Sonntag, 14. Februar 2016

Die „Zeit“ entdeckt die Fluchtursache

Fluchtursachenbekämpfung ist ja der neuste Schrei, um die illegale Einwanderung zu stoppen. Alle überbieten sich mit den tollsten Ideen. Meist wird mehr Entwicklungshilfe gefordert, bisweilen bessere Flüchtlingslagerkost oder die Kungelei mit Despoten – was einem eben so einfällt, wenn man eine Grenzphobie hat.

Nun habe ich einen interessanten Artikel in der „Zeit“ gelesen. In der Geschichte geht es darum, dass man Solarenergie ganz gut dort einsetzen kann, wo es kein Stromnetz gibt, zum Beispiel in Afrika. Das ist ein eher schlichter Gedanke zum Thema Ökostrom, und der ist auch nicht falsch.

Im Hamburger Pressehaus müssen sie sich aber gedacht haben: Das ist ja alles schön und gut, aber können wir das nicht irgendwie aufpeppen? Was ist denn mit diesem Flüchtlingsthema? Man hört doch jetzt immer, dass da so viele Afrikaner kommen. Kann man die Stromstory nicht in diese Richtung drehen?
Und dann haben sie gegrübelt und gegrübelt, bis folgende Überschrift stand: „Was Afrikaner von der Flucht abhalten könnte – Der Ausbau erneuerbarer Energien kann verhindern, dass noch mehr Afrikaner fliehen.“

Ich weiß nicht, welche Drogen sich in den Keksen befinden, die sie bei den Zeit-Redaktionskonferenzen reichen, aber ich stell mir gerade vor, wie die Schutzsuchenden in der Savanne auf gepackten Koffern sitzen, und dann kommt Steinmeier mit seinen Solarlampen vorbei, und sie singen alle zusammen „Kleine Taschenlampe brenn, schreib ich lieb Dich in den Himmel“, und plötzlich teilt sich das Meer und all diejenigen, die Merkel schon fortgelockt hatte, strömen aus Deutschland zurück nach Afrika.

Begleitet wird der Treck von einem Reporter von der Zeit. Er lächelt still in sich hinein, denn er weiß: Das ist ein Scoop. Diese Geschichte hat er exklusiv.

Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_zeit_entdeckt_die_fluchtursache

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