Sonntag, 28. Februar 2016

Mach mir den Heiko!

Sie haben es sicher schon gelesen. BILD berichtete ausführlicher darüber. Andere zogen nach. Sogar das „Darmstädter Echo“ befasste sich am gestrigen Samstag in einem Vierspalter mit dem „Berliner Politikbetrieb als Ehe-Killer“. Es ging um Heiko Maas, die Trennung von seiner  Frau und das Verhältnis des Justizministers  zu der Schauspielerin Natalia Wörner, bekannt aus der Krimiserie „Unter anderen Umständen“ und einst auch für den „Playboy“ aufgenommen von Karl Lagerfeld.

Ans Licht kam die Affäre sozusagen regierungsamtlich. Kein Journalist war auf der Jagd, um den Politiker als Bel-Ami zu stellen; kein Paparazzi musste ihm nächtens auflauern. Der Minister selbst ließ das Volk über seine Amouren unterrichten. Durch die Pressestelle des Justizministeriums werden wir auf dem Laufenden gehalten. Eben erst dementierte sie  das Gerücht, die Affäre mit Natalia Wörner sei bereits wieder beendet.

Heiko Maas, dem die BUNTE nachrühmt, dass er besonderen Wert auf perfekt geschnittene Anzüge legt, weiß, was er sich schuldig ist. Was es mit der Demokratie auf sich hat, scheint ihm weniger bewusst zu sein. Nicht nur, dass er unlängst behauptete, die Bürger würden sich über das „Recht hinwegsetzen“, wenn sie die Politik der Regierung ablehnten. Denn: „Kein Gesetz, auch nicht das Grundgesetz, gibt der Bundesregierung vor, was und wie in welcher Reihenfolge zu tun ist. Die Politik hat hier einen weiten Gestaltungsspielraum.“
Der zum Minister vereidigte Beau nutzt diesen Spielraum jetzt unter anderem,  indem er uns auf Staatskosten über sein Privatleben informiert, als ginge es um eine öffentliche Angelegenheit, gerade so wie ehedem, als die Bettgeschichten der Monarchen noch Teil der Staatsgeschäfte waren, die Liebe zum Machtpoker gehörte.

Wie sich das mit den Spielregeln der bürgerlichen Gesellschaft im 21. Jahrhundert vertragen soll, bleibt der unergründliche Ratschluss des Heiko Maas. Schließlich erfolgte mit dem Übergang vom Absolutismus zur Demokratie nicht nur die Trennung von Kirche und Staat, sondern auch die von Staat und Bett. Dass dies dem deutschen Justizminister im Liebesrausch entfallen ist, kann gut sein. Er wäre nicht der erste, bei dem der Verstand aussetzt, wenn das Blut kocht. Mit der Leidenschaft aber verhält es sich wie mit der Dummheit: Sie schützt vor Strafe nicht.

Wer als Staatsdiener die Ressourcen seiner Behörde nutzt, um Privatangelegenheiten zu regeln, veruntreut Staatsgelder. Wo dieser Anfangsverdacht besteht, sollten die nötigen Ermittlungen eingeleitet werden. Dass das nicht geschehen wird, davon ist freilich auszugehen. Hat Heiko Maas am Ende doch nur getan, was bei Hofe üblich ist. Schwamm drüber in der BRD - der Bananen-Republik-Deutschland 2016.

Siehe auch:

„Heiko Maas, Minister der Justiz, für alle, die es noch nicht wissen.“ Vorgeführt von Frau Wörner. Horror im Doppelpack.

Quelle: http://www.achgut.com/artikel/mach_mir_den_heiko

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen