenngleich aktuell leiser werdende „Refugees Welcome“, ist in seiner abstrakten Hypermoral der Ausdruck für eine letzte, metaphysische Größe die nicht mehr hinterfragbar ist: die eigene und kollektive Schuld, die nun, angesichts des Zustroms der Elenden und Benachteiligten der Erde, abgegolten werden kann.

Egal, ob fundamentalistischer Moslem, islamistischer Terrorist, reaktionärer Patriarch oder gewalttätiger Krimineller, alle Menschen sind in Deutschland ohne Ansehen der Person willkommen. In einer quasi religiösen Kollektivneurose nimmt der „Flüchtling“ (aktuell: der Schutzsuchende) den Status des Unantastbaren ein dessen empirische Gestalt nicht thematisiert werden darf. Erinnern wir uns daran wie lange es vollkommen tabu war, „Flüchtlinge“ und Kriminalität/Gewalt gemeinsam in einem Kontext zu nennen. Jeder, der nur vorsichtig Andeutungen in diese Richtung machte, leise Zweifel an den guten Absichten mancher Einwanderer äußerte, wurde gnadenlos vom Establishment in die rechte Ecke geschoben.

Nach den Terroranschlägen in Paris und insbesondere nach den Ereignissen in Köln ist das nicht mehr so leicht möglich. Auffallend war vor allem wie widerstrebend die führenden Medien nach der Kölner Sylvesternacht zugeben mussten, dass es tatsächlich Asylsuchende waren, die Frauen massenhaft bedrängten. Um ja nicht den „Rechten“ in die Hände zu spielen wurde, so weit möglich, am Bild des Fremden als „edlem Refugee“ festgehalten. Denn in seiner Gestalt verkörpert sich symbolisch das Opfer der deutschen bzw. europäischen Geschichte. Bevor er noch einen Fuß auf deutsches Staatsgebiet gesetzt hat, ist er ein Gläubiger, der seine Schulden einfordern kann.

Die Lust an der Buße trägt dabei unzweifelhaft masochistische Züge. Jetzt, wo rückständige und tribalistische Kulturen massenhaft einwandern, kann sie endlich mit Leben gefüllt werden. Dass – in der Regel – illegale Einwanderer an deutschen Bahnhöfen mit Stofftieren und Applaus begrüßt und als „Symbole der Hoffnung“ bezeichnet wurden, war mehr als eine hysterische Reaktion. Denn mit ihrer grenzenlosen Aufnahme konnte Deutschland zeigen, dass es bereit ist, seine nationale und egoistische Identität abzulegen. Ein Land, das seine Verbrechen endlich sühnen kann und die Chance erhält, den Beweis für seine Läuterung anzutreten. Da unser Reichtum allgemein, so der Konsens der „edlen Seelen“, auf der jahrhundertelangen Ausbeutung der „Anderen“ beruht, ist es nur gerecht und unsere moralische Pflicht die ganze Welt mit offenen Armen aufzunehmen um eine ubiquitäre (soziale) Schuld abzubauen und endlich die lang ersehnte Absolution zu bekommen: „Und auch wenn es hier noch nicht jeder Mensch begriffen hat, jede und jeder von euch ist eine Bereicherung für Deutschland”, so der grüne Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu im Juli 2015. Das war durchaus ernst gemeint.

Prinzipiell kann man also von einer Art Heiligsprechung des Fremden, des Migranten oder des Flüchtlings sprechen. Er allein kann den Komplex von Schuld und Buße auflösen und die Erlösung bringen. Den „Anderen“ als empirische Gestalt darf es aber nicht geben, er bleibt ein reines Abstraktum auf den man seine Xenophilie projiziert. Diese bleibt ein moralisches Ideal und endet spätestens da, wo ein Asylantenheim mit 300 jungen Männern in der Nachbarschaft errichtet oder das eigene Kind eingeschult wird.

III. Der Migrant ist der neue Säulenheilige der linken Utopie

Nachdem die ältere Linke im Arbeiter das revolutionäre Subjekt sah, ist heute längst der (nichteuropäische) Migrant, nun Schutzsuchender genannt, an Stelle des Proletariats getreten. Er ist der neue Säulenheilige der linken Utopie und soll das alte, müde und weiße Europa zugunsten der viel zitierten Vielfalt „bunt“ machen, d. h. die nationalen und kulturellen Identitäten zum Verschwinden bringen. Dieses Erlösungsphantasma, und als solches muss man es wohl betrachten, bringt ein Beobachter einer Delegiertenkonferenz der Grünen in Berlin auf den Punkt:

„Aber dann tauchte eine Handvoll Schwarzafrikaner auf der Bühne auf. Auf dem Leib hatten sie ein T-Shirt mit der schlichten Aufschrift LAMPEDUSA in BERLIN. Der momentan hippste Gral grüner Schuldgefühle: Lampedusa. Es war, als wären Heilige direkt bis in die Niederrungen eines Parteitages herabgestiegen, um die anwesenden Grünen mit einer kurzen Rede zu segnen. Ja, zu erlösen. Beinahe alle Grünen krümmten instinktiv etwas ihren Rücken, denn sie wussten: als Einwohner, gerade als weißer Einwohner Europas sollte man sich eines geraden Rückens entledigen.“

Die Erlösungsgeschichte findet im Multikulturalismus ihren präzisen Ausdruck. Nicht mehr die Befreiung des einheimischen Arbeiters (er gilt als besonders anfällig für „Rechtspopulisten“), sondern ethnische und kulturelle Minderheiten stehen nun im Mittelpunkt einer ausufernden Antidiskriminierungs- und Anerkennungspolitik. Das Feindbild ist heute so weniger die Bourgeoisie oder das Großkapital, wenngleich es immer noch existiert, als allgemein die weiße, christliche Mehrheitsgesellschaft und ihre dominante Kultur. Das erklärt auch die  ansonsten vollkommen unverständliche affirmative Haltung breiter Kreise der „Linken“ zum Islam bei gleichzeitiger massiver Kritik an der eigenen christlichen Religion.

Der amerikanische Politikwissenschaftler Paul Gottfried sieht im Multikulturalismus eine rein kompensatorische Ideologie, die nach dem Zusammenbruch des Sozialismus quasi eine Leerstelle füllte. Über eine ubiquitäre Schuld-Rhetorik der liberal-christlichen Mehrheit gegen sich selbst greife, so Gottfried, „ein Opfer- und Minderheitenkult“ um sich, der, unter Ausnützung eines weit verbreiteten Selbsthasses, Europäern (und in geringerem Ausmaß) US-Amerikanern suggeriere, sie müssten sich für ihre Geschichte und Herkunft schuldig fühlen und Buße für „diskriminierendes Verhalten“ der Vergangenheit und Gegenwart leisten: „Das liberale Christentum verbindet nämlich die modischen Rituale westlicher Selbstablehnung, in denen die tradierten protestantischen Auffassungen über Individualität und Gleichheit mitschwingen, mit dem gefallenen Stand des Sünders bzw. Ausdrucksformen wie Selbsterniedrigung und Selbsterhöhung, wie sie sonst Heiligen zu eigen sind.“
Insbesondere die protestantischen Vorstellungen von Sünde und Erlösung haben eine exzessive Schuldethik hervorgebracht, denn anders als der Katholizismus kennt der Protestantismus kein Bußsakrament, das für persönliche Schuld formale Abbitten kennt. Es ist wohl kein Zufall, dass in den katholisch geprägten Ländern Europas wie Italien, Österreich oder Frankreich, der Widerstand gegen den radikalen Islam, den Genderdiskurs oder allgemein gegen die politische Korrektheit stärker ausgeprägt ist als in den protestantischen. Deutschland (mit Ausnahme vielleicht des katholischen Bayern) ist, trotz des lautstark beklagten Rückgangs des Christentums nicht atheistisch, sondern imaginiert sich – zugespitzt – als Christus, der sterben muss, um die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen. Unwillkürlich muss man dabei an die bekannte Formel: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ denken.

IV. Verstärkt wird dem Bürger vorgeschrieben wie und was er zu denken hat

Die „Sünde“ des normalen Bürgers besteht heute in „diskriminierendem Verhalten“, der Verweigerung der Willkommenskultur und der Absage an die propagierte Bereicherung des eigenen Lebens durch den ungeregelten Zuzug Hunderttausender aus tribalistischen und patriarchalen Kulturen. Deshalb ist es eine weit verbreitete Pflicht für deutsche Politiker geworden „rassistische Anteile“ der eigenen Bevölkerung (Pack, Ratten, Mob, Dunkeldeutsche) lautstark medial anzuklagen, moderne Entsprechungen der öffentlichen Buße heiliger Männer in einer Welt die als xenophob und zutiefst verdorben eingestuft wird. Den manischen Schuldvorwurf an die eigene Herkunftskultur findet man speziell auf Seiten der politischen Linken, inzwischen hat er aber auch in der CDU und sogar in Teilen der CSU eine Heimat gefunden.

Die bunte Republik, die vielzitierte Diversität, die kulturelle Bereicherung – all das soll von jedem Bürger umstandslos als alternativlose Tatsache betrachtet werden, ansonsten gilt man schnell als Reaktionär, Rassist oder Ewiggestriger. Auf politischer Ebene können wir beobachten, dass Sanktionen und Drohungen mächtiger EU-Staaten gegen Mitgliedsstaaten deren Bevölkerung für Parteien stimmen, die in Gegnerschaft zum Multikulturalismus bzw. einer ungeregelten Einwanderung aus dem islamischen Kulturkreis stehen, üblich geworden sind. Der moralische Druck, durch Politik und Medien, täglich ausgeübt, führt bei vielen dazu, dass im eigenen sozialen Umfeld alles abgewertet wird, was sich der offiziellen Willkommenskultur verweigert.

Anderen Religionen, Ethnien und Kulturen wird aber umgekehrt vieles zugestanden, um das eigene Schuldbegehren zu befriedigen und zu moralischer Größe zu gelangen. Persönliche Haltungen, Sympathie und Antipathie werden dabei zunehmend von Politik und Medien zu Akten der Normanerkennung bzw. -verletzung gemacht. Deutschland verwandelt sich, parallel auf dem Weg zu einem Failed State (Verlust der Grenzkontrolle, Entstehung rechtsfreier Räume, Bruch geltenden Rechts etc.), mehr und mehr in einen therapeutischen Staat mit einem strengen Katechismus zur Toleranz, permanenten Schuldvorwürfen (Rassismus, Xenophobie) und der Etablierung neuer Heiliger und Erlöser. Der therapeutische Staat, so Paul Gottfried, „arbeitet daran, eine multikulturelle Gesellschaft aufzubauen, die sich der „Verschiedenheit“ verschrieben hat, indem er seine Bürger als Resozialisierungsobjekte betrachtet. Einige (Minderheiten) werden in ihrer Identität gefördert, (…) anderen (der Mehrheitsbevölkerung) wird nahegelegt, von ihren tradierten Identitäten, die ihnen als ablehnenswert dargestellt werden, Abstand zu nehmen.“

Verstärkt wird dem uneinsichtigen Bürger mit Beginn der sog. Flüchtlingskrise, bei Strafe sozialer und rechtlicher Ächtung, vorgeschrieben wie und was er zu denken hat. Die öffentlich-rechtlichen Medien sind fast durchgehend zu einer Art von staatlich gelenktem Erziehungsprogramm geworden. Die tägliche Realität und die wachsenden Probleme der schrankenlosen Einwanderung können aber immer weniger geleugnet werden. Noch sind die maßgeblich Verantwortlichen nicht bereit, ihre Politik in Frage zu stellen und den grundlegenden Irrtum einzugestehen, der eine Umkehr erst möglich macht. Wie lange noch? Zeit dafür ist keine mehr vorhanden.

Dr. Alexander Meschnig ist Psychologe, Politikwissenschafter und Publizist. Er lebt seit Anfang der 90er Jahre in Berlin.

Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/schuld_und_erloesung_zur_religioesen_dimension_der_aktuellen_krise

Jetzt mit deutscher Illusionsnummer: Das große Integrationsquiz

Im Kielwasser von „Köln“ gibt es teils durchaus kreative Lösungsansätze für die negativen Begleiterscheinungen weitgehend männlicher Einwanderung aus sicheren Drittstaaten in die Kriminalitätsstatistik. Neben der an Frauen gerichteten - und auch international Schlagzeilen produzierenden - Empfehlung der Kölner Oberbürgermeisterin, einfach einen Arm Abstand zu potentiellen Vergewaltigern zu halten, hat die Bundeskanzlerin unlängst zur „Bekämpfung von Fluchtursachen“ aufgerufen. Ob sie zu den Fluchtursachen beispielsweise auch die sicheren, demokratischen Verhältnisse im immer wohlhabender werdenden Senegal zählt, wie es das amerikanische Wall Street Journal letztes Jahr getan hat, wäre herauszufinden, wenn die deutschen Medien ihrer Berufung nachkämen und der Kanzlerin kritische Fragen stellten.

Julia Klöckner allerdings, die ebenfalls der vermerkelten CDU angehört, ist weniger einfallsreich - vielleicht auch wenig hilfreich - vorgeprescht mit ihrer Forderung nach einer Integrationspflicht von Zugereisten aus integrationsbedürftigen Kulturkreisen. Unkreativ ist ihr Vorschlag deswegen, weil er lediglich die Steigerung eines bereits lange etablierten Prinzips ist, welches im Deutschland des Jahres 6 nach Sarrazin den einzigen Fortschritt in der Debatte um die Probleme des real existierenden Multikulturalismus darstellt, nämlich das Eingeständnis aller Parteien, dass „Integration“ nicht nur theoretisch wünschenswert, sondern praktisch geeignet ist, um sämtliche Probleme der jetzigen und zukünftigen Parallel- und Gegengesellschaften zu lösen. Dass diese Probleme bereits vor Merkels Entscheidung, ganze Völker nach Deutschland einzuladen, existierten, scheint ihrem Optimismus keinen Abbruch zu tun. Es ist wie damals: Die Welt zu Gast bei Freunden. Sie wissen schon.
Der Erfolg der Integrationsrhetorik deutscher Politiker kann nur schwer bezweifelt werden. Sie ist schließlich auch ideal geeignet, um den mäßig informierten und vermutlich durch Erwerbstätigkeit belasteten Wähler einzulullen, indem ihm vorgespielt wird, dass sämtliche Probleme, die mit Zugereisten aus bestimmten Kulturkreisen assoziiert werden - von Köln bis Neukölln sozusagen - sich in Luft auflösen werden, sobald von der Politik das Prinzip der „Integration“ in die Realität herabgeseilt bzw. par ordre de Mutti dekretiert wird. Der durchschlagende Erfolg dieses Paradigmas ist allenthalben vernehmbar, etwa wenn die frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Bundestag, Ulle Schauws, mit den Worten zitiert wird, die Sexattacken in Köln hätten auch mit „verpasster Integration“ zu tun.

Währenddessen empfiehlt der hessische Scherzkeks Thorsten Schäfer-Gümbel von der SPD seinem CSU-Kollegen Andreas Scheuer „dringend einen Integrationskurs“ zu besuchen „um etwas über unser Grundgesetz zu erfahren“. Die Autorin und Moderatorin Amelie Fried hat noch konkretere Vorstellungen: „Wenn wir es schaffen, diese Menschen gut in unser Land zu integrieren, [werden wir] eines Tages mehr von ihnen [zurückbekommen], als wir ihnen jemals gegeben haben.“ Zumindest was das Geben betrifft ist ihr Andrea Nahles ein paar Schritte voraus. Sie fordert für ihr Ressort 500 Millionen zusätzliche Euro, um dem Ansturm Herr zu werden. Sie kommentiert das so: „Zum Nulltarif können wir die Flüchtlinge nicht integrieren.“ Tja, so ist das halt.

Integration ist das mittlerweile bewährte, säkulare Heilsversprechen eines durch den demographischen Fleischwolf gedrehten Deutschlands. Macht euch keine Sorgen um die Neuen, beschwört uns die politische Klasse, die werden sich alle integrieren! Wir müssen nur genug Geld dazu bereitstelle - ich meinte natürlich: investieren! Denn wir kriegen das ja alles tausendfach wieder zurück!
Fragwürdig bleibt, ob die Neuen überhaupt Anlass dazu haben, sich integrieren zu wollen. Die meisten unserer Politiker sind unkritisch dem Glauben verfallen, dass sämtliche Individuen in den zivilisatorisch weniger kompetenten Weltteilen den westlichen Lebensstil imitieren wollen und, da das in den Heimatländern offenbar nicht immer möglich ist, deshalb in westliche Länder strömen. Es muss zunächst offen bleiben, ob nicht ein ganz anderes Phänomen für die Migrationswellen verantwortlich ist, etwa die Möglichkeit, in Ländern wie Deutschland von Freiheit und Wohlstand zu profitieren, ohne dabei die eigene Lebensweise ändern zu müssen, während die des Westens gleichsam weiterhin ungestört verachtet werden kann. Aber dazu später mehr.

An dieser Stelle muss der Autor nämlich zunächst eingestehen, dass er die als eierlegende Wollmilchsau angepriesene „Integration“ der Neuankommenden für weitgehend illusorisch hält. Verantwortlich hierfür sind vier Hindernisse: Erstens, die Umdeutung des Integrationsbegriffs im politischen Diskurs, zweitens, der Abbau von Integrationsnotwendigkeiten, drittens, die quantitativen, und schließlich, viertens, die qualitativen Bedingungen der vorgeschlagen Integration.
Die Umdeutung des Integrationsbegriffs hat ihren Ursprung in den medial nicht vollständig totschweigbaren sozialen, kulturellen, und politischen Problemen, die in Deutschland durch die Zuwanderung der Vergangenheit entstanden sind und durch nicht hinreichend konformistische Querdenker, von Thilo Sarrazin bis Güner Balci, thematisiert wurden. Dem öffentlichen Zuspruch, den diese alarmistischen Stimmen erhalten, zuweilen untermauert durch millionenschwere Buchauflagen, konnte sich die deutsche politische Klasse damals wie heute nur schwer entziehen. Dementsprechend hat man sich quasi überparteilich geeinigt, die Probleme würden dadurch in Ordnung kommen, dass eine irgendwie geartete „Integration“ stattfinden werde. Womit man freilich zu einem neuen Problem gelangt, nämlich der Frage, wie dieser Integrationsbegriff zu definieren, und wer für dessen praktische Umsetzung verantwortlich ist.

Das unbescholtene deutsche Bürgertum, das sich für Zukunftsfragen in der Regel interessiert, glaubt unter dem Integrationsbegriff zu verstehen, dass Eingewanderte sich in die Mehrheitsgesellschaft integrieren sollten. Streng genommen handelt es sich bei diesem so verstandenen Prozess um Assimilation, also, noch strenger genommen, um eine von den Immigranten zu erbringende Imitation und Absorption der „Werte“ der Autochthonen. Dummerweise teilen Deutschlands Politiker diese Definition der von ihnen repräsentierten Bürger nicht unbedingt. Vielmehr wird sie gerne auf den Kopf gestellt, indem dem deutschen Staat, als Spiegelbild der Gesellschaft, die Verantwortung zugeschrieben wird, die Integration von Migranten dadurch besorgen zu müssen, dass er ihre aus den Herkunftsländern mitgebrachten Gepflogenheiten möglichst kulant akkommodiert.

So berichteten die Stuttgarter Nachrichten vor knapp zwei Jahren über die mit Rücksicht auf die muslimische Bevölkerung beschlossene Aufhebung der Sargpflicht in Baden-Württemberg. Da dieser Beschluss rhetorisch in den Dienst der umdefinierten und staatlich zu besorgenden „Integration“ gestellt werden konnte, herrschte „seltene Eintracht im Landtag“, waren sich doch „alle Fraktionen […] einig“. Konsequenterweise „lobten alle Redner das Papier als Meilenstein für die Integration“, während der SPD-Abgeordnete Thomas Reusch-Frey mit der folgenden, bemerkenswerten Sprechblase punkten konnte: „Integration darf nicht mit dem Tod enden.“
Nun habe ich prinzipiell nichts gegen die Aufhebung der Sargpflicht. Allerdings wäre es schön, wenn mir das Ganze nicht als Maßnahme zur Integration verkauft würde, sondern als das was es ist: ein staatlicher Anpassungsakt. Wer integriert sich hier eigentlich? Und in was? Durch die Umdeutung des Integrationsbegriffs wird echte Integration unmöglich gemacht. Das Resultat ist eine Einbahnstraßenintegration, besorgt durch einen Staat mit Tunnelblick. Das jüngste Beispiel dieses Objekt und Subjekt vertauschenden Integrationsprojekts liefert uns der Hamburger Professor Thomas Strothotte mit dem Vorschlag, in deutschen Schulen neben Deutsch auch Arabisch als Unterrichtssprache bis zum Abitur zwangsweise einzuführen. Der Wille zur totalen Integration, nur eben andersherum.

Damit wären wir beim zweiten Hindernis angelangt, dem Fehlen von Integrationsnotwendigkeiten. Dass diese einen positiven Effekt auf die Integration von Immigranten haben könnten, ist vielen Politikern sicherlich ein Dorn im Auge, zumindest insofern als deren ideologische Überzeugungen im Überwinden sämtlicher menschlicher Notwendigkeiten durch einen hemmungslos-aktivistischen Staat bestehen. Jedenfalls steht festzuhalten, dass die erfolgreichste Integrationsmaschine der Weltgeschichte, die Vereinigten Staaten von Amerika, ihre Einwanderer immer desto besser integrieren konnten, je weniger der Staat für sie tat, je größer die schiere Notwendigkeit des individuellen Erbringens von Integration war.

Ein schönes Beispiel für diese erfolgreichste aller Integrationsstrategien ist ein Brief aus dem Jahre 1819 von John Quincy Adams, damals amerikanischer Außenminister und späterer Präsident, an einen Bürokraten aus Deutschland, der sich mit dem Ansinnen, nach Amerika auszuwandern, an Adams gerichtet hatte und mit diesem Ansinnen unverschämterweise die Forderung verband, man möge ihm von Seiten des amerikanischen Staats doch bitte eine Anstellung anbieten. Adams‘ Antwort, welche die amerikanische Nachrichtenseite Federalist ausgegraben hat, hat es in sich: „Die amerikanische Regierung hat nie Maßnahmen ergriffen, um Emigranten aus Europa zu ermutigen oder einzuladen. Sie hat nie dazu angestiftet, Bürger anderer Staaten anzuregen, ihrem Land den Rücken zu kehren und Bewohner dieses Landes zu werden. […] Weder die Regierung des Bundes, noch jene der einzelnen Staaten, sind unkundig bezüglich des Zusatzes an Stärke und Wohlstand, der unserer Nation dank der Aufnahme einer Masse von gesunden, fleißigen, und frugalen Arbeitern zuteil wird. Bewusst sind wir uns auch der großen Vorteile, welche diesem Land widerfuhren, und weiterhin widerfahren, aufgrund der Einwanderung solcher Adoptivkinder aus Deutschland.“

„Aber es gibt ein Prinzip, das alle Institutionen dieses Landes durchsetzt, und das immer als Hindernis für die Vergabe von Privilegien an Neuankommende wirken wird. Dies ist ein Land nicht der Privilegien, sondern gleicher Rechte. Privilegien werden von europäischen Monarchen an bestimmte Klassen von Individuen vergeben […] aber die allgemeine Wahrnehmung hier ist, dass Privilegien, verliehen an eine Gruppe, nur schwer unterschieden werden können von der Erosion der Rechte anderer.“
„Emigranten aus Deutschland, oder anderswo, sollten daher, wenn sie hierher kommen, keine Gefälligkeiten von den Regierungen erwarten. Sie können erwarten, wenn sie Staatsbürger werden, die gleichen Rechte zu genießen wie hier Geborene. […] Sie kommen in ein Leben in Unabhängigkeit, aber auch ein Leben der Arbeit - und, wenn sie sich an den moralischen, politischen, und physischen Charakter dieses Land nicht anpassen können, mit all seinen sich ausgleichenden Stärken und Schwächen, dann steht ihnen immer der Atlantik offen, um in das Land ihrer Geburt und ihrer Väter zurückzukehren. Um eine Sache sollten sie sich Gedanken machen, wenn sie in Amerika ihr Glück zu finden versuchen. Sie müssen ihre europäische Haut abstreifen, für immer. Sie müssen nach vorne in die Zukunft schauen, und nicht zurück zu ihren Vorfahren.“

Es ist genau Adams‘ laissez-faire-Ansatz zum Thema Integration, der - schwanger mit unangenehmen Notwendigkeiten — aus den Vereinigten Staaten den weltbekannten Schmelztiegel gemacht hat. Und wenn wir in den letzten Jahrzehnten eine stärkere Balkanisierung der USA beobachten konnten, so ist das - wenn auch nicht ausschließlich - darauf zurückzuführen, dass die amerikanische Bundesregierung seit den 60er Jahren großzügige Wohlfahrtsprogramme aufgesetzt hat, die denen der europäischen Sozialstaaten nicht unähnlich sind. Je mehr Geld vom Staat kommt, desto weniger notwendig wird die Integration, insbesondere in den Arbeitsmarkt, wo die Landessprache oft gut zu erlernen ist - nicht zuletzt deshalb, weil sie notwendigerweise erlernt werden muss.

Zuviel staatliche Zuwendung wäre schon in der Zeit John Quincy Adams‘ problematisch für die Integration gewesen. Heute sieht die Sache noch schlimmer aus, denn durch Internet, Satellitenfernsehen, und mobil-globale Kommunikation ist es möglich geworden, in einer westlichen Gesellschaft zu leben, ohne ihr anzugehören, von Wohlstand und Freiheit zu profitieren, ohne zu partizipieren, den Schutz der staatlichen Ordnung zu genießen, ohne einen Beitrag zu ihrer Aufrechterhaltung zu leisten. Bestärkt werden solche Tendenzen freilich noch, wenn die als Enklaven zu bezeichnenden Parallel- und Gegengesellschaften durch noch weitere Zuwanderung vergrößert werden, womit dann sämtliche Integrationsnotwendigkeit unwiederbringlich weggefallen ist, da nun auch die Interaktion im eigenen Stadtviertel keine linguistische Herausforderung mehr darstellt - von „Werten“ ganz zu schweigen.
Womit wir beim dritten Integrationshindernis angelangt wären, dem quantitativen Faktor. Bereits vor der merkelschen Masseneinwanderung über die Asylgesetzgebung seit 2015 hat es in Deutschland, insbesondere in Großstädten, Schulklassen mit nur wenigen, oder oft auch gar keinen, „biodeutschen“ Schülern gegeben. Wie wird es aussehen, wenn die neuen Zuwanderer per Familiennachzug ihre Frauen und Kinder - oder wer auch immer von den Behörden als solche anerkannt wird - nach Deutschland holen? In der Abwesenheit von Integrationskatalysatoren, also Muttersprachlern und Trägern westlicher Zivilisation, wird es das deutsche Schulsystem schwer haben, dem neuen „Nachwuchs“ deutsche Sprache und europäische Kultur nahezubringen - auch hier: von „Werten“ ganz zu schweigen.
Was die Zahlen betrifft, sollte man auch das relative Verhältnis von Männern zu Frauen in den ankommenden Migrationswellen nicht außen vor lassen, schließlich hat ein Männerüberschuss - insbesondere ein Jungmännerüberschuss - negative Auswirkungen auf den sozialen Frieden und auf die Sicherheit von Frauen. Wer sich in der australischen Presse schlau macht (und das muss man heute offenbar), der weiß, dass Deutschlands „young adult“ Kohorte bereits jetzt auf eine „gender imbalance“ von 114 Männern zu 100 Frauen geschätzt wird (während in Schweden auf 100 Mädchen 123 Jungen kommen). Falls Sie sich fragen sollten, warum sie solche interessanten Fakten nie von den deutschen Medien erfahren, verweise ich Sie hiermit auf ein frisches Zitat von Peter Sloterdijk: „Der Lügenäther ist so dicht wie seit den Tagen des Kalten Krieges nicht mehr.“

Es ist vollkommen unabsehbar, wann genau ein Punkt erreicht ist, an dem die Zuwanderungszahlen schlicht zu groß sind, um Integration zu bewerkstelligen, wenn der deutsche Staat mit all seinen Muskeln nicht mehr Herr über die Massenmigration zu werden vermag. Über den Untergang Roms schrieb unlängst der Historiker Alexander Demandt: „Man liest von Dekadenz, von einer im Wohlstand bequem gewordenen Gesellschaft, die das süße Leben des Einzelnen erstrebte, aber den vitalen und aktiven Germanenhorden nichts entgegenzusetzen hatte, als diese, von der Not getrieben, über die Grenze strömten. Überschaubare Zahlen von Zuwanderern ließen sich integrieren. Sobald diese eine kritische Menge überschritten und als eigenständige handlungsfähige Gruppen organisiert waren, verschob sich das Machtgefüge, die alte Ordnung löste sich auf.“
Befände sich in jeder deutschen Schulklasse nur ein einziges Zuwandererkind, müsste man sich um Integration keine Sorgen machen. Sie würde sich aus reiner Notwendigkeit, quasi aus quantitativer „Alternativlosigkeit“ einstellen. Doch zwei Faktoren stehen dem im Wege. Erstens bevorzugen Zuwanderer aus nachvollziehbaren Gründen das Leben in der Großstadt, in der es normalerweise schon eine etablierte Gemeinschaft von Landsleuten gibt. In solchen Gegenden kommt es dann dazu, dass Schüler der öffentlichen Schulen mehrheitlich Einwandererkindern sind. Zweitens versteht es das hippe, biodeutsche Milieu, aus gleichsam nachvollziehbaren Gründen, ihre Kinder von „Problemschulen“ im Kiez abzuziehen und auf besseren, notfalls auch privaten, Schulen unterzubringen. Wer den deutschen Zukunftsausblick des Autors dieser Zeilen gelesen hat, wird verstehen, warum es in Deutschland demnächst zu einem Boom im Gewerbe der Privatschulen kommen könnte - entsprechende Investitionen seien hiermit wärmstens empfohlen.

Schließlich sind wir beim letzten Integrationshindernis angelangt, den qualitativen Bedingungen erfolgreicher Integration. Das Problem lässt sich nicht leicht mit Fakten oder Zahlen erklären, es handelt sich letztendlich um das zivilisatorische Selbstbewusstsein der Aufnahmegesellschaft. Eine Nation, die Fremden Integration abverlangen möchte, muss sich selbst als integrationswürdig betrachten und  achten. Nur wer selbst an der Überlegenheit der eigenen Lebensweise keine Zweifel hegt, kann auch im Auge des Fremden zu einem berechtigten Modell für Imitation und Integration werden.

Ein gutes Beispiel für den zivilisatorischen Selbsthass, der Integration in Europa so schwierig macht, ist der stets für allerlei politische und kulturelle Defizite in nicht-europäischen Ländern Verständnis aufbringende Jürgen Todenhöfer. Indem er quasi sämtliche Verfehlungen, die auf diesem Erdbal - aber insbesondere in der islamischen Welt - anzutreffen sind, dem vergangenen oder gegenwärtigen Einfluss westlicher Länder zuschreibt, entlässt er die Träger der entsprechenden Zivilisationen aus der Verantwortung für Verfehlungen, die oft strukturell-kultureller Natur sind. Wie kann sich ein in Deutschland ankommender syrischer Flüchtling zur Integration aufgefordert fühlen, wenn ein Todenhöfer ihm mit sanfter Stimme erzählt, mit seiner Kultur sei alles vollkommen in Ordnung, der Krieg in seinem Heimatland sei von Israel oder den USA angezettelt, und der Westen sei überhaupt eine ziemlich üble Verschwörung gegen alles Gute und Reine in der Welt? Die Überlegenheit der kulturellen und politischen Prinzipien der westlichen Zivilisation leugnend, machen Deutsche wie Jürgen Todenhöfer eine Farce aus der - wohl auch von ihnen? - angestrebten „Integration“. Ob sie sich gegenüber der arabischen Welt dem „weichen Rassismus niedriger Erwartungen“ schuldig machen, muss zunächst offen bleiben.

Viele Leser werden sich an dieser Stelle fragen: „Zivilisatorische Überlegenheit? Ist das nicht ziemlich Nazi?“ Dem muss ich entgegenhalten, dass zivilisatorische Errungenschaften keine subjektiven „Werte“ sind, sondern objektiv messbare Verbesserungen des Wohlergehens des Menschen im Einklang mit seiner Natur. Ob es sich um Toleranz gegenüber Pluralismus und Meinungsfreiheit, Eigentumsrechte, die Emanzipation der Frau, oder um medizinische Versorgung handelt - überall hat der Westen die Nase vorn. Aus diesem Grund möchten viele Nigerianer gerne in Norwegen leben, aber nicht viele Norweger in Nigeria.
Zudem ist festzuhalten, dass zivilisatorisches Selbstbewusstsein - als gesunder Mittelpunkt zwischen dem zivilisatorischen Sadismus der Nationalsozialisten und dem zivilisatorischen Masochismus des grün-postmodernen Milieus — den natürlichen Zustand einer Nation darstellt. Wenn man nicht an die Richtigkeit der eigenen Lebensweise glaubt, warum übt man sie dann aus? Warum nicht in die Ferne schweifen und chinesischen Konformismus oder arabischen Fanatismus adoptieren? Warum „dient“ Claudia Roth noch im Bundestag, wenn sie sich längst im Iran von der Revolutionsgarde malträtieren lassen könnte?
Nein, wer Integration einfordert muss seine eigene Kultur auch selbstbewusst vertreten. Wenn der oben zitierte John Quincy Adams von Deutschen Einwandern forderte, sie sollen „ihre europäische Haut abstreifen“, so stand der Mann auf einem soliden Fundament aus Zuversicht und kulturellem Selbstvertrauen. Aber können Sie sich vorstellen, dass Claudia Roth - oder meinethalben auch Angela Merkel - einen anerkannten Asylbewerber aus Syrien beschwört, er möchte doch bitte seine „arabische Haut abstreifen“?

Sie kennen die Antwort. Ich derweil kann meinen deutschen Landsleuten nicht das Recht absprechen, ihre eigene Zivilisation zu verachten. Nur muss ich darauf bestehen, dass sie dann auf keinen Fall der Illusion verfallen sollten, sie könnten je ein „Einwanderungsland“ sein, ohne dabei das preiszugeben, was zu verachten sie so stolz macht.


Moritz Mücke studiert Politik an der Graduiertenschule des Hillsdale College in Michigan. 2015 ist er ein Publius Fellow am Claremont Institute.

Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jetzt_mit_deutscher_illusionsnummer_das_grosse_integrationsquiz

Die AfD - Das Thermometer der deutschen Politik

In dem Kasperletheater der deutschen Politik fallen im Moment zwei Puppen besonders auf: Klöckner und Oppermann. Die eine unterstützt „ausdrücklich“ die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel, die keine Obergrenze kennt, gleichzeitig aber lobt sie die von Österreich eingeführte Obergrenze von maximal 80 Asylanträgen am Tag.

Der andere nennt in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung (22. Januar 2016) die Obergrenze „Augenwischerei“, sitzt aber er bei Maybrit Illner (18. Februar 2016) ziemlich gelassen und bequem da und mahnt, dass die Integration der Flüchtlinge nicht gelingen kann, wenn wir jedes Jahr eine Million Flüchtlinge aufnehmen werden. Also doch Obergrenze.

Diese politische Schizophrenie ist nicht nur in der SPD und der CDU/CSU verbreitet. Die Linken haben daraus schon längst eine Ideologie gemacht.
Diese Partei sollte das eiserne Schutzschild der Unterschichten sein, der Armen, der Schwachen, derjenigen, die durch die herrschende hemmungslose Wirtschaftskultur  dazu verdammt wurden, am Rande der Gesellschaft zu vegetieren. Sie sollte ihre Interessen verteidigen, die Ursachen ihres endlosen Elends bekämpfen und vor allem die soziopolitischen Fehlkonstruktionen der Gesellschaft entlarven, die der ökonomischen und kulturellen Ausgrenzung der Unterschichten die trügerische Form einer Naturkatastrophe, eines Schicksalsschlags geben. Und dann kam die Flüchtlingssintflut und hat uns das Gegenteil bewiesen.

Bis auf Sarah Wagenknecht, die schon längst richtig erkannt hat, dass die massenhafte Aufnahme von Flüchtlingen die Unterschichten und die unteren Schichten des Mittelstandes in unmögliche Verteilungskämpfe versetzt, verraten die anderen Fraktionsmitglieder, geführt und getrieben von Katja Kipping, die Interessen ihrer politischen Klientel. Diese Klientel wird für die heutige Politik den höchsten Preis bezahlen. Und es hat schon begonnen: Im Moment tun sich der Bund und die Krankenkassen mit der Frage schwer, wer für die Kosten der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge aufkommen muss. Aus dem Blickwinkel der Geringverdiener aber ist es völlig egal, ob sie dann mehr Steuern oder mehr Krankenkassenbeiträge bezahlen werden – in beiden Fällen bleibt am Ende des Monats weniger Geld in ihren Taschen.

Dazu gehört auch der Kampf um Wohnräume und Arbeitsplätze für Unqualifizierte. Je mehr Flüchtlinge kommen – und nach Einschätzungen sind ca. 70% von ihnen unqualifiziert -, desto größer wird der finanzielle Druck auf die Unterschichten und auf die unteren Schichten des Mittelstandes sein. Aber wer kümmert sich um sie?

Dass viele von ihnen früher oder später bei der AfD landen werden – ob aus ideologischen Gründen oder als Protest – , sollte uns auf gar keinen Fall wundern. Rechts vom Zentrum ist eine politische Wüste entstanden – links vom Zentrum ist keiner da, der gegen Merkels Politik steuern will oder kann. Welche Alternative haben die Leute denn?

Diese politische Schizophrenie, die totale Entstellung und Destabilisierung der politischen Ordnung und der Homogenität der deutschen Politik, die wiederum bei immer mehr Menschen das Gefühl erweckt, politisch nicht vertreten zu sein, bilden im Moment die größte Gefahr für die Bewahrung des sozialen Gefüges der deutschen Gesellschaft.


Die AfD – so radikal, fremdenfeindlich und vulgär diese Partei auch sein mag - ist höchstens das Thermometer der deutschen Politik. Die Ursachen für die Krankheit muss man bei den etablierten Parteien suchen.

Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_afd_das_thermometer_der_deutschen_politik